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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)
Autoren: Oliver Hoffmann
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wis­sen­schaft­li­chen Pu­bli­ka­tio­nen und un­sag­bar stolz auf den Be­such der „Wöl­fin“, wie Geza un­ter ih­ren ehe­ma­li­gen Po­li­zei­kol­le­gen ge­nannt wur­de, war, son­dern auch an der Tat­sa­che, dass Geza mit ih­rer Aus­bil­dung in Quan­ti­co tat­säch­lich ein Maß an In­ter­na­tio­na­li­tät nach Pa­ris brach­te, wie es selbst die Me­tro­po­le an der Sei­ne sel­ten er­leb­te.
    Die der­art Ge­ehr­te war ih­rer­seits froh, aus dem un­ge­müt­li­chen, grau­wei­ßen Mann­heim her­aus­zu­kom­men, ob­wohl es zwei Tage vor Weih­nach­ten war und Pa­ris im Schnee ver­sank. In Mann­heim wa­ren Weih­nachts­fe­ri­en, und die klei­ne Lau­ra, de­ren Kin­der­zim­mer Wand an Wand mit Gez­as Schlaf­zim­mer in der an­de­ren Hälf­te der Dop­pel­vil­la in der Wer­der­straße lag, be­grüßte den Tag schon mal um halb acht mit Etü­den auf dem Sa­xo­phon, das sie zwar nur sehr an­satz­wei­se be­herrsch­te, aber da­für umso in­brüns­ti­ger übte.
    Nun war sie hier und be­trach­te­te die Men­schen­men­ge um sich mit ge­misch­ten Ge­fühlen.
Pa­ri­ser Im­pres­sio­nen
    http://www.ver­lag-wald­kirch.de/fa­ce­book-kil­ler1.pdf
    In der Großen Lage wim­mel­te es nur so von Po­li­zis­ten, man­che in Uni­form, die meis­ten in Zi­vil, die neu­gie­rig auf den deut­schen Gast wa­ren oder ein­fach nur das Büf­fet mit­neh­men woll­ten. Geza hat­te nach 10 Mi­nu­ten vol­ler Vors­tel­lun­gen auf­ge­ge­ben und ver­such­te nun nicht ein­mal mehr, sich Na­men zu mer­ken.
    Nicht er­schie­nen war der Mann, der sie am meis­ten in­ter­es­sier­te, der, des­sen Ge­schich­te Ba­varois als Kö­der aus­ge­wor­fen hat­te, um sie mit­ten im Win­ter nach Pa­ris zu locken: Ma­xi­me Fron­zac.
    Aber sie wür­de ihn fin­den, kei­ne Fra­ge.
    Au­ßer Ba­varois’ Kol­le­gen hat­ten sich an die­sem Mitt­wo­ch­vor­mit­tag auch ein paar Kom­mu­nal­po­li­ti­ker in den großen Be­spre­chungs­raum ver­irrt: ei­ner von der
Uni­on pour une Ma­jo­rité de Pro­grès à Pa­ris
, des­sen Na­men Geza schon wie­der ver­ges­sen hat­te, des­sen Schnurr­bart sie aber stark an den Len­ker ei­nes Mo­tor­rads er­in­ner­te, und sein Kol­le­ge mit dem un­aus­sprech­li­chen Nach­na­men, bei dem of­fen­bar aku­ter Vo­kal­man­gel ge­herrscht hat­te und über den Ma­da­me Urain, Ba­varois’ Se­kre­tärin und gute See­le der Prä­fek­tur, ge­sagt hat­te, er lebe nach dem Mot­to „Ein So­zia­list ist nicht rot, er wird es nur, wenn das je­mand be­haup­tet“. Bei­de de­mons­trier­ten durch ihr gan­zes Auf­tre­ten in­klu­si­ve stän­di­ger Blicke auf die Uhr und – im Fal­le des So­zia­lis­ten – hek­ti­schen Smart­pho­ne-Checkens, große Ge­schäf­tig­keit und enor­men Ter­min­druck.
    Au­ßer­dem re­prä­sen­tier­te, vor al­lem sich selbst, Sous-Pré­fet Ni­co­las Ler­ner, Stell­ver­tre­ter des Stell­ver­tre­ters des Po­li­zei­prä­fek­ten, der, wie Geza ei­nem kur­z­en Ge­spräch bei sei­ner An­kunft ent­nom­men hat­te, bei städ­ti­scher Ord­nung – der Büro­kra­ten­be­griff für das, wo­für er bei der Po­li­zei haupt­säch­lich zu­stän­dig war – in ers­ter Li­nie an die Ver­kehrs­re­ge­lung für Strö­me deut­scher, ja­pa­ni­scher und ame­ri­ka­ni­scher Tou­ris­ten und il­le­gal in der Fon­taine Stra­vins­ky ba­den­de Stu­die­ren­de dach­te. Mit pa­tho­lo­gi­schen Mör­dern, Gez­as Fach­ge­biet, schi­en der Sous-Pré­fet nicht so viel am Hut zu ha­ben.
    Im Raum herrsch­ten auf­grund des neu in­stal­lier­ten Hei­z­sys­tems, das si­cher­lich ge­ni­al war, aber sich ob sei­ner tech­ni­schen Kom­ple­xi­tät jeg­li­cher Re­gel­bar­keit durch die Haus­meis­ter­bri­ga­de der Prä­fek­tur ent­zog, ge­fühl­te 45 Grad Cel­si­us. So­gar der Cré­mant d’Al­sace wur­de schnel­ler warm, als selbst die en­ga­gier­tes­ten Gäs­te ihn trin­ken konn­ten. Er hat­te un­ge­fähr die­sel­be Tem­pe­ra­tur wie der ge­misch­te Bra­ten in den me­tal­le­nen Warm­hal­te­scha­len auf dem Büf­fet, des­sen brau­ne Soße – gute Kü­che à la Prä­fek­tur­kan­ti­ne – be­reits so weit ab­ge­kühlt war, dass sie sich mit ei­ner we­nig an­spre­chen­den
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