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Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Titel: Der gläserne Drache Band II (German Edition)
Autoren: Gabriel Galen
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vor, in der nächsten Unterrichtsstunde mit Tamira zu reden.
     
    Nachdem sich die Unruhe über die kleine Szene wieder gelegt hatte, ging das Fest mit einer äußerst gut gelaunten Tamira weiter, die sich später sogar fröhlich im Tanz drehte.
    Acelin jedoch blieb dem weiteren Fest fern.
     
    Am nächsten Nachmittag gingen die beiden Mädchen zum Unterricht zu Aelianos. Tamira tat völlig unbefangen, doch unter dem strafenden Blick des freundlichen Magiers senkte sie dann doch schuldbewusst den Kopf.
     
    „Verzeiht, Aelianos!“ flüsterte sie beschämt. „Aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Seit wir hier sind, quälen sie uns, und Acelin ist die Schlimmste von allen.
    Ihr habt geboten, dass wir Magie nur zu unserer Verteidigung anwenden dürfen .“ Sie hob den Kopf und sah Aelianos trotzig an. „Ich habe nur genau das getan: Ich habe mich verteidigt!“
     
    Aelianos konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Nun, wenn man es so sieht …!“ brummte er und strich sich den Bart. „Von dieser Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet.
    Im Grunde genommen hast du Recht, denn man hat euch Böses zugefügt. Und dagegen dürft ihr euch schützen. Und ich habe Herward auch versprochen, euch gegen Übelwollende zu verteidigen.“
    Er wiegte überlegend den Kopf. „Aber da müsste man doch etwas anderes finden , als gute Kleidung zu ruinieren und dem König sein Fest zu verderben“, meinte er pfiffig.
    „Wie wäre es denn, wenn jedem, der ohne Grund ein böses Wort über euch sagt, ein e dicke Pustel im Gesicht sprießen würde?“ Er musste über seinen eigenen Einfall lachen. „Das würde nur dem Übeltäter selbst schaden, und man könnte auch sofort sehen, wer sich am meisten das Maul über euch zerreißt.“
     
    Die beiden Mädchen brachen in herzhaftes Lachen aus. „Das ist gut!“ kicherte Tamira. „Acelin würde bald aussehen wie ein Streuselkuchen!“
     
    „Aber irgendwann wird das auffallen“, wandte Anina ein, „und dann wird man uns sofort verdächtigen.“
     
    „Nun, dann wird man auch von mir erfahren, warum demjenigen solches passiert“, beruhigte Aelianos sie. „Die Schuld wird dieser Person ja ins Gesicht geschrieben stehen.
    Also gut, dann wollen wir uns heute dieser Lektion widmen. Ihr werdet lernen, wie ihr mit eurer Magie gewisse Krankheiten und Wunden heilen könnt, und,“ er kicherte leise, „als Abfallprodukt von diesem Wissen, wie ihr solche kleinen Strafen über Uneinsichtige verhängen könnt.“
     
    Mit Feuereifer machten sich die beiden Mädchen an ihre Lektion, und am Ende des Unterrichts war auch Aelianos mit dem Erreichten vollauf zufrieden.
     
    Als sich Anina und Tamira am nächsten Morgen in den Räumen der Königin zum Unterricht einfanden, waren nur noch zwei Töchter von Landadligen anwesend, die auch zur Ausbildung an den Hof geschickt worden waren.
     
    „Wo ist denn die Herrin Gianna?“ fragte Tamira in harmlosem Tonfall. „Wir sollten doch für heute einige Verse einstudieren, damit wir lernen, uns einer edlen Sprache zu bedienen.
    Ist sie krank, und fällt der Unterricht heute aus?“
     
    „Wisst ihr es denn noch nicht?“ fragte Clara, ein pummeliges, rotblondes Mädchen. „Irgendeine seltsame Krankheit ist am Hof ausgebrochen. Die Hälfte der Hofdamen hat auf einmal dicke Pickel im Gesicht.
    Nun verstecken sie sich in ihren Gemächern, damit niemand mitbekommt, wie sie aussehen. Wahrscheinlich hat auch Gianna diese Krankheit bekommen und lässt daher den Unterricht ausfallen.“
     
    Tamira und Anina schauten sich wissend an und grinsten.
     
    „Aber du und deine Freundin habt die Krankheit nicht“, lächelte Anina. „Wie kommt das wohl?“
     
    „Nun, seltsamerweise ist es nur der engere Kreis um Acelin, der davon befallen ist“, sagte das andere Mädchen. „Da wir jedoch nicht dazu gehören, weil unser Blut wohl nicht edel genug für die Damen ist, haben wir wohl nicht dasselbe gegessen oder getan, das diese Krankheit ausgelöst hat.“
     
    „Vielleicht liegt es ja genau an diesem edlen Blut, denn wir beide haben ja auch keine Pusteln“, grinste Tamira.
    Kommt, dann werden wir „ gewöhnliches Volk“ unsere freie Zeit im Park genießen!“
     
    Als die Zwillinge am Nachmittag zu Aelianos kamen, empfing dieser sie schmunzelnd.
     
    „Heute Morgen hat mich die Königin rufen lassen, um mich wegen einer geheimnisvollen Krankheit zu befragen, für die der Hofmedicus keine Erklärung finden konnte. Die Hälfte ihrer
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