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Der Gotteswahn

Der Gotteswahn

Titel: Der Gotteswahn
Autoren: Richard Dawkins
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(Fliegen, Bienen und Wanzen) noch auf eine dritte Weise genutzt wird. Dabei ist die Flugmuskulatur durch ihren Aufbau auf eine Hin- und Herbewegung angelegt, wie ein Kolbenmotor. Während andere Insekten – beispielsweise Grillen – wie die Vögel für jeden einzelnen Flügelschlag einen Nervenimpuls aussenden, erteilt das Nervensystem der Bienen nur die Anweisung, den Motor ein- oder auszuschalten. Der Mechanismus der Bakterien sorgt weder für eine einzelne Kontraktion (wie die Flugmuskulatur der Vögel) noch für eine Hin- und Herbewegung (wie die Flugmuskulatur der Bienen), sondern er erzeugt eine echte Rotation: In dieser Hinsicht gleicht er einem Elektro- oder Wankelmotor.
    [24] Wer das verwunderlich findet, leidet vielleicht an dem auf Seite 188 beschriebenen Chauvinismus der Nordhalbkugelbewohner.
    [25] »Vermutlich« sage ich, weil wir einerseits nicht wissen, wie stark sich fremde Lebensformen von uns unterscheiden könnten, und weil wir andererseits möglicherweise auch einen Fehler machen, wenn wir nur fragen, wie sich die Änderung einer einzigen Konstante auswirkt. Könnte es für die Größe der sechs Zahlen andere Kombinationen geben, die sich als lebensfreundlich erweisen, was wir aber nicht bemerken, wenn wir jeweils nur eine Zahl betrachten? Dennoch werde ich im weiteren Verlauf der Einfachheit halber davon ausgehen, dass sich die offenkundige Feinabstimmung der sechs Grundkonstanten nur sehr schwer erklären lässt.
    [26] Susskind 2006 vertritt auf großartige Weise das anthropische Prinzip im Megaversum. Nach seinen Angaben haben die meisten Physiker etwas gegen diese Idee. Ich verstehe nicht, warum. In meinen Augen ist sie von großer Schönheit – was ich vielleicht nur deshalb erkennen kann, weil mein Bewusstsein durch Darwin erweitert wurde.
    [27] Mit dieser Verleumdung befasse ich mich in Kapitel 7.
    [28] Dieser Vorwurf erinnert an NOMA, mit deren überzogenen Behauptungen ich mich in Kapitel 2 beschäftigt habe.
    [29] In Großbritannien hat »Innenstädte« die gleiche verschlüsselte Bedeutung, was Auberon Waugh zu einer boshaft-unbekümmerten Anspielung auf die »Innenstädte beiderlei Geschlechts« veranlasste.
    [30] Ich war belustigt, als ich auf einem Autoaufkleber in Colorado den Spruch »Focus on your own damn Family« las, aber heute kommt er mir nicht mehr so lustig vor. Vielleicht müssten manche Kinder vor der Indoktrination durch die eigenen Eltern geschützt werden (siehe Kapitel 9).
    [31] Pseudonym des Autors Thomas Anstey Guthrie, 1856–1934.
    [32] Vgl. meine Ausführungen zu dem gefährlichen Betäubungsmittel Germiol: R. Dawkins, »Gerin Oil«, Free Inquiry 24:1 (2003), S. 9ff.
    [33] Man kann verschiedene Kunstschulen und -genres als unterschiedliche Memplexe analysieren: Künstler kopieren die Ideen und Motive früherer Künstler, und neue Motive überleben nur dann, wenn sie zum Vorhandenen passen. Man kann sogar das ganze Fachgebiet der Kunstgeschichte, die auf raffinierte Weise den Bedeutungswandel von Bildern und Symbolen nachzeichnet, als hoch entwickelte Memplexforschung betrachten. Einzelne Details wurden durch bereits vorhandene Mitglieder des Mempools begünstigt oder unterdrückt, und bei diesen Mitgliedern handelt es sich häufig um religiöse Meme.
    [34] Man vergleiche dies mit Jesaja 40,4: »Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden.« Diese Ähnlichkeit ist allerdings wohl kein Zeichen für eine grundlegende Eigenschaft der menschlichen Psyche oder für das Jung’sche »kollektive Unbewusste«. Denn diese Inseln waren schon lange von Missionaren verseucht.
    [35] Es sind so viele, dass ich sie nicht alle angemessen beantworten kann. Dafür bitte ich um Entschuldigung.
    [36] Für mich war es bedrückend, als ich im Guardian (»Animal Instincts«, 27. Mai 2006) lesen musste, Das egoistische Gen sei das Lieblingsbuch von Jeff Skilling, dem CEO des berüchtigten Enron-Konzerns, und er habe daraus Anregungen sozialdarwinistischer Natur bezogen. Der Journalist Richard Conniff vom Guardian liefert für dieses Missverständnis eine gute Erklärung; vgl. http://money.guardian.co.uk/workweekly/story/0,,1783900,00.html (1.4.2007). In meinem neuen Vorwort zur Jubiläumsausgabe, die kürzlich zum 30. Jahrestag des Ersterscheinens bei Oxford University Press herausgekommen ist, habe ich mich bemüht, ähnlichen Missverständnissen vorzubeugen.
    [37] Den Ruf gibt es nicht nur bei Menschen. Wie kürzlich nachgewiesen wurde,
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