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Der Gebieter

Der Gebieter

Titel: Der Gebieter
Autoren: Sandra Henke
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Couchtisch. Erneut stellte sie einen Fuß auf das Sofa und präsentierte Cheng ihre entblößte Scham.
    Schwer atmend schlang er einen Arm um ihre Hüften und legte seine Hand auf ihre heiße Mitte. Diese pochte begierig darauf, liebkost zu werden. Während Cheng hauchzart über ihre Schamlippen strich, spürte Naomi, wie ein Tropfen ihrer Feuchtigkeit ihre Schenkel hinabfloss. Sie hielt sich an seinen Schultern fest und stöhnte immer heftiger. Ihre Beine zitterten, als ihre Erregung wuchs.
    Naomi hörte leises Stimmengemurmel. Es kam zwar aus dem Erdgeschoss und drang nur zu ihnen, weil Cheng die Tür einen Spaltbreit offen gelassen hatte, vermutlich um früh genug gewarnt zu sein, sollte jemand in die erste Etage kommen. Doch sie hatte auf einmal Angst, dass sie gestört werden und ihr Sexabenteuer noch vor dem Finale zu Ende sein könnte.
    Schweren Herzens löste sie sich von Cheng und legte sich auf das Sofa. Ein Bein ließ sie von der Sitzfläche hängen, das andere legte sie auf die Rückenlehne, so dass ihre Mitte weit aufklaffte.
    Cheng verstand die Einladung. In Windeseile hatte er sich seiner Hose und seiner Unterhose entledigt. Im nächsten Moment lag er auch schon auf ihr, zwischen ihren Schenkeln. Sanft drang er in sie ein.
    Naomi lächelte glücklich, da Cheng sie ohne Zögern nahm. Sachte zog er sich aus ihr zurück und glitt ebenso behutsam wieder in sie hinein.
    Als ihr Tuareg das erste Mal hemmungslos zustieß, keuchte er. Er hatte seine Augen geschlossen. Stoß um Stoß stachelte er ihre Lust an.
    Naomi schlang ihre Beine um seine Taille und hob ihr Becken an, damit er noch tiefer in sie eindringen konnte. Lange hatten sie nicht mehr miteinander geschlafen und noch länger war der Sex mit ihm nicht mehr so hemmungslos gewesen. Die Maske tat ihm gut.
    Immer hektischer rammte er sie, sein Unterleib zuckte kraftvoll vor und pumpte seinen Schaft bis zur Wurzel in sie hinein. Naomi hatte befürchtet, dass Cheng seine Leidenschaft verloren hatte, weil er sie kaum noch zeigte, doch er bewies ihr nun, dass sie sich geirrt hatte.
    Losgelöst nahm er sie. Er hielt sich nicht zurück, wie seine chinesische Erziehung es ihn gelehrt hatte, sondern stieß kräftig zu, stöhnte unter seinem Schleier rhythmisch und öffnete seine Augen erst, als Naomi unter ihm kam. Zuerst bäumte sie sich auf, dann riss die Wollust sie mit sich, und sie wimmerte und zuckte und bekam nur am Rande mit, dass Cheng ebenfalls den Höhepunkt überschritt, sich verkrampfte und sich in sie ergoss.
    Nach Luft ringend lüftete er seinen Schleier und legte seine Wange auf ihren Busen. So dösten sie bestimmt eine halbe Stunde, danach kehrten sie zu den Feiernden zurück.
    Um Mitternacht legte Cheng die Maskierung ab und war seither nie wieder in die Rolle des Verführers geschlüpft. Naomi hatte große Hoffnung gehegt, dass das spontane Abenteuer sein Interesse an einer Wiederholung geweckt hätte, aber das bestätigte sich nicht.
    Er weigerte sich, ihr Liebesleben mit weiteren Kostümierungen zu beleben. »Das an Silvester war ein Maskenball. Rollenspiele beim Sex sind albern.«
    Naomi konnte an einer Hand abzählen, wie oft sie seitdem miteinander intim geworden waren, und der Sex war nicht mehr als »nett« gewesen.
    Weit lehnte sie sich aus dem Küchenfenster. San Francisco schien zu wispern, die Stadt erzählte von all den wundervollen, aufregenden Dingen, die in dieser Sommernacht geschahen. Dinge, die weit weg von dem Leben waren, das Naomi führte. Ein solides Leben, in Sicherheit, mit klaren Strukturen, die Cheng ihr schenkte. Aber Naomi wusste, dass er diese Strukturen nicht aufstellte, um sie zu unterdrücken, sondern weil er sie selbst brauchte, um glücklich zu sein. Ein Tag, der normal verlief, war ein guter Tag für Cheng.
    Aber war es das, was Naomi wollte?
    Sie spürte, dass es nicht gereicht hatte, das Schlafzimmer zu verlassen. Ihr Hals war noch immer wie zugeschnürt. Sie musste aus dieser Wohnung heraus, das Appartement war Chengs Reich. In seiner Nähe konnte sie nicht klar denken, sondern gab doch immer wieder nach. Aber wo würde sie ihre Gefühle und Gedanken ordnen können?
    Zu ihrer Mutter Catherine wollte sie nicht, weil ihre Mom sie mit Fragen bombardieren und versuchen würde, sie zu überreden, bei Cheng zu bleiben. Naomis Vater starb, als Cat schwanger war. Er fuhr mit seinem Contender auf den Pazifik hinaus. Das Wetter war plötzlich umgeschlagen, und die Einhandjolle war gekentert. Catherine hatte sich
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