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Der große Stier

Der große Stier

Titel: Der große Stier
Autoren: Robin Sanborn
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Stier war der Anfang. Aller Ruhm gehöre Stier …«
    »Scheiße und noch mal Scheiße!« meinte Beebee und kaute an einem Fingernagel.
    Rachel kam aus der Küche zurück und hielt die Tasse dampfenden Kaffees in beiden Händen. Sie bot sie zuerst Furbish an.
    »Du zuerst, Schatz …«
    Rachel nahm zwei Schlucke und gab die Tasse Harvey.
    »Auf unseren geliebten Präsidenten Knowles«, sagte Harvey und hob die Tasse hoch. »Mögen seine Kinder alle Ohren haben.«
    »Wißt ihr, was ich gehört habe?« sagte Beebee und blinzelte. »Ich habe gehört, Präsident Knowles und zwei andere Kerle vom Amerikanada-Parlament hätten Sitzungen mit der Stier Frau-Mutter.«
    »Was für Sitzungen?« fragte Harvey und gab ihr die Tasse.
    »Na du weißt schon, ’ne menge Nummern schieben.«
    »Um Gottes willen!« sagte Harvey. »Das bedeutet, daß wir nächstens eine neue Hymne lernen müssen.«
    Beebee seufzte kurz und gab Furbish die Tasse. »Willst du uns jetzt bitte vorlesen?«
    Furbish nickte, ließ Das Stierbuch auf den Boden fallen und nahm sich einen großen, geräuschvollen Schluck Kaffee.
    »Nun mach schon«, sagte Rachel, »wir haben nur siebenundfünfzig Minuten, dann ist der Strom wieder da. Und Stier mag wissen, wann der ganze Haufen, Crimp und die anderen, hier reinkommt.« Durch ihr Gefühl der Dringlichkeit angetrieben, langte Rachel unter den Tisch, zog eilig das Band von dem abgenutz ten Exemplar des Buches ›Die Vergöttlichung der Null‹ ab und gab das Buch rasch Furbish. Dann lehnte sie sich auf ihre Ellbogen zurück und schloß die Augen.
    »Ich möchte mal wissen«, sagte sie, »was Paul wirklich passiert ist.«
    »Er gammelt wahrscheinlich irgendwo ’rum«, mein te Harvey. »Eins ist sicher: er hat nie diesen Scheißdreck im ›Stierbuch‹ geschrieben … das verlogene Zeug konnte er nicht schreiben, nicht mal unter noch so viel Lehm.«
    »Aber weshalb«, fragte Rachel, »heißt es dann auf dem Titelblatt des Stierbuchs nach Paul ?«
    Harvey schlug sich mit der Hand vor die Stirn. »Du Küken, weil die Schneekinder gewohnt waren, Pauls Bücher zu lesen und alles von ihm, was auf den Schallplattenhüllen stand.«
    »Wo ist er dann hingegangen?« Rachel fing an, sich auf die Lippen zu beißen.
    »Wohin geht man denn, wenn man noch alle Tassen im Schrank hat?« meinte Harvey. »Raus. Raus. Raus aus Amerikanada, da geht man hin.«
    »Nein«, sagte Beebee. »Paul ist noch irgendwo hier in der Nähe. Ich –«
    Furbish bat um Ruhe und trank den letzten Rest Kaffee. »Ich fange auf Seite siebenunddreißig an«, sagte er und begann zu lesen. »Man kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, daß eins von zwei Ereignissen eintreten wird: 1. Die Sonne wird abkühlen und die Erde wird kälter werden als der ihr-wißt-schon-was eines Messing-Affen, oder 2. die Anziehungskräfte der Sonne werden unseren Planeten in ihr Feuer hineinziehen, daß er darin versengen wird wie die Flügel eines Nachtfalters. Jedes dieser Ereignisse würde mehrere Millionen, ja Milliarden Jahre brauchen. Und doch mache ich mir Gedanken darüber; woran man erkennt, wie bekloppt manche Leute sein können.«
    Es wurde noch mehr Kaffee gekocht, und Furbish las noch zwanzig Minuten, ehe sie anfingen, logische Argumente für das Thema »Gott kommt einem verdorbenen Magen gleich« zu finden.
     

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