Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie

Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie

Titel: Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
weißer Lichtstrahl stach durch die Dunkelheit.
    »Licht aus!« brüllte Mahoney. In seiner Stimme schwang Panik. »Um Gottes willen, Howard, machen Sie das Licht aus!«
    Howard dachte nicht daran, die Laterne zu löschen. Der kalkweiße Strahl richtete sich im Gegenteil auf Mahoneys Gesicht und blieb darauf haften. Ich brachte mich mit einem hastigen Satz in Sicherheit und suchte nach einem Versteck, falls Howard etwa auf den Gedanken kommen sollte, mit dem Karbidscheinwerfer auch nach mir zu suchen.
    »Wer sind Sie?« drang seine Stimme durch den Sturm. »Und wo ist Robert?«
    »Wenn Sie das Licht nicht löschen, erfahren Sie das nie!« erwiderte Mahoney zornig. »Robert ist hier, aber er wird nicht mehr lange er sein, wenn Sie weiter mit dem Ding da rumspielen!«
    »Er hat recht, Howard!« rief ich. »Lösch das Licht! Wir kommen an Bord!«
    Für einen Moment schien es, als würde Howard auch jetzt noch nicht reagieren, aber dann löste sich der weiße Lichtbalken von Mahoney und schwenkte in die entgegengesetzte Richtung, hinaus aufs Meer. »Gut so?« rief Howard.
    »In Ordnung«, antwortete Mahoney. »Aber lassen Sie es um Gottes willen so, bis wir da sind. Sonst können Sie genausogut auf Craven schießen.« Er wandte den Blick und sah mich an. »Komm!«
    Wir liefen los. Der Sturm, der – davon war ich mittlerweile überzeugt – alles andere als ein normaler Sturm war, verdoppelte seine Kraft noch einmal und schlug uns mit aller Macht entgegen, als wir uns dem Boot näherten. Ich sah, daß das Schiff trotz des Netzwerkes von Tauen, mit dem es gesichert war, wild auf dem Wasser hüpfte und hörte, wie sich seine Bordwand scharrend am Kai rieb. Die Laterne in Howards Händen sprang wild hin und her. Er mußte alle Mühe haben, sich auf dem bockenden Deck überhaupt auf den Füßen zu halten.
    Mahoney rannte mit weit ausgreifenden Schritten auf das Boot zu, stieß sich mit aller Kraft ab und sprang, ohne auch nur einen Sekundenbruchteil zu zögern, auf das Deck herab. Ich tat es ihm gleich, verlor aber auf dem glitschigen Holz sofort das Gleichgewicht und fiel. Ein erschrockener Ausruf wurde laut, und der Lichtkegel der Lampe schwenkte in einem engen Kreis herum.
    Jemand keuchte. Ich sah einen Schatten auf Howard zuhechten, dann ertönte ein Geräusch wie ein Schlag; Howard fluchte, und die Lampe fiel zu Boden und ging aus.
    »Sind Sie übergeschnappt?!« keuchte Mahoney. »Ich sagte: kein Licht, verdammt noch mal!« Er schüttelte wütend den Kopf, trat einen halben Schritt zurück und sah zu, wie sich Howard fluchend auf Hände und Knie hochstemmte.
    »Er hat recht, Howard«, sagte ich hastig. »Ich erkläre dir alles, aber ...«
    »Dafür ist jetzt keine Zeit«, unterbrach mich Mahoney grob. »Wir müssen unter Deck, und das schnell. Der Sturm wird schlimmer.« Er fuhr herum, half mir auf die Füße und deutete mit einer knappen Kopfbewegung auf die Kajüte. »Gehen Sie runter und verhängen Sie die Fenster«, befahl er. »Und löschen Sie alle Lampen.«
    »Tu es, Howard«, fügte ich hinzu. Howard blickte einen Moment lang verwirrt von mir zu Mahoney und wieder zurück, dann drehte er sich um, riß die Tür auf und verschwand gebückt unter Deck. Die erloschene Sturmlaterne nahm er mit.
    Das Boot erbebte unter einer weiteren gewaltigen Woge, und das Brüllen des Sturmes steigerte sich noch mehr, obwohl ich das kaum noch für möglich gehalten hatte. Ein dumpfer, krachender Donnerschlag verschluckte für einen Moment das Brüllen der Wogen, dann hörte ich ein helles, elektrisches Knistern, und das blauweiße Licht eines Blitzes verwandelte das Meer in einen Spiegel.
    Ich kam nicht einmal dazu, einen Schreckensschrei auszustoßen. Mahoney fluchte ungehemmt, packte mich bei den Schultern und versetzte mir einen Stoß, der mich haltlos durch die offenstehende Kajütentür torkeln ließ. Wie in einer blitzartigen, grauenhaften Vision sah ich meinen Schatten, den verzerrten Schatten des Big Old One, der mit peitschenden Tentakelarmen nach mir zu greifen versuchte und auf den Stufen der kurzen Treppe zerbrach, als ich durch die Tür fiel. Blindlings versuchte ich mich festzuklammern, bekam irgend etwas zu fassen und schrie noch einmal auf, als Mahoney mir einen zweiten Stoß versetzte – der mich vollends die Treppe hinunterfallen ließ – und verzweifelt die Tür hinter sich zuzog.
    Jemand ergriff mich bei der Schulter, zog mich auf die Füße und zerrte mich vom Eingang fort. Ich erkannte Howard in dem dunklen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher