Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
Vom Netzwerk:
Cole?«
    »Nun, es gibt Archäologen, die sich auf diese Art von Modellen spezialisiert haben. Ich nehme an, Sie haben es schon einem Statistiker vorgelegt.«
    Alle drei nickten. Über Randalls kantiges Gesicht huschte ein Lächeln, als sie Maureen antwortete. »An Statistikern mangelt es uns nicht im Außenministerium. Sie waren beeindruckt von der mathematischen Eleganz. Allerdings verstehen sie nicht, welche speziellen Daten für eine Manipulation benötigt werden. Das Modell weist auf jeden Fall Lücken auf. Als seien Teile ausgelassen worden.«
    »Ich finde, Fred Zoah sollte sich das mal ansehen«, schlug Maureen vor.
    »Wer ist das?« Hart runzelte skeptisch die Augenbrauen.
    »Fred ist Archäologe an der University of Arizona. Sein Spezialgebiet ist die Hohokam-Kultur ...«
    »Wie bitte?«, fragte Randall verwirrt.
    »Das Volk, das vor etwa tausend Jahren das Gebiet rund um das heutige Phoenix in Arizona bewohnt hat.« Es erstaunte Maureen immer wieder, wie wenige Amerikaner das kulturelle Erbe ihres eigenen Landes kannten. »Die Menschen haben ein gigantisches Bewässerungssystem angelegt, das eine Fläche von über zehntausend Hektar bewässert hat. Fred hat Modelle ihrer Kultur entworfen, die Ernteerträge berechnet, die Arbeitsstunden, die erforderlich waren, um die Kanäle instand zu halten, die Tragfähigkeit der Bevölkerung und die soziale Stabilität. Basierend auf der jährlichen Niederschlagsmenge, die von paläoökologischen Daten abgeleitet wurde, kann er sogar die Wassermenge im Verhältnis zu den Ernteerträgen berechnen.«
    Jacobs biss sich auf die Unterlippe. »Er wird mit den Informationen doch nicht an die Öffentlichkeit gehen?«
    Maureen lächelte verstohlen. »Fred lebt sehr zurückgezogen. Seine Kollegen halten ihn für einen Eigenbrötler. Nach Freds Vorstellung gehören zu einem prickelnden Abend er selbst, sein Computer, ein Berg archäologischer Forschungsberichte und Statistikprogramme.«
    »Sie machen Scherze«, murmelte Randall.
    Maureen zuckte mit den Schultern. »Es gibt da einen alten Scherz, dass die Universität jedes Jahr an einer Seite angehoben wird. Alle Sonderlinge rollen in die Physik oder die Anthropologie. Eigentlich bekommt die Physik immer die Cleveren. Deshalb ist Fred eine Ausnahme.«
    Die drei wechselten wieder Blicke.
    »In Ordnung«, gab Hart nach. »Aber wenn etwas davon durchsickert, machen wir Ihnen die Hölle heiß.«

3. KAPITEL
     
    VIELE HIELTEN KAISER, Elliot & Hatch für die renommierteste Anwaltskanzlei in Wyoming. Im Laufe der Jahre hatte die Kanzlei mit Sitz in Cheyenne zwei Gouverneure und einen Senator hervorgebracht. Sie vertrat einige der größten Energiekonzerne des Landes, eine Bahngesellschaft, zahlreiche landwirtschaftliche Genossenschaften, ein paar Filmstars und jeden, der in Rechtsprobleme mit hohem Streitwert verwickelt war.
    Mark Schott dachte jedoch an alles andere als an die berühmten Persönlichkeiten, die diese Türen schon durchschritten hatten. Das feudale Foyer, in dem er saß, interessierte ihn wenig. Seine Gedanken waren bei Anika, als er sich auf dem dick gepolsterten Ledersessel zurücklehnte. Während der gesamten einstündigen Fahrt von Laramie hatte er an sie gedacht.
    Er hatte sich verrechnet. Seine Hoffnung, dass die Feier in Verbindung mit dem hohen Alkoholkonsum und seinem Charme sie wieder in sein Bett treiben würde – nun ja, ihr Bett –, hatte sich nicht erfüllt.
    Seit ihrer Trennung war er von ihr besessen. Seine Frau Denise war eine attraktive, kluge Brünette, aber aus irgendeinem Grunde hatte er den Sex mit ihr nie richtig genossen. Das war bei Anika vollkommen anders. Wenn sie miteinander schliefen, hatte er das Gefühl, dass sie perfekt zu seinem Körper passte. Und er betete ihren Körper an.
    Vielleicht war es doch ein strategischer Fehler gewesen, ihr zu sagen, dass Denise und ich uns scheiden lassen. Der Gedanke, diese Täuschung könnte ihn um Anika gebracht haben, war ihm unerträglich. Normalerweise war er schlauer. Mark hatte gehofft, dass Anika viel zu sehr in ihn verliebt war, um sich noch von ihm trennen zu können, wenn sie schließlich begriff, dass er Denise nicht verlassen würde.
    Was war ihm bei seiner ersten Analyse ihrer Persönlichkeit entgangen? Sie war auf einer Ranch in Wyoming aufgewachsen und eine unbedarfte junge Frau, als sie mit dem Studium begonnen hatte. Auf einen Mann wie ihn, einen angesehenen, gebildeten Professor, hätte sie eigentlich fliegen müssen.
    Mark hatte sie zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher