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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff
Autoren: K.W. Jeter
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wie das unbekannte Objekt, das er irrtümlich für Boba Fetts Sklave I gehalten hatte. Dass die Hound's ihre Lebenserhaltungssysteme dann nicht länger würde aufrechterhalten können, war gegenwärtig, während der reptilienartige Trandoshaner einige weitere lebenswichtige Gegenstände durch die sich selbst versiegelnde Manschette eines ramponierten, häufig benutzten, unter Druck stehenden Matchsacks schob, jedoch nicht Bossks größte Sorge. Es würde schon sehr bald kein Leben mehr geben, zu dessen Erhaltung die Systeme des Schiffs beitragen konnten: Ein kleiner Teil der im kalten Vakuum schwebenden Überreste würde aus Blut und Knochen, verkohlten Fetzen von Körpergewebe und aus den rasant erkaltenden Hinterlassenschaften des Captains dieses Raumschiffs bestehen. Ich verschwinde lieber von hier, dachte Bossk. Er warf sich den Riemen des Druckbeutels über die ausladende Schulter und stürmte zur Luke des Ausrüstungsraums.
    »Fünfzehn Sekunden bis zur Detonation.« Die gelassene, freundliche Stimme erklang, während Bossk auf die Rettungskapsel zurannte, auch auf dem Hauptgang der Hound's. Ihm war klar, dass Boba Fett die autonomen Vokalschaltkreise der Bombe absichtlich so eingestellt hatte, um ihn irre zu machen. »Vierzehn .« Es konnte nichts Wirkungsvolleres geben als die geisterhafte Ankündigung bevorstehenden Unheils, um einem intelligenten Lebewesen auf die Sprünge zu helfen. »Dreizehn. Haben Sie eine mögliche Evakuierung in Betracht gezogen?«
    »Halt die Klappe!«, knurrte Bossk. Es hatte wenig Sinn, mit einem Haufen Thermosprengstoff und einem automatischen Zünder zu sprechen, aber er konnte sich einfach nicht zurück- halten. Unter der Todesangst, die seine Pulse beschleunigte, lauerten Mordlust und blanker Zorn. Das offenbar unvermeidliche Resultat seiner sämtlichen Begegnungen mit Boba Fett. Dieser stinkende, hinterhältige Kotzbrocken ...
    Die Trümmer und Splitter im Gefolge der Explosion kurz zuvor prasselten noch immer wie ein Schwarm winziger Meteoriten gegen die abgeschirmte Außenhülle der Hound's. Wenn es im Universum irgendeine Gerechtigkeit gab, dann müsste Boba Fett jetzt eigentlich tot sein. Nicht allein tot, sondern in seine sämtlichen Atome zerlegt. Bossk rannte zur Luke. Der Aufruhr und die Panik in seinem wild klopfenden Herzen verwandelten sich abermals in heillose Verwirrung, während der Druckbeutel gegen seinen von Schuppen übersäten Rücken stieß. Warum kam Boba Fett immer wieder zurück? Gab es denn keinen Weg, ihn so umzubringen, dass er ein für alle Mal tot blieb?
    »Zwölf .«
    Das war einfach nicht fair. Bossk hatte nicht einmal die Chance gehabt, sich in seinem Pilotensitz zurückzulehnen und zu spüren, wie sich eine behagliche Wärme in seinem Körper ausbreitete, die süße Ruhe, die einen immer dann überkam, wenn man einen Feind vernichtet hatte. Und Boba Fett war zeitlebens sein größter Widersacher gewesen. Bossk hatte längst den Überblick über die zahllosen Erniedrigungen verloren, die ihm durch den anderen Kopfgeldjäger zuteil geworden waren. Es hatte sogar Zeiten gegeben, in denen er sich mit Boba Fett zusammengetan und trotzdem am Ende als Verlierer dagestanden hatte, der in Fetts schmales Helmvisier starrte und einen höhnischen Anflug von Triumph in der dahinter verborgenen Miene spürte. Sein Scheitern hatte ihm einmal mehr bewiesen, welch grausamer und gleichgültiger Ort das Universum war. Es war genauso, wie es ihn der alte Cradossk, sein Vater, in jenen Tagen, bevor er von Bossk ermordet worden war, gelehrt hatte: Niemand tut dir den Gefallen, dir bei seiner Ermordung zu helfen, nicht mal dann, wenn es angebracht wäre .
    »Elf«, sagte die Stimme der Bombe.
    Keine Zeit für Selbstmitleid. Bossk verbannte alle Gedanken, außer dem an seine Selbsterhaltung, aus seinem Kopf. Sein Puls raste bei dem höchst willkommenen Anblick der Luke direkt vor ihm, die die Rettungskapsel verschloss. Bossk wuchtete mit einer Hand den Druckbeutel höher auf den Rücken, während sich die andere verzweifelt nach den Zugangskontrollen an einer Seite der Luke streckte, die indes immer noch ein paar Meter von ihm entfernt war. Es gab in diesem Teil der Hound's Tooth keine kreuzenden Gänge, keinen verborgenen Winkel, aus dem sich Boba Fett auf ihn stürzen oder mit dem Blaster auf ihn schießen konnte. Er hatte also durchaus noch eine Chance, lebend davonzukommen.
    »Zehn .«
    Die Spitze von Bossks Kralle traf den großen roten Knopf, auf den er es
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