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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher
Autoren: Nicole Jordan
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sie ätherisch wie eine Göttin. Kein Wunder, dass Randolf, dieser Bastard, sie so heiß begehrte ... Ihre Augen glänzten wie goldener Sherry, die vollen Lippen glichen samtigen Rosenblättern. Und ihr Lächeln, das ihn um Entschuldigung bat - sanft, scheu und verletzlich ... Sein Herz hämmerte schneller gegen die Rippen.
      »Verzeihen Sie meine Unhöflichkeit, Sir. Bitte, nehmen Sie Platz.«
      Das Blut in ihren Wangen hätte ihm besser gefallen, wäre sie vor Leidenschaft errötet und nicht vor Verlegenheit. Wenn er mit ihr schlief - würde sie sich so verhalten wie in seinem Traum? Die Erinnerung an jenen schönen, verlockenden Körper entfachte eine unwillkommene Begierde.
      Verdammt, er hatte zu lange auf die Freuden in den Armen einer Frau verzichtet. Doch Heather Ashford war nicht irgendeine Frau, sondern eine Dame vom Scheitel biszur Sohle, stolz, elegant, sehr korrekt und kühl. Und hilflos wie ein neugeborenes Kalb. Nicht eine Straße konnte sie ungefährdet überqueren oder einenunerwünschten Verehrer abwehren. Wie sollte sich eine solche Frau auf seiner Ranch zurechtfinden? Zur Hölle mit Caitlin, die ihn so tückisch hereingelegt hatte!
      Er nahm seinen Hut ab, legte ihn auf einen Stuhl, fuhr mit allen Fingern durch sein Haar und widerstand dem Impuls, die Flucht zu ergreifen.
      Während des langen drückenden Schweigens fand Heather irgendwie den Mut, der gründlichen Musterung standzuhalten. Von ähnlichen Gefühlen wie Sloan bewegt, verfluchte sie ihre Freundin.
      Diesen Mann sollte sie heiraten? Caitlin hatte absichtlich einen falschen Eindruck erweckt. Ebenso wie Winnie.
      Allem Anschein nach war Mr. McCord kein Gentleman. Sein langes, von der Sonne gebleichtes Haar entsprach nicht der Mode. Sicher hatte er sein bronzebraunes Gesicht noch nie in einem Salon gezeigt. Außerdem zerrte die unbändige Kraft, die er ausstrahlte, an ihren Nerven. Vermutlich war er so kompromisslos wie seine Heimat, die Rocky Mountains. Sein Gesicht wirkte hart wie Granit. Hinter den atemberaubenden blauen Augen schien kaltes Misstrauen zu lauern.
      »Möchten Sie eine Tasse Tee?« fragte sie und suchte ihre Bestürzung zu verbergen.
      »Vielleicht erfordert die Situation was Stärkeres«, entgegnete er mit sanftem Spott.
      »Oh - ich glaube, Winifred verwahrt eine Flasche Whiskey in der Küche.«
      »Bemühen Sie sich nicht, Ma'am. Mein Besuch scheint Sie zu überraschen. Ist mein Telegramm nicht angekommen?«
      »Doch - gestern.«
      »Und Sie haben noch keine Vorbereitungen getroffen?«
      »Meine Sachen sind gepackt, und ich habe die Schule schon geschlossen.«
      »Und Randolf? Ein ungelöstes Problem?«
      Heather holte tief Atem. »Bedauerlicherweise glaubt er, mich zu besitzen, weil ich in seiner Schuld stehe. Aber ich bin anderer Meinung.«
      »Vielleicht habe ich Sie - zu sehr bedrängt«, begann Sloan zögernd, »und das alles ist ein Fehler.«
      »Ein Fehler?« Als er schwieg, fuhr sie unsicher fort. »Verzeihen Sie, ich verstehe nicht - was ist ein Fehler?«
      »Unsere Heirat.«
      »Also haben Sie sich anders besonnen? Caitlin sagte, Sie würden eine Mutter für Ihre Tochter brauchen und eine Gastgeberin während Ihrer Wahlkampagne in diesem Sommer.«
      »Ja, das stimmt.«
      »Dann scheine ich Ihren Vorstellungen nicht zu entsprechen.«
      Doch, verdammt noch mal, wollte er antworten. »Nun, Sie sind nicht so, wie ich's erwartet habe.«
      »Und was haben Sie erwartet?«
      »Eine Frau, die zu einem Rancher passt - keine vornehme, hilflose Dame.«
      Gekränkt erwiderte sie seinen emotionslosen Blick. »Ich weiß, Sie mussten diesen Eindruck gewinnen. Aber ich bin nicht hilflos. Immerhin habe ich fünf Jahre lang eine Schule geleitet und meinen Lebensunterhalt verdient.«
      Trotzdem sah sie hilflos aus, sogar zerbrechlich in ihrem schwarzen Seidenkleid - eine Frau, die auf männlichen Schutz angewiesen war. Und doch - wider Willen bewunderte er ihre Tapferkeit, ihre würdevolle Haltung. Von Randolfs Attacke, bei der andere Frauen in Ohnmacht gefallen wären, hatte sie sich erstaunlich schnell erholt. Wie er von seiner Schwägerin erfahren hatte, war sie obendrein in all den Jahren eifrig bestrebt gewesen, die Schulden ihres Vaters abzuzahlen. Ungeduldig schlug er den Hut gegen seinen Schenkel. »Ja, sicher, Sie haben eine Schule für feine junge Damen betrieben, und Sie wissen, wie man Tee einschenkt und Klavier spielt. Leider werden Ihnen diese Fähigkeiten im
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