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Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Titel: Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
Autoren: Hugh Johnson
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Wein seiner Zeit von jenem der Antike. Doch die für Redding »modernen« Methoden sind heute antiquiert – ja, sogar vorsintflutlich. Nach ihnen entstanden die meisten Weine, die man heute als Klassiker bezeichnet. Die Geschichte jedoch ist inzwischen vorangeschritten. Für uns ist moderner Wein ein Kind der Technik, die sich in den letzten Jahren des 20. und zu Beginn des 21.Jahrhunderts entwickelt hat. Mag das Wort Technik auch vielleicht zu brutal klingen, hinter der Art und Weise, wie die Weinproduzenten heute vorgehen, steckt nichts weniger als wissenschaftliche Philosophie.
    Unsere moderne Welt des Weins begann mit so radikalen Entdeckungen wie der Wirkung unterschiedlicher Temperaturen auf den Gärprozess. Die Möglichkeit, ihn durch Kühlen zu verzögern, bedeutete den ersten großen Durchbruch. Ohne sie hätte die Neue Welt des Weins, und darin speziell jene Regionen, deren Potenzial von mediterranem Klima beschränkt gewesen war, niemals gegen die Alte Welt antreten können.
    Doch gerade diese Herausforderung ab Mitte der 1960er-Jahre zwang die Alte Welt, ihre eingefahrenen Methoden neu zu überdenken, alte Dogmen anzupassen oder gar über Bord zu werfen, bis schließlich dem ganzen Konzept der Welten nur noch geografische Bedeutung zukam. Heute sind Alte und Neue Welt zusammengerückt, um etwas völlig Neues entstehen zu lassen: das globale Weindorf.
    Doch solche Nachbarlichkeit birgt auch Gefahren: Die erste liegt im Bestreben, den gleichen Wein zu produzieren wie alle anderen. Das war der Trend in den letzten Jahren des 20.Jahrhunderts. Er ist auch heute noch zu bemerken, hat jedoch glücklicherweise an Vehemenz verloren. Seinen deutlichsten Ausdruck fand er in der Tatsache, dass Cabernet Sauvignon und Chardonnay praktisch überall angebaut wurden. Schlimmer noch war die übermäßige Verwendung von Eichenholz.
    Doch nicht, wie es ursprünglich gedacht war, um den Wein zum Abfüllen in die rechte Verfassung zu bringen, sondern ähnlich einem Schuss Ketchup als Geschmacksbeigabe, wozu Eichenspäne oder gar Essenzen verwendet werden. Eine ganze Generation ist in dem Irrtum aufgewachsen, Chardonnay schmecke nach Eichenholz, wo er doch mitunter nur schlecht bereitet oder noch nicht genussreif ist.
    Zu Beginn des 21.Jahrhunderts scheint auch eine grundlegend unterschiedliche Geschmacksvorliebe die Weinfreunde auf beiden Seiten des Atlantiks zu trennen. Maßgebliche amerikanische Kritiker bewerten Weine mehr nach ihrer Wirkung als nach jenen Qualitäten, die sie zu angenehmen Gesellschaftern machen – nämlich der Fähigkeit, zu verführen, Gerichte zu begleiten und den Durst zu löschen. Europa hat sich den amerikanischen Trend bislang nur teilweise zu eigen gemacht.
    Dennoch sollten wir die Entwicklung beobachten.
    Dieses Buch ist ein Abbild der Welt des Weins unserer Zeit: ihrer Methoden, ihrer Weinberge und -keller und vor allem der Menschen, die darin wirken. Es soll ein praktischer Helfer sein, wenn es gilt, aus einem immer größer werdenden Angebot den richtigen Wein auszuwählen. Wie eine Momentaufnahme soll es die Realität des Augenblicks festhalten. Die Kamera klickt, und der Moment ist vorüber. Je schärfer die Linse, desto mehr Details bildet sie ab, die sich ständig verändern und schon bald das Bild veralten lassen. Die vorliegende Ausgabe ist ein Abbild der Realität des Jahres 2009.
    Um es wirklich praxisgerecht zu machen, enthält es die wichtigsten Informationen über jedes Weinland und jedes Anbaugebiets. Auf eine Darstellung gesetzlicher Strukturen, die die Weinwirtschaft mit jedem Jahr mehr umgeben, haben wir verzichtet. Sie würde wenig erklären und dem Weinvergnügen eher abträglich sein. Das Wichtigste sind unserer Auffassung nach die Namen und die Beschreibung der wichtigsten Weine unserer Welt: wer sie bereitet, wie viel es davon gibt, wie lagerfähig sie sind und wie sie in unser Leben passen – und selbst das ist leider noch zu wenig, um der Gesamtheit aller Weine auch nur annähernd gerecht zu werden. Auch finden Sie Antworten auf immer wiederkehrende Fragen nach Rebsorten, Anbau und Bereitung. Nicht enthalten sind geschichtliche Darstellungen und technische Abhandlungen.
    Herzstück des Buchs ist eine Auflistung der Weinnationen nach demselben System wie im Kleinen Johnson, mit einem Register als alphabetischer Hilfe. Der Große Johnson wird weit weniger oft neu aufgelegt als sein jährlich erscheinender kleiner Bruder, der ausführlicher auf kurzlebige Themen wie
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