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Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Titel: Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans
Autoren: Verschiedene
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zu werden!
    (Dieser Robert erstaunt mich immer wieder. Der Red.)
    Nach einer Weile hörte ich Geräusche, und plötzlich tauchte ein mattes, flackerndes Licht am Ende des Ganges auf. Erschrocken preßte ich mich enger gegen die Wand, schickte ein Stoßgebet zum Himmel, daß mein Versteck so gut war, wie es sich angefühlt hatte, und machte mich bereit, ein zweites Mal durch die Dunkelheit stürmen zu müssen.
    Das Licht und die Schritte kamen näher. Bald erkannte ich, daß es das Licht einer Pechfackel war, in dem sich drei Gestalten meinem Versteck näherten: zwei von Nizars vertrockneten Leibwächtern – und Dschakid, der einer der wenigen Menschen in dieser Burg zu sein schien!
    Ich preßte mich so eng gegen die Wand, wie ich nur konnte, und hielt sogar den Atem an. Wenn auch nicht für lange, denn Dschakid und seine beiden unappetitlichen Freunde schlenderten eher gemächlich dahin. Sie unterhielten sich dabei, und es dauerte eine Weile, bis ich begriff, daß ich ihre Worte verstand, obwohl sie mir nicht den Gefallen taten, englisch zu reden. Aber ich dachte über dieses neuerliche Wunder nicht einmal mehr nach, Wer immer es war, der auf meiner Seite stand und mir half – er hatte originelle Ideen. Und einen Humor, über den ich mich mit ihm unterhalten mußte, wenn ich seiner habhaft werden sollte.
    »... mir genausowenig wie dir, du Kreatur«, sagte Dschakid gerade. »Aber wenn Nizar befiehlt, daß wir hinuntergehen sollen, dann gehen wir hinunter.«
    »Aber Herr, ich...«
    »Wenn dir irgend etwas an diesem Befehl nicht paßt«, fuhr Dschakid schneidend fort, »dann sag es ruhig. Du kannst gleich dableiben, wenn du willst.«
    Die andere Stimme widersprach nicht mehr, dafür meldete sich der zweite Krieger zu Wort: »Es ist nur so, daß wir genug sind, mit den beiden Fremden fertig zu werden, Herr. Und die Gefahr...«
    »Ist mir bekannt«, sagte Dschakid hart. Die drei näherten sich meinem Versteck, und für einen Moment fiel der Lichtschein von Dschakids Fackel direkt in meine Nische. Wenn einer von ihnen auch nur hersah, war ich verloren. Dschakid würde sich höchstpersönlich ein Vergnügen daraus machen, mich zu Kebab zu verarbeiten.
    Aber sie sahen nicht her, sondern gingen mit gemächlichen Schritten weiter.
    »Es geht auch nicht um den Zauberer aus Inglistan«, fuhr Dschakid fort. »Nizar ist dabei, das Auge zu beschwören, um ihn aufzuspüren und zu vernichten. Aber einer der Wächter meldete, daß an die dreihundert Beni Assar auf dem Wege hierher seien, und wir...«
    Seine Stimme wurde leiser und verklang schließlich vollends. Aber ich hatte genug gehört. Ich verstand zwar kaum die Hälfte von dem, was Dschakid meinte, aber dieses wenige reichte. Sie wollten hinunter, wo immer das auch sein mochte. Vielleicht sogar außerhalb der Festung. Und die Beni Assar – nun, wenn ich mich recht erinnerte, waren das Alis Krieger. Wenn es mir gelang, mich zu ihnen durchzuschlagen und ihnen zu berichten, was hier geschehen war...
    Möglicherweise würde mein Freund Nizar eine Überraschung erleben.
    Lautlos erhob sich mich aus meiner Deckung und folgte dem Lichtschein von Dschakids Fackel.
    Der Weg in das Unbekannte hinab war sehr weit. Ein paarmal verlor ich den auf und ab hüpfenden Lichtpunkt aus den Augen, wenn Dschakid um eine Ecke bog oder eine Treppe hinabging, und einmal wäre ich fast auf ihn gestoßen, als er und seine beiden Begleiter hinter einer Biegung stehenblieben und in einen heftigen Streit gerieten.
    Nach einer Ewigkeit hellte sich die Finsternis vor uns auf. Eine gewaltige, anscheinend natürlich gewachsene Höhle, von einem unheimlichen, graurot flackernden Licht erfüllt, verschlang Dschakid und seine beiden Begleiter.
    Und wenn sie auch auf natürliche Weise entstanden sein mochte, so war sie doch eindeutig künstlich bearbeitet worden. Gewaltige Reliefarbeiten zierten die zyklopischen Wände. Die riesigen Stützpfeiler, die die Decke trugen, waren künstlich geglättet und mit kabbalistischen Zeichen verziert worden, und hier und da standen barbarische Skulpturen, deren Bedeutung ich nicht zu erraten vermochte, die mich jedoch mit einer schwer zu ignorierenden Unruhe erfüllten.
    Dschakid und seine beiden Begleiter durchquerten diese Höhle und verschwanden in einem offensichtlich künstlich geschaffenen Durchgang auf der gegenüberliegenden Seite. Ich folgte ihnen, wenn auch noch vorsichtiger als bisher und von einer ständig wachsenden Unruhe erfüllt.
    Ein kurzer, sorgfältig
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