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Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Titel: Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON
Autoren: Verschiedene
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sich von ihm ein Gewehr geben. Und Sie –« Damit wandte er sich wieder an mich. »– werden mir jetzt endlich sagen, was hier gespielt wird.«
    Sein abermaliger Stimmungswechsel verwirrte mich ein wenig. Ich hatte nicht erwartet, daß er mir um den Hals fallen und Blutsbruderschaft mit mir schließen würde, aber was jetzt geschah, ließ mich schaudern. Slaughters Wut war einem kalten, vielleicht noch schlimmeren Zorn gewichen.
    »Ich weiß es nicht, Captain«, gestand ich.
    »Aber wir haben Sie gewarnt«, fügte Lance hinzu.
    Slaughter schenkte ihm einen bösen Blick und wandte sich wieder an mich. Seine Augen wurden schmal. »Dann erzählen Sie mir doch einfach alles, was Sie nicht wissen«, sagte er lauernd. »Nur zu, Craven. Ich bin ganz Ohr.«
    Zum Teufel, was sollte ich ihm erzählen? Ich wußte doch selbst nicht, was hier vorging. Die Templer waren zweifellos Überlebende der Streitmacht, die Necrons Burg vernichtet hatte – aber wenn, dann waren sie zumindest potentiell unsere Verbündeten. Warum sie uns angriffen, war mir ein Rätsel. Und genau das sagte ich Slaughter. Diesmal unterbrach er mich nicht, sondern hörte schweigend zu, während ich versuchte, ihm so wenig wie möglich von der Wahrheit zu verraten, ohne direkt lüge« zu müssen.
    »Sie sagen, dieser... Geheimbund und Sie wären Verbündete?« sagte er schließlich, als ich zu Ende gekommen war.
    »Nicht direkt«, schränkte ich ein. »Aber wir sind auch alles andere als Feinde.«
    »Den Eindruck hatte ich nicht«, grollte Slaughter. »Ein halbes Dutzend von meinen Männern ist tot, Craven. Irgend jemand wird dafür bezahlen, das schwöre ich Ihnen. Ich möchte nur wissen, wohin ich die Rechnung zu schicken habe.«
    »Sie werden nichts mehr irgendwohin schicken, wenn sie wiederkommen, Slaughter«, sagte Annie ruhig. »Oder glauben Sie wirklich, das war alles?« Sie deutete auf die toten Templer und verzog die Lippen zu dem humorlosesten Lächeln, das ich jemals gesehen hatte. Eine Sekunde später blickte ich in Slaughters Gesicht und erkannte ein Grinsen darin, das selbst Vlad Dracul persönlich einen Schauder über den Rücken gejagt hätte.
    »Natürlich nicht«, sagte er kalt. »Aber das nächste Mal sind wir vorbereitet. Ich werde Ihren maskierten Freunden einen Empfang bereiten, mit dem sie bestimmt nicht rechnen.«
    Lance seufzte, schüttelte den Kopf und griff sich an die Nase, um seine Brille zurechtzurücken. »Sie begreifen es immer noch nicht, wie?« seufzte er.
    »Was?« schnappte Slaughter. »Daß Sie und Ihre Freunde nicht die harmlose Reisegesellschaft sind, für die Sie sich ausgegeben haben?«
    »Daß unsere maskierten Freunde, wie Sie sie bezeichnen, alles andere als harmlose Verrückte sind«, korrigierte ihn Lance ungerührt. »Sie und Ihre Männer in Ehren, Captain, aber sie stehen der besten Armee der Welt gegenüber. Den am besten ausgebildeten Soldaten, die es jemals gegeben hat.«
    »Im Moment stehe ich nur ein paar Toten gegenüber«, antwortete Slaughter abfällig. »Sie haben uns überrascht. Das nächste Mal werden sie sich blutige Köpfe holen, verlassen Sie sich darauf.«
    Lance sagte gar nichts mehr. Aber sein Blick wurde plötzlich sehr besorgt.

    * * *

    »Alle deine Männer werden sterben«, sagte das Ding. Balestrano war allein mit ihm und der Nacht. Vor einer halben Stunde waren die Schüsse auf der anderen Seite des Berges verklungen, und keiner der acht Krieger, die er losgeschickt hatte, war zurückgekommen. Es würde auch keiner mehr kommen. Er hatte einen Fehler begangen, einen entsetzlichen, nicht wiedergutzumachenden Fehler. Zorn und Haß hatten sein Urteilsvermögen getrübt, nur für einen Augenblick, aber lange genug, eine Entscheidung zu treffen, die acht der zwölf Krieger, die ihm geblieben waren, das Leben kostete. Er hatte Robert Craven unterschätzt. Wieder einmal.
    »Nun?« kicherte das Ding, das einmal André de la Croix gewesen war. »Bist du zufrieden, Bruder Jean? Deine Aufgabe ist fast erfüllt. Nur noch drei sind übrig. Gib ihnen Befehl, das Lager anzugreifen, und auch sie werden sterben.« Es lachte, ein böser Laut, der einen Moment lang im Wind mitschwang und dann verklang.
    »Warum... tust du das?« stöhnte Balestrano. Er drehte sich um, starrte aus weit aufgerissenen Augen auf die nur schattenhaft erkennbare Gestalt und versuchte die Dunkelheit hinter ihr mit Blicken zu durchdringen. »Warum quälst du mich so?«
    »Das ist eine äußerst dumme Frage für einen Mann deiner
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