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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen
Autoren: Phil Rickman
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als Reporter in seine alten Jagdgründe schicken zu lassen. Und er kam mit ein paar saftigen Geschichten zurück. Er wusste genau, wer in der Cromwell Street wohnte, als all diese Morde und die Misshandlungen in den Kellerverliesen stattgefunden haben. Er wusste genau, zu wem er gehen musste, um an Informationen aus erster Hand zu kommen. Seine Zeitung war äußerst zufrieden mit ihm. Also macht er Karriere. Innerhalb eines Jahres ist er Redaktionsassistent und schreibt Jennys Kolumne, und der Rest ist Geschichte   … wie man so sagt.»
    «Aber Sie glauben, die
wahre
Geschichte   …»
    «Junger Reporter in den späten Siebzigern in Gloucester, Verdienst lächerlich, braucht eine billige Unterkunft. Es waren so viele   …
so viele
Gerüchte über dieses Haus im Umlauf, Merrily, dass er vielleicht nicht der einzige junge Journalist war, der dort eine Zeitlang gewohnt hat.»
    «Oh Gott.» Merrily war hellwach. «Er war auch in der Direktion von Efflapure.»
    «Ja, und Lynsey Davies kannte jemanden bei Efflapure und konnte deshalb dafür sorgen, dass Roddy den Auftrag für diese Region bekam.»
    «Und Box mochte junge Mädchen.»
    Bliss nickte.
    «Das wussten Sie alles schon?»
    «Mrs.   Box hat leider keinen Abschiedsbrief hinterlassen, und man weiß immer gern,
warum
sie so was machen, oder? Wir nehmen an, dass er sie nur geheiratet hat, weil   … klar, weil sie berühmt war und viel Geld verdiente, aber auch, weil sie immer noch aussah wie ein Teenager, den man unter Drogen gesetzt und dann misshandelt hatte.»
    «Ja.»
    «Heute Vormittag hatte Annie Howe schon vier Namen von Exfreundinnen, und sie haben allesamt ziemlich schlechte Erinnerungen an Box. Und eine fünfte ist vor einiger Zeit   … verschwunden.»
    Merrily stocherte im Feuer herum.
    Ein tiefverwurzeltes Böses.
    Sie sah auf. «Glauben Sie, dass er ein Mörder ist? Glauben Sie wirklich, dass Box jemanden umgebracht hat?»
    «Eines der Dinge, die man in der Cromwell Street gelernt hat», sagte Bliss, «war, wie einfach so etwas sein kann.»
    «Und er kannte Lynsey   …»
    «Und Sie denken auch an Donna Furlowe.»
    Sie nickte und fragte sich, wie viel davon Jenny Box gewusst und was ihr Jumbo Humphries noch alles erzählt hatte. Welche monströsen Verbindungen hatte ihr auf Mystizismus ausgerichtetes Denken ihr wohl eröffnet, während sie auf Gareth Box wartete und das Kreuz in der Hand hielt, mit dem sie ihn erschlagen wollte?
    «Haben Sie nicht manchmal das Gefühl», sagte Frannie Bliss, «dass hinter all diesen schrecklichen kleinen Zufällen ein größerer Plan steht, der nicht unbedingt von jemandem erdacht wurde, der nur unser Bestes wollte?»
    «Dafür werde ich nicht bezahlt», sagte Merrily mit einem unbehaglichen Gefühl.
    An diesem Abend betete sie an dem Treppenhausfenster, das auf den Marktplatz hinausging. Sie sah dort draußen keine Frau mit einem weißen Tuch um den Kopf.
    Dann stellte sie fest, dass sie immer noch Melanies Engel in der Tasche hatte, und legte ihn vorm Schlafengehen unter ihr Kopfkissen.

Danksagung
    Niemand, der sich mit den Ermittlungen zur Cromwell Street beschäftigt hat, glaubt, dass dieser Fall befriedigend aufgeklärt oder auch nur mit letzter Konsequenz untersucht wurde – auch die Polizei verfügt nur über begrenzte Ressourcen. Schätzungen zur Anzahl von Wests noch nicht entdeckten Opfern schwanken zwischen zehn und mehr als vierzig. In ganz England leben Verwandte von vermissten Frauen und Mädchen, die wohl niemals erfahren werden, ob ihre schlimmsten Befürchtungen zutreffen. So etwas erwartet man in Friedenszeiten eigentlich nicht.
    Der Gedanke, dass der Kreis der Schuldigen über Fred und Rose hinausreicht, ist nicht neu, wird jedoch selten diskutiert. Als ich für dieses Buch recherchierte, wurden mir mehr unveröffentlichte Episoden zu West erzählt, als ich in diesem Buch je verarbeiten konnte. Die Geschichte von Black Dai ist wahr; ein zweiunddreißigjähriger Mann wurde am 4.   Dezember 1996 zu lebenslanger Haft verurteilt. Auch die Geschichte von Terry Crick ist wahr.
    Besonderen Dank schulde ich dem Autor einer Biographie zu Fred West, Geoffrey Wansell, der mehr über die Cromwell Street weiß als irgendwer sonst. Für weitere Informationen über den Fall West, Elektrizität, Strahlungen, EH, Abwassertanks, Ariconiumund andere Themen geht mein Dank an: Rosemary Aitken, Penny Arnold, Caroline Boots von GPU, Krys und Geoff Boswell, William Corlett, den Courtyard, John Deeley, Paul
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