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Der kleine Vampir feiert Weihnachten

Der kleine Vampir feiert Weihnachten

Titel: Der kleine Vampir feiert Weihnachten
Autoren: Angela Sommer-Bodenburg
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platt, wie?», fragte er und sah Anton Beifall heischend an.
    «Stimmt!», sagte Anton.
    «Tja   –» Lumpi lächelte eitel. «Und meine erste gute Tat wird sein, dass ich am Weihnachtsfest im Hause Geiermeier teilnehme.»
    «Was wirst du?», rief Anton.
    «Du hast ganz richtig gehört.» Lumpi kicherte. «Schnuppermaul hat mich eingeladen, mit ihm und Geiermeier Weihnachten zu feiern. Und ich werde seine Einladung annehmen – natürlich nur, weil es im Interesse unserer Familie liegt!»
    Anton konnte es kaum fassen. «
Du
willst mit Geiermeier Weihnachten feiern?»
    «Warum nicht?», sagte Lumpi. «Wenn ich mich ein bisschen zurechtmache!» Er zupfte an seinen blonden, reichlich verfilzten Haaren. «Ich werde mich weihnachtsmäßig frisieren, ein wenig Make-up von Tante Dorothee auflegen   …»
    Anton horchte auf. «Tante Dorothee? Ist sie wieder da?» Lumpi schaute ihn frostig an. «Ja! Aber lenk mich nicht mit dummen Fragen ab. Also, wo waren wir stehen geblieben   …? Genau, wir wollten über
deine
Aufgabe sprechen!»
    «Über meine Aufgabe?», murmelte Anton in böser Vorahnung.
    «Du sagst es.» Mit federnden Schritten ging Lumpi zur Tür und riss sie auf.
    «Als Erstes wirst du mir deine weihnachtlich geschmückte Wohnung vorführen! Meine Augen müssen sich langsam an diesen unvampirischen Anblick gewöhnen.»
    «Aber   –», begann Anton.
    «Kein Aber!», donnerte Lumpi. «Oder willst du Lumpi denStarken daran hindern, seinen Auftrag auszuführen, den ihm der Familienrat derer von Schlotterstein offiziell erteilt hat?!»
    «Nein   –»
    «Dann komm!»
    «Wenn du drauf bestehst   …» Voller Unbehagen folgte Anton Lumpi in den Flur.
    Wie er vorausgesehen hatte, wurde die Besichtigung der Wohnung eine Enttäuschung für Lumpi; denn bis auf ein paar Tannenzweige und den Adventskranz in der Küche deutete überhaupt nichts auf Weihnachten hin.
    Ungläubig schüttelte Lumpi den Kopf. «Und euer Baum?», rief er. «Und die Kugeln und die Kerzen?»
    Anton biss sich auf die Lippen. «Dafür ist es noch zu früh.»
    «Zu früh?», knurrte Lumpi.
    «Ja. Man fängt erst kurz vor Weihnachten an, die Wohnung zu schmücken. Und den Tannenbaum kauft man ganz zum Schluss, damit er nicht so nadelt. – Ich wollte es dir ja sagen», fügte er hinzu. «Aber du hast mich überhaupt nicht zu Wort kommen lassen.»
    «So eine Gemeinheit, so eine bohnsacksche Gemeinheit!», zeterte Lumpi. «Und wie soll ich mich an den unvampirischen Anblick gewöhnen, wenn bei dir zu Hause alles tote Hose ist?»
    «Du kannst doch in die Stadt fliegen und dir die Schaufenster angucken», schlug Anton vor.
    «Nein, das ist nicht dasselbe», erwiderte Lumpi barsch. «Es muss eine Wohnung sein.» Er kratzte sich am Kopf und schien nachzudenken.
    Auf einmal lachte er heiser und rief: «Ich hab’s: Was kümmern uns eigentlich die anderen! Ist doch gehupft wie geflogen,ob ‹man› erst kurz vor Weihnachten anfängt, die Wohnung zu schmücken!
Du
wirst dich sofort ans Schmücken machen!»
    «Und wenn meine Eltern damit nicht einverstanden sind?», wandte Anton ein.
    «Dann musst du eben deinen Charme spielen lassen», erwiderte Lumpi. «So, wie du ihn immer bei Anna spielen lässt!»
    Das war das Stichwort für Anton. «Wie geht es Anna?»
    «Gut», tat Lumpi gleichmütig. «Warum fragst du?»
    «Weil   … sie war schon lange nicht mehr hier. Und – und Rüdiger auch nicht.»
    Lumpi zuckte mit den Schultern. «Vielleicht haben sie Wichtigeres zu tun.»
    «Aber ich soll sie einladen!» Anton räusperte sich. «Meine Eltern möchten, dass sie mit uns Weihnachten feiern.»
    «Wie rührend!», sagte Lumpi. «Trotzdem glaube ich nicht, dass sie kommen werden.»
    «Und warum nicht?»
    «Weil sie – im Gegensatz zu mir – keinen Auftrag vom Familienrat haben. Und weil es wohl kaum im Interesse unserer Familie liegt, dass sie ausgerechnet bei Anton Bohnsack und seinen Eltern feiern   …!»
    Anton verzog den Mund. «Aber vielleicht liegt es in Annas und Rüdigers Interesse», sagte er kämpferisch.
    «Na schön, ich werde deine Einladung weitergeben», bot Lumpi gönnerhaft an. «Allerdings nur, weil
ich
für Weihnachten schon vergeben bin.» Er kicherte. «Sonst würde
ich
euch nämlich besuchen, haha!»
    Er trat ans Wohnzimmerfenster, und ohne auf die beiden Blumentöpfe zu achten, die dort standen, öffnete er es. Krachendfielen die Töpfe zu Boden. Doch glücklicherweise blieben sie heil.
    Lumpi grinste nur. «Am besten fängst du gleich
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