Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Hazels Blikken, und ihre Sinne schienen durch ein Gefühl unmittelbar
bevorstehender Gefahr geschärft. Sie hörten das Donnern einer sich nähernden Pinasse und das Fauchen einer schweren
Disruptorkanone. Owen hatte eine Warnung auf den Lippen,
aber bevor er ein Wort herausbrachte, schien das gesamte Labyrinth in einem blendenden Aufflammen tosender Energien
zu explodieren. Die Rebellen drängten sich instinktiv zusammen, und ein Kraftfeld hüllte sie ein, das aus purer kollektiver
Willenskraft zu stammen schien. Selbst der wilde Sturm entfesselter Energien konnte das Kraftfeld nicht durchdringen.
Die Gewalt der Explosion versiegte, und die Luft wurde langsam wieder klar. Das Labyrinth war verschwunden, ausgelöscht in einem einzigen Augenblick, und dort, wo es noch
vor Sekunden gestanden hatte, schwebte eine Imperiale Pinasse über einer spiegelglatten, zu Glas erstarrten Ebene. Das
Kraftfeld löste sich wieder auf, und die fünf Rebellen blickten
sich mit einer Mischung aus Überraschung und Schock an.
Ringsum lag die Stadt der Hadenmänner zerstört und auseinandergerissen wie die Bauklötze eines Kindes, die ein Sturm
zerstreut hatte. Überall waren Gebäude zusammengefallen,
und ein Bild der Verwüstung bot sich, so weit das Auge reichte. So lange hatte die Stadt überdauert, und so schnell war sie
von einer lieblosen Hand eingerissen worden.
»Und sie nennen mein Volk Monster«, sagte Mond.
»Das hätten wir sein können!« sagte Owen. »Wir müßten
eigentlich tot sein!«
»Unser persönlicher Schutzschild«, sagte Hazel. »Das nenne ich eine angenehme Überraschung!«
»Nicht unbedingt«, entgegnete Mond. Er hatte die Fassung
zurückgewonnen. »Wir mußten unsere kollektive Energie
einsetzen, um ihn zu errichten. Wir können ihn nicht separat
benutzen.«
»Mit anderen Worten«, ergänzte Jakob Ohnesorg, »Wir haben nur einen Schild, solange wir zusammenbleiben. Meint
Ihr, das Labyrinth wollte uns etwas sagen?«
»Jedenfalls bin ich in Anbetracht der auf uns gerichteten
Imperialen Geschützläufe mehr als bereit, dem Labyrinth zuzuhören«, sagte Ruby.
»Diese Kanonen sind nutzlos, bevor ihre Kristalle sich nicht
wieder aufgeladen haben«, sagte Giles. »Also wird ihr nächster Schritt sein, Truppen auszusenden und die Ruinen durchsuchen zu lassen. Und wir können ihnen zeigen, wie stark uns
der Besuch im Labyrinth des Wahnsinns gemacht hat.«
»Richtig«, sagte Hazel, und ihre Augen leuchteten bei dem
Gedanken. »Sie haben keine Ahnung, welche Waffen wir bei
uns führen. Das wird ein Spaß!«
»Halt, halt«, sagte Owen plötzlich. »Wo steckt der Wolfling?«
Sie unterbrachen ihre Unterhaltung und blickten sich verblüfft an und dann zu den umliegenden Ruinen, aber der
Wolfling blieb verschwunden.
»Hat ihn jemand aus dem Labyrinth kommen sehen?« fragte
Ohnesorg. »Ich schätze, ich habe überhaupt nicht auf ihn geachtet.«
»Vielleicht … vielleicht hat er es nicht geschafft?« vermutete Ruby Reise.
»Nein!« widersprach Giles entschieden. »Er hat es auf jeden
Fall geschafft. Vielleicht war er vor uns wieder draußen und
ist schon in die Stadt vorausgegangen.«
Die Augen der fünf glitten erneut suchend über die Ruinen.
Owen schüttelte schließlich den Kopf. »Ganz gleich, was er
getan hat – es sieht nicht gut für ihn aus, oder?«
Dann wurden sie von dem Geräusch der landenden Pinasse
abgelenkt. Die Maschinen des Schiffs erstarben, eine Rampe
wurde ausgefahren, und Männer stürzten heraus und sicherten
die Umgebung. Es schienen nicht allzu viele zu sein, aber
Owens Augen verengten sich als er sie erkannte.
»Wampyre«, sagte er leise.
»Und der Mann, der sie anführt, ist der Hohe Lord Dram
persönlich«, sagte Ruby. »Oberster Krieger und derzeitiger
Liebhaber der Eisernen Hexe.«
»Nein, so heißt er nicht«, widersprach Giles. »Jedenfalls
nicht wirklich. Ich vermute, es war eine Art Vorsehung, daß
er zusammen mit mir hierher zurückgekehrt ist.«
»Wovon redest du?« fragte Owen. »Ich kenne den Mann.
Jeder im Imperium kennt Lord Dram.«
»Aber ich kenne seinen richtigen Namen. Ich weiß, wer er
in Wirklichkeit ist. Oder war«, sagte Giles, und sein Mund
wurde zu einer harten, schmalen Linie. Die anderen Rebellen
blickten den Ersten Todtsteltzer fragend an, doch Giles hatte
nichts weiter zu sagen.
Wunderbar, dachte Owen. Noch mehr Geheimnisse . Dann
erschien Stelmach mit seinem Schoßtier auf der Rampe, und
Owen vergaß alles andere. Sein Mund fühlte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher