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Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Titel: Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht
Autoren: Verschiedene
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der nur langsam verklang.
    Im nächsten Augenblick war der weiße Gott tot, von acht oder neun Pfeilen gleichzeitig getroffen. Aber jetzt begannen auch die anderen ihre Donnerrohre zu heben, und plötzlich schienen die Berge selbst unter dem Donnern und Brüllen dieser schrecklichen Waffen zu erbeben. Ixmal sah, wie sich seine Krieger erschrocken duckten und die Angst in vielen Gesichtern erschien. Ganz zweifellos waren es schreckliche Dämonen, die die weißen Götter in diesen Donnerrohren gefangen hatten – und die sie auf Ixmals Stamm loslassen würden!
    »Den Alten!« schrie Ixmal. »Tötet den Alten! Wenn er stirbt, sind sie machtlos!«
    Und im gleichen Moment sprang er auch schon auf, zerrte seine Axt aus dem Gürtel und sprang mit schnellen, weit ausgreifenden Schritten auf den alten Medizinmann zu...

    * * *

    Es war wie ein Alptraum. Der Angriff hatte so übergangslos begonnen, daß die Hälfte von Teagardens Männern schon tot oder verletzt war, ehe die anderen auch nur auf den Gedanken kamen, ihre Waffen zu ziehen und zurückzuschießen.
    Die Pfeile sirrten scheinbar aus dem Nirgendwo heran. Die Angreifer mußten das Lager umzingelt haben, denn die Geschosse kamen von überall her – und fast alle trafen. Direkt neben mir riß einer von Teagardens Killern sein Gewehr hoch und feuerte wild und ohne zu zielen auf die Felsen, zwischen denen die schlanken Geschosse hervorzischten. Plötzlich taumelte er, ließ seine Waffe fallen und griff sich an den Hals.
    Als er zusammenbrach, ließ ich mich zur Seite fallen, rollte mich blitzschnell auf den Rücken und trat Teagarden das Gewehr aus der Hand. Der Spieler keuchte – das erste Mal vor Überraschung, das zweite Mal aus einem gänzlich anderen Grund: als ihn mein Fuß nämlich dicht unterhalb der Rippen traf.
    Ich kann nicht unbedingt behaupten, daß es Absicht war – aber ich rettete Teagarden damit das Leben, denn er brach ohnmächtig zusammen; im gleichen Moment, in dem ein Pfeil hinter ihm an den Felsen zersplitterte. Genau dort, wo Augenblicke zuvor noch sein Kopf gewesen war.
    Blitzschnell überzeugte ich mich davon, daß er wirklich bewußtlos war, stemmte mich mühsam auf die Füße und stieß vorsichtshalber sein Gewehr davon; nur für den Fall, daß er doch aufwachen sollte.
    Noch immer regneten Pfeile auf uns nieder. Teagardens Männer hatten endlich auf die Gefahr reagiert und standen wenigstens nicht mehr wie Zielscheiben herum, so daß die meisten Geschosse nunmehr ins Leere gingen. Aber auch ihr wütendes Feuer schien wenig Erfolg zu haben, denn die Angreifer zeigten sich nicht, sondern blieben in der sicheren Deckung der Felsen.
    Gehetzt sah ich mich um. Cody und Annie lagen sicher in der Deckung eines Felsens, und Postlethwaite war irgendwo in dem Durcheinander verschwunden. Aber Sitting Bull hockte noch immer auf dem Pferd, den Strick um den Hals. Die Männer, die ihn gefoltert hatten, waren ausnahmslos tot oder verwundet. Aber sein Pferd begann bereits zu bocken. Noch Sekunden, und es würde in heller Panik davonrennen – und diesmal war keiner da, der Sitting Bull festhielt!
    Wie von Sinnen rannte ich los. Ein Pfeil sirrte an mir vorüber, ein zweiter streifte meine Hüfte und hinterließ eine brennende Spur auf meiner Haut. Ich begann im Zickzack zu rennen, setzte über den Leichnam eines von Teagardens Killern hinweg und stolperte.
    Als ich mich wieder auf die Füße erhob, hatte sich das Bild abermals geändert. Der Pfeilhagel hatte so abrupt aufgehört, wie er begonnen hatte, aber zwischen den Felsen waren schier Dutzende von hageren, sonnenverbrannten Gestalten erschienen, grell bemalt und alle nur erdenklichen Waffen schwingend. Indianer! durchzuckte es mich. Ein Stamm von Indianern, auf dessen Gebiet wir geraten waren! Das also war der Grund, warum aus diesem Tal niemals jemand zurückgekommen war!
    Und plötzlich sah ich etwas, was mich vor Schrecken aufschreien ließ! Einer der Roten, ein besonders großer, noch relativ junger Mann, sprang mit einem gewaltigen Satz über einen Felsen hinweg, schrie ein paar Worte in einer mir unverständlichen Sprache und rannte, ein kurzes Steinbeil schwingend, geradewegs auf Sitting Bull zu.
    Und ich setzte alles auf eine Karte. Mit aller Macht stieß ich mich ab, versuchte mich im Sprung zu drehen und das rechte Bein an den Körper zu ziehen und trat nach der Brust des Indianers; eine Technik, die ich während meines Savate-Trainings tausendmal erfolgreich geübt hatte.
    An gehobelten
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