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Der fiese Fall des Hannibal

Der fiese Fall des Hannibal

Titel: Der fiese Fall des Hannibal
Autoren: Harald Tonollo
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vertragen … ach, was weiß ich!« Wieder hatte sich eine Ameise auf Schmuddelhaars Hand verirrt.
    Er hob sie in die Höhe und schaute zu, wie die Ameise einen Finger nach dem anderen erkundete. »Ursprünglich bestand Magia aus drei Bänden mit zusammenhängenden Zaubersprüchen. Großvater hat diese dann aufgeteilt und neu schreiben lassen – was für ein Quatsch!«
    »Und woher wusstet ihr, dass der erste Band bei uns ist?«, wollte Polly wissen.
    Schmuddelhaar wartete, bis die Ameise auf der Kuppe seines Zeigefingers angelangt war, dann steckte er sie in den Mund. »Keine Ahnung.« Er schluckte. »Mein Vater hat es irgendwie herausgefunden. Er hat gesagt, seine Nichte habe das erste Buch geerbt.«
    »Seine was, seine Nichte?« Pollys Augenbrauen schnellten in die Höhe.
    »Perposra, oder so …«, versuchte sich Schmuddelhaar zu erinnern und seufzte erschöpft.
    »Der Name meiner Mutter ist Prospera! Aber das hieße ja …«, Polly überlegte kurz, »das würde ja bedeuten, dass Onkel Deprius, der uns sein Haus vererbt hat, der Bruder deines Vaters war …«
    »Und somit einen der drei Bände besaß«, folgerte Pit. »Aber die drei Brüder haben sich wohl trotz der Bücher nicht vertragen, was?«
    Schmuddelhaar reagierte nicht.
    »Aber dann sind wir ja miteinander verwandt!«, rief Palme plötzlich entsetzt. »Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann sind Sie … dann bist du … der Cousin meiner Mutter …«
    »Glaube schon«, antwortete Schmuddelhaar und kraulte Hannibal hinter den Ohren.
    »Mutter hat dich nie erwähnt. Wie heißt du eigentlich?«, fragte Pampe.
    »Debilius! Aber ihr könnt gerne Deb zu mir sagen.«

     
    »Deb?« Polly zog eine Grimasse. »Ich weiß nicht …«
    Pit schaute schnell in eine andere Richtung, um nicht lachen zu müssen, dann sagte er: »Also gut … Deb … Ich sage lieber Debilius, wenn es dir recht ist.«
    Debilius nickte kurz.
    »Hast du eine Ahnung«, fuhr Pit fort, »wo die anderen beiden Bücher sind? Eins hat ja wohl dein Vater«
    »Hat er nicht! Er hat’s mal verkauft, als er Geld brauchte. Ist bestimmt schon 150 oder 200 Jahre her. Auf jeden Fall hat er Nachforschungen angestellt.
Wie
er das genau gemacht hat, hab ich nie kapiert.«
    Pit glaubte ihm sofort. »Und? Was hat er herausgefunden?«
    »Na ja, dass Magia eins noch immer bei seinem Bruder war.«
    »Ist klar!«, drängte Polly. »Aber was ist mit den beiden anderen Bänden?«
    Debilius kratzte sich am Hinterkopf. Dann riss er seinen Mund auf und gähnte ausgiebig. »Wenn ich jetzt zurück ins Hotel zu meinem Vater gehe, dann gibt’s erst mal Haue, weil ich wieder alles versaut habe. Und dann muss ich die Koffer packen, weil wir weiterfahren, um den zweiten Band zu suchen.« Er rieb sich die Augen.
    Polly tat Debilius mit einem Mal schrecklich leid. »Du hast dich mit Hannibal angefreundet, stimmt’s?«
    »Hannibal?«, fragte Debilius. »Oh, du meinst Floh? Ja! Er ist der Einzige, der sich freut mich zu sehen.«
    »Also, wenn
wir
dich morgen wiedertreffen könnten, dann würden wir uns auch freuen«, sagte Pit. »Da bin ich mir ganz sicher!«
    Debilius hob den Kopf. »Wirklich?«
    »Warum kommst du nicht einfach mit zu
uns
?«, fragte Polly. Debilius kniff die Augen zusammen.
    »Sollten wir da nicht erst mal unsere Eltern fragen?«, meinte Palme.
    »Was können die schon groß dagegen haben?« Polly war zuversichtlich. »Er gehört schließlich zur Familie! Und wenn sie erst hören, wie sein Vater ihn behandelt …«
    »Ich bleibe bei Floh!« Debilius strahlte.
    »Bei Hannibal«, verbesserte Polly ihn.
    »Also, mich geht das Ganze ja nichts an«, sagte Pit. »Aber wird sich dein Vater nicht wundern, wenn du nicht mehr zurückkommst, Debilius?«
    »Weiß nicht. Vielleicht merkt er es ja gar nicht …«
    »Dann ist ja alles klar!« Polly klatschte laut in die Hände.
    »Unsere Eltern werden sich bestimmt sehr über dich freuen. Los!«
    »Aber wie denn? Ihr müsst mich hier erst mal rauslassen«, erwiderte Debilius.
    Palme winkte ab. »Ach, das schaffst du schon alleine! Komm, Hannibal!«
    Die vier drehten Debilius den Rücken zu und gingen los. Hannibal zwängte sich durch die Gitterstäbe und sprang ihnen hinterher.
    »Hey«, sagte Debilius entsetzt. »Das könnt ihr doch nicht machen! Ich dachte, wir sind jetzt Freunde!« Debilius umklammerte mit seinen Händen die Gitterstäbe und wollte gerade laut losschreien, als er merkte, dass das Eisengitter nachgab. Er versetzte ihm einen Tritt, und es
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