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Der Hurenkiller - Teil 1

Der Hurenkiller - Teil 1

Titel: Der Hurenkiller - Teil 1
Autoren: Thomas Herzberg
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Hauptkommissar bedrohlich. »Es ist nur ein nett gemeinter Ratschlag
... du solltest dein Maul aufmachen - und zwar schnell.«
    Statt
einer Antwort spuckte ihm der Rumäne kraftlos ins Gesicht.
    Wegner
schob eine Hand unter die Bettdecke und fand zielsicher die Achselhöhle dieses
»Osteuropäischen Lamas« und ebenso schnell den äußerst sensiblen Nerv, der dort
verläuft.
    Der
schmerzverzerrte Schrei war ohrenbetäubend. Schnell presste Wegner die freie
Hand auf den Mund des Mannes und genoss dessen fassungslose Blicke.
    »Warte
Manfred«, schaltete sich Hauser dazwischen. Jetzt zeigte er dem Kollegen sein
Handy. Nachdem Wegner kurz gelesen hatte, zog er lachend zuerst die Hand und
der Decke heraus und nahm dann auch die Andere vom Mund des keuchenden Mannes.
    »Adrian
... du hast ja Familie in Rumänien. Einen Bruder, vier Neffen und zwei
Nichten.« Hauser hatte die Informationen der rumänischen Beamten direkt auf
sein Handy bekommen. Einen besseren Zeitpunkt hatten sich die Kollegen im
Ausland nicht aussuchen können.
    »Von
drei der Kinder bist du sogar Patenonkel«, fügte Wegner kalt und gefühllos
hinzu. »Und ich habe gute Freunde in deinem Heimatland. Wenn du jetzt
auspackst, dann kann ich sie vielleicht noch bremsen. Wenn nicht, dann ...«
     
    Mit
dünner Stimme begann Adrian Tuculecu kurz darauf: Ein Mann habe ihn vor ein
paar Wochen auf dem Schrottplatz angesprochen. Auf die Frage hin, wer dieser
Mann sei, bekamen die Beamten allerdings nur ein Achselzucken als Antwort. Dann
jedoch fuhr der Rumäne fort und gab den beiden Ermittlern dadurch zumindest
noch ein paar wage Anhaltspunkte. Jedes Mal sei dieser Mann vorher ins Büro
gestiefelt ... habe dort lange Zeit mit Frau Bauer gesprochen. Der Rumäne
plapperte zwar noch ein bisschen, wohl aus Angst um seine Familie daheim, aber
wirklich Wertvolles war nun nicht mehr dabei.
     
    Die
beiden Kommissare hatten schon wenig später das Krankenzimmer verlassen und
sich dann, zwecks weiterer Planungen, in eines der kleinen Cafés gesetzt, die
es in Eppendorf zuhauf gab.
    Als Hauser
eine Stunde später dem hübschen Kellner einen Zwanziger in die Hand drückte,
standen die Pläne der Ermittler fest: Sie würden Frau Bauer kein weiteres Mal
ohne konkrete Beweise besuchen. Die Observierung des Schrottplatzes sei zu
verstärken und man würde außerdem versuchen, einen Arbeiter dort
einzuschleusen. Erst wenn sie diesen Auftraggeber zweifelsfrei identifiziert
hätten, würde es Sinn machen, auch Frau Bauer damit zu konfrontieren. Ihr
Schrottplatz schien der Ausgangspunkt aller Hurenkiller zu sein. Hier hatte
dieser dubiose Mann seine Killer angeworben und von hieraus waren sie
gestartet. Es galt ferner zu klären, inwieweit Frau Bauer ein Teil der Sache
war, oder zumindest darum wusste.
    »Es muss
doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir das Schwein dort nicht schnappen und dem
Morden damit endlich ein Ende bereiten!«, hatte Wegner zum Schluss verbittert
zusammengefasst.

Kapitel 34
     
    Wegner
war am heutigen Morgen, direkt von Vera aus, zum Revier aufgebrochen. Immer
mehr »Normalität« entwickelte sich zwischen den Beiden, was aber nicht negativ
wirkte. Der Alltag konnte schließlich auch seine positiven Seiten haben.
    Im
Revier angekommen wartete bereits ein Uniformierter vor dem Büro. Wegner
balancierte zwei Becher Kaffee in der einen, und zwei Donuts in der anderen
Hand. »Machen sie doch mal die Tür auf, sie sehen doch, dass ich die Hände voll
habe«, maulte er den Kollegen gleich an.
    Dieser
sprang wortlos auf, strafte Wegner mir einem vernichtenden Blick und öffnete
ihm die Tür. Jetzt folgte er dem Hauptkommissar und schloss die Bürotür hinter
sich.
    Wegner
drehte sich um und schaute grimmig. »Wer sind sie und was wollen sie?«
    »Polizeimeister
Nisoni ... sie haben einen Beamten für einen Undercover-Einsatz auf einem
Schrottplatz angefordert.«
    »Sie
sind farbig«, stieß Wegner hervor und musterte den Kollegen kritisch.
    »Das ist
mir heut` Morgen auch aufgefallen«, gab der junge Beamte schnippisch zurück.
    »Setzten
sie sich!« Wegner mochte es, wenn sich Polizisten nicht die Butter vom Brot
nehmen ließen. Ihm war ein Kollege mit Arsch in der Hose zehn Mal lieber als so
eine rückradlose Qualle, die zu allem »Ja« und »Ahmen« sagte.
     
    »Ihre
Qualifikation ist beeindruckend, junger Mann«, kommentierte Wegner nach ein
paar Minuten und ließ die Personalakte des jungen Kollegen auf den Schreibtisch
fallen. »Und für den Einsatz in
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