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Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Titel: Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
Autoren: Debbie Macomber
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eine Bank. „Der Krankenwagen ist unterwegs.“
    „Ein Krankenwagen? Aber ich habe Ihnen doch gerade gesagt, dass ich nicht verletzt bin“, bemerkte Shelly. Der Wächter half ihr auf die Füße. Ihre Beine zitterten und sie atmete ein wenig hastig, aber ansonsten war sie unverletzt.
    „Es ist wirklich nicht nötig, Officer“, stimmte der Mann, der mit ihr gefallen war, ihrem Protest zu.
    „Das ist unser Kundendienst.“ Der Wächter hakte die Daumen in seinen breiten Ledergürtel und wippte auf den Fußballen vor und zurück. „Wir lassen jeden unserer Kunden, der hier einen Unfall hatte, sofort auf unsere Kosten untersuchen.“
    „Wenn Sie befürchten, dass wir eine Anzeige machen könnten …“
    „Ich habe diese Regeln nicht aufgestellt“, unterbrach der Wächter Shellys Retter. „Ich sorge nur dafür, dass sie befolgt werden. Wenn Sie sich nun bitte hierhersetzen würden?“ Er zeigte auf eine kleine Bank. „Die Sanitäter müssen jede Sekunde eintreffen.“
    „Ich habe aber keine Zeit, darauf zu warten!“, rief Shelly. „Ich bin verabredet.“ Himmel, wie sollte sie Jill diese Verspätung nur erklären? Dass oben an dem Geländer der Rolltreppe eine Traube von Menschen stand und neugierig heruntersah, würde es ihr auch nicht erleichtern, möglichst schnell zu ihr zu kommen.
    „Ich habe ebenfalls eine Verabredung“, meinte der Mann und sah auf seine Uhr.
    Der Wächter beachtete ihre Proteste nicht, holte ein kleines Notizheft aus seiner Hemdtasche und öffnete es. „Ihre Namen, bitte.“
    „Shelly Hansen.“
    „Mark Brady.“
    Er notierte die Namen und eine kurze Beschreibung des Zwischenfalls.
    „Ich muss doch wohl nicht auch noch mit ins Krankenhaus, oder?“, wollte Shelly wissen. „Das kommt darauf an.“
    Die ganze Sache war einfach lächerlich. Es ging ihr gut. Sie war zwar ein wenig zittrig, zugegeben, aber nicht verletzt. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie ihrem Retter noch gar nicht gedankt hatte. Sein Name war Mark Brady, wenn sie das eben richtig gehört hatte.
    „Das alles tut mir schrecklich leid“, sagte sie. „Ich kann Ihnen gar nicht genug dafür danken, dass Sie mich gerettet haben.“
    „Vielleicht passen Sie das nächste Mal jetzt ja besser auf.“ Mark sah erneut auf seine Uhr.
    „Das werde ich. Aber ich schlage vor, dass Sie mich einfach fallen lassen, sollte es noch einmal passieren.“ Die Verzögerung war auch für sie unangenehm, aber das war kein Grund, derart gereizt zu sein. Sie schaute auf ihren Retter und schüttelte leicht den Kopf. Der Mann sah aus, als sei er direkt vom Fließband für leitende Angestellte gekommen. Er trug einen dunkelblauen Anzug mit Krawatte und ein bluten weißes Hemd mit goldenen Manschettenknöpfen. Er war so originell wie gekochter Brei. Und hatte genauso viel Charme.
    Während Shelly ihn musterte, bemerkte sie, dass er sie ebenfalls prüfend betrachtete. Offensichtlich war auch er nicht gerade beeindruckt von ihr. Dabei war ihr Sweatshirt leuchtend Orange, und die Jeans saßen hauteng. Ihre Basketballschuhe waren schwarz, und die Socken, die man noch ein wenig sah, hatten haargenau den Ton ihres Sweatshirts. Shelly reckte das Kinn und warf ihr Haar zurück. Eine Flut von Locken fiel um ihre Schultern. Mark Bradys Miene verriet deutlich sein Missfallen.
    Die breiten Eingangstüren der Halle öffneten sich, und die Sanitäter des Hauses kamen herein. Sekunden später war auch die Ambulanz mit zwei weiteren Sanitätern da. Shelly war irritiert, dass ein derart unbedeutender Anlass eine derart große Aufmerksamkeit bewirkte.
    Ein Sanitäter kniete sich vor sie hin, während der andere sich um Mark kümmerte. Bevor sie verstand, was vorging, hatte der Mann ihr den Schuh ausgezogen und prüfte ihren Knöchel. Mark wurde ebenfalls untersucht. Der Sanitäter presste ein Stethoskop auf sein Herz. Mark schien diese Prozedur kein bisschen mehr zu schätzen als sie.
    Erst als er aufstand, bemerkte sie, wie groß er war. Bestimmt weit über eins achtzig. Das passt gut zu meinen fast eins siebzig, dachte Shelly spontan.
    Doch dann traf dieser Gedanke sie wie ein Schlag in den Magen. Was für ein Blödsinn! Tante Milly hatte zwar geschrieben, dass sie sie neben einem großen, jungen Mann hatte stehen sehen, und sicher, Mark Brady war groß, sehr groß sogar, größer als alle Männer, die sie jemals kennengelernt hatte. Aber Tante Milly hatte auch etwas über ihre, Shellys, blaue Augen geschrieben, und sie hatte keine blauen Augen! Ihre Augen
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