Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)
Autoren: Ryk Brown
Vom Netzwerk:
er. Bitte nehmen Sie Platz.« Nathan wartete, bis seine Gäste sich gesetzt hatten. Jessica blieb stehen und lehnte sich leicht an das hinter ihr befindliche Bord.
    »Was können wir für Sie tun, Captain?« Jalea sprach wieder flüssiger Englisch; offenbar hielt sie es für unnötig, die Scharade noch länger aufrechtzuerhalten. Auch Jessica registrierte das.
    »Ihr Englisch hat sich enorm verbessert, Jalea«, bemerkte Nathan. Er wollte ihr klarmachen, dass dies nicht unbemerkt geblieben war.
    »Mir ist alles wieder eingefallen«, log sie mit einem höflichen Lächeln. Nathan hatte den Eindruck, dass sie sich gut auf Täuschung verstand; mit ihren hypnotisierenden Augen fiel ihr das bestimmt leicht. Er fragte sich, ob man sie vielleicht aufgrund ihrer schauspielerischen Begabung für den Einsatz ausgewählt hatte. Ihr abrupter Persönlichkeitswechsel beruhte vielleicht auf der Erkenntnis, dass sie mit der Rolle der schönen, zurückhaltenden Witwe, die nur gebrochen Englisch sprach, nicht weiterkam. In ihrer neuen Rolle war sie jedoch mindestens so überzeugend wie zuvor.
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort.« Nathan überlegte, wie er weiter vorgehen sollte. Er konnte sich vorsichtig an das Thema herantasten, wie Jessica es vorgeschlagen hatte, oder die Karten auf den Tisch legen. Im Einklang mit seinem Charakter entschied er sich für die zweite Möglichkeit.
    »Hören Sie, ich möchte keine Zeit vergeuden und lieber gleich zur Sache kommen. Wir sind weit von unserer Heimat entfernt, und unser Raumschiff muss dringend instand gesetzt werden. Wir brauchen einen Ort, an dem wir uns eine Zeit lang verstecken können, einen sicheren Hafen, wenn Sie so wollen, wo wir Reparaturen durchführen und Vorräte aufnehmen können. Anschließend beabsichtigen wir, so rasch wie möglich zur Erde zurückzufliegen. Deshalb meine Frage: Was verlangen Sie im Gegenzug von uns dafür?«
    Als Nathan geendet hatte, übersetzte Jalea seine Frage für Marak. Er schaute Jessica an, die anscheinend nicht besonders glücklich mit seinem direkten Vorgehen war. Jalea beendete ihre Unterhaltung mit Marak und wandte sich wieder an Nathan.
    »Marak verdankt Ihnen sein Leben, Captain, und möchte sich dafür erkenntlich zeigen«, erklärte sie kühl. »Er wird dafür sorgen, dass Sie die nötige Unterstützung bekommen werden, um den Rückflug antreten zu können.«
    Nathan musterte Jalea ungläubig. Ihre Antwort war unmissverständlich gewesen, und das weckte sein Misstrauen. »Und das ist alles?«
    »Ja.«
    Nathan vermochte nicht zu sagen, ob sie es ernst meinten oder ob sie die größten Lügner im ganzen Universum waren. Auf keinen Fall aber wollte er sich ausnutzen lassen.
    »Hören Sie, Jalea. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass es so einfach sein soll. Ich meine, Sie haben selbst gesagt, dass Ihre Leute sich im Krieg befinden, und wie es aussieht, drohen sie den zu verlieren. Und da wollen Sie lediglich eine Bringschuld begleichen?«
    »Ich verstehe Ihre Skepsis, Captain. Sie kennen uns nicht, deshalb fällt es Ihnen schwer, uns Glauben zu schenken. Alles andere wäre auch leichtsinnig.«
    »Dann nehmen Sie mir also nicht übel, wenn ich Ihnen im Moment nicht vollständig vertraue?«
    »Wie ich schon sagte, alles andere wäre leichtsinnig.« Jalea merkte, dass Nathan Mühe hatte, ihr zu glauben, deshalb erläuterte sie ihren Standpunkt. »Captain, Ihr Schiff hat uns nicht nur einmal, sondern gleich zweimal gerettet. Beim ersten Mal sind Sie wie durch ein Wunder zwischen uns und unserem Gegner aufgetaucht. Beim zweiten Mal haben Sie uns ebenfalls wie durch ein Wunder in diesem Asteroidenfeld in Sicherheit gebracht. Sie haben uns also gleich zweimal das Leben gerettet. Deshalb stehen wir auch doppelt in Ihrer Schuld.«
    Nathan musterte sie nacheinander und kam zu dem Schluss, dass ihm einstweilen nichts anderes übrig blieb, als sie beim Wort zu nehmen. Und er hatte keinen Zweifel, dass Jessica sie im Auge behalten würde, solange sie sich an Bord aufhielten. »Also gut«, sagte er und erhob sich. »Im Namen der Aurora und ihrer Besatzung danke ich Ihnen für Ihre Unterstützung.«
    »Und wir danken Ihnen.« Marak sagte beim Aufstehen etwas zu Jalea. »Marak möchte wissen, ob er jetzt zu Ihrem Cheftechniker zurückkehren und seine Arbeit fortsetzen soll.«
    »Ja, natürlich. Jessica wird Sie begleiten.«
    Jessica nickte und geleitete Marak hinaus. Nathan blieb allein mit Jalea zurück.
    »Captain«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher