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Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Titel: Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
Autoren: Debbie Macomber
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obwohl sie längst wusste, was sie nehmen wollte.
    „Dieser Vorfall hat dich ziemlich verwirrt, nicht wahr?“
    „Es ist nicht der Sturz, der mich beunruhigt“, Shelly ließ die Karte sinken, „es ist der Mann, der mich aufgefangen hat.“
    Jill warf ihr einen amüsierten Blick zu. „Natürlich! Ich hätte mir denken können, dass da ein Mann mit im Spiel war.“
    „Vielleicht kannst du dir versuchen vorzustellen, wie ich mich gefühlt habe“, sagte Shelly vorwurfsvoll. „Vor allen Dingen, weil ich mich immer noch nicht von Tante Millys Hochzeitskleid erholt habe.“
    „Erzähl mir nicht, dass du dir immer noch Gedanken über diesen Unsinn machst, den deine Tante dir geschrieben hat, dass du den ersten Mann heiraten wirst, den du triffst.“
    „Natürlich nicht, das wäre zu albern. Es ist nur … ich werde das komische Gefühl nicht los, dass dieses blöde Hochzeitskleid irgendetwas an sich hat.“
    „Dann schick es doch zurück.“
    „Das kann ich nicht.“ Shelly schlug mit der Karte auf den Tisch. „Tante Milly hat mich gewarnt, so etwas zu tun, wenn auch nicht ausdrücklich. Sie hat geschrieben, ich solle das Kleid nicht ignorieren. Aber wie sollte ich das auch? Das Ding hängt wie ein Damoklesschwert über meinem Haupt.“
    „Ich glaube, du übertreibst die ganze Sache.“
    „Das ist ja das Verrückte! Ich weiß das ja selbst! Aber ich scheine nicht damit aufhören zu können. Ich bin mit dieser Legende von dem Kleid aufgewachsen, und nun ist es in meine Hände übergegangen. Ich habe ein Stück Familiengeschichte hinten in meinem Kleiderschrank hängen. Der Himmel möge verhüten, dass meine Mutter davon erfährt.“ Ein schmerzlicher Gedanke!
    „Du hast das Kleid also in deinem Schrank hängen.“
    „Ich konnte es ja wohl kaum unter meinem Bett verstecken. Das habe ich übrigens versucht, aber ich konnte nicht einschlafen. Also bin ich aufgestanden und habe es ganz hinten in den Schrank getan.“ Shelly schob die Speisekarte hin und her. „Das hat mich aber auch beunruhigt. Ich habe mich die halbe Nacht herumgewälzt und mich daran erinnert, dass Tante Milly damals das Gleiche gemacht hat.“
    „Sie hat das Kleid unter ihr Bett gestopft?“
    Shelly nickte langsam. „Ich glaube, so war es. Sie hat versucht, es nicht anzunehmen, aber die Schneiderin bestand darauf, und als Milly in ihrer Wohnung ankam, hatte sie bereits meinen Onkel getroffen, obwohl sie damals noch nicht ahnte, dass sie ihn heiraten würde.“
    Jill sah sie skeptisch an. „Und was weiter? Ich meine, nachdem sie das Kleid unter das Bett gelegt hatte und nicht einschlafen konnte.“
    „Nun, sie hat es wie ich gemacht.“ Shelly stockte. „Sie hat es auf den Boden ihres Schranks geschoben.“ Sie fühlte sich, als habe sie ein Verbrechen zuzugeben. „Ich will nicht, dass ich ständig auf das Kleid sehen muss, also habe ich es so weit nach hinten gehängt, wie es ging.“
    „Natürlich.“ Jill versuchte vergeblich, ein Lächeln zu verbergen.
    Shelly konnte zwar verstehen, dass jemand anders ihre Situation komisch finden konnte, aber sie selbst hielt sie keineswegs für amüsant. Nicht, wenn es ihre Zukunft war, die von irgendeiner kosmischen Macht herumgewirbelt wurde. Wenn das so weiterging, dann würde sie noch bis heute Nacht verheiratet sein und Kinder haben!
    „Aber das ist nicht das Schlimmste!“, fuhr sie fort und stieß langsam die Luft aus. Warum nur schlug ihr Herz immer noch so schnell?
    „Du meinst, es gibt noch etwas?“
    Shelly nickte. Die Kellnerin erschien, nahm die Bestellung auf und kam im nächsten Moment mit einem Glas Eistee zurück. Shelly holte tief Luft, bevor sie weiterredete. „Ich bin diesem Mann, Mark Brady heißt er, buchstäblich in die Arme gefallen.“
    „Wie angenehm.“
    „Es war zwar ganz nett, dass er meinen Sturz aufgehalten hat“, erklärte Shelly ernst, „aber ich wünschte, er hätte es nicht getan.“
    „Shelly!“
    „Ich meine es so“, beharrte sie laut und vernehmlich. Sie schaute sich um, um sicherzugehen, dass niemand ihr zuhörte. „Der Mann ist Buchhalter“, fügte sie dann leise hinzu.
    Jill reagierte mit spöttischem Entsetzen und schlug die Hand vor den Mund. „Ein Buchhalter?“
    Genaugenommen ein Wirtschaftsprüfer. Aber kannst du dir ehrlich vorstellen, dass ich so jemanden heiraten würde?“
    Jill dachte angestrengt nach. „Ein Wirtschaftsprüfer, ja?“, wiederholte sie schließlich gedehnt. „Du hast doch deine Umsatztabellen noch nicht ausgerechnet,
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