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Der Duft der Rosen

Der Duft der Rosen

Titel: Der Duft der Rosen
Autoren: Kat Martin
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in der Justizvollzugsanstalt Avenal absitzen müssen. Er war verurteilt worden, weil er betrunken Auto gefahren und dadurch ein Mann zu Tode gekommen war.
    “Was willst du?”, fragte Carson.
    “Ich möchte wissen, wie es mit der Benefizgala steht. So wie ich deine zupackende Art kenne, nehme ich an, dass alles bereit ist.”
    “Alles unter Kontrolle. Ich habe gesagt, dass ich dabei helfe, Geld für dein kleines Projekt zu sammeln, und das tue ich auch.”
    Vor zwei Jahren hatte Zach seinen Stolz heruntergeschluckt und sich an Carson gewandt mit der Idee, ein Camp für Teenager mit Drogen- und Alkoholproblemen zu eröffnen. Als Jugendlicher war er einer dieser Teenager gewesen, die immer Ärger hatten, die immer im Clinch lagen mit ihren Eltern und dem Gesetz.
    Doch die zwei Jahre im Gefängnis hatten sein Leben verändert. Und er wollte den Jungs, die nicht so viel Glück gehabt hatten wie er, ebenfalls eine Chance geben.
    Nicht dass er sich damals für glücklich gehalten hätte.
    Trotzig und wütend war er gewesen. Er hatte allen außer sich selbst die Schuld daran gegeben, was mit ihm geschehen und was aus seinem Leben geworden war. Aus Langeweile hatte er begonnen, sich mit Jura zu beschäftigen – und weil er hoffte, so seine Strafe zu verkürzen. Es schien ihm zu liegen. Er holte seinen Highschool- und den College-Abschluss nach. Dann ging er nach Berkeley und schrieb sich an der Juristischen Fakultät ein.
    Beeindruckt von seinem Veränderungswillen, half ihm sein Vater mit dem Schulgeld, sodass Zach mit dem Geld aus einem Teilzeitjob auskam. Zach hatte es auf diese Weise geschafft, die Schule als einer der Besten seines Jahrgangs abzuschließen. Die Zulassungsprüfung als Anwalt bestand er mit Bravour, und Fletcher Harcourt ließ seine Beziehungen spielen, damit Zach trotz seiner Strafakte als Anwalt arbeiten konnte.
    Zach war inzwischen ein erfolgreicher Anwalt geworden. Er war Partner in einer Kanzlei in Westwood, besaß ein Apartment mit Meerblick in Pacific Palisades und fuhr ein brandneues BMW-Cabrio und den Jeep, mit dem er immer ins Tal kam.
    Er führte ein privilegiertes Leben und wollte etwas von dem Erfolg zurückgeben, den er errungen hatte. Bis zu jenem Tag vor zwei Jahren hatte er seinen Bruder niemals um etwas gebeten – und er hatte sich geschworen, das auch niemals wieder zu tun. Carson und seine Mutter hatten Zach das Leben schwer gemacht, seit sein Vater ihn mit nach Hause gebracht und angekündigt hatte, ihn adoptieren zu wollen.
    Das böse Blut zwischen ihnen würde immer bestehen, doch Harcourt Farms gehörte Zach ebenso sehr wie Carson. Und auch wenn sein Bruder das Unternehmen führte, gab es dennoch jede Menge Land. Das Gelände, das er für das Camp gewählt hatte, war der perfekte Ort.
    Zach erinnerte sich an den Tag, als er zu seinem Bruder gekommen war, erinnerte sich an sein Erstaunen, als Carson so bereitwillig auf seinen Vorschlag einging.
    “Nun, da hattest du ja tatsächlich mal eine gute Idee”, hatte Carson gesagt.
    “Soll das heißen, dass Harcourt Farms das Gelände stiften wird?”
    “Genau. Ich werde dir sogar helfen, das Geld aufzubringen, um das Projekt zu verwirklichen.”
    Zach hatte mehrere Monate gebraucht, bis er begriff, dass sein Bruder wieder einmal den Spieß umgedreht hatte. Das Projekt wurde Carsons Projekt, obwohl vor allem Zachs Geld in der Stiftung steckte, und die ganze Stadt befand sich nun in Carsons Schuld.
    Zach war das inzwischen egal. Mit Carson als Wortführer kam laufend Geld herein. Genug, um das Projekt am Laufen zu halten, und sogar genug, um zu expandieren. Je mehr Jungen geholfen werden konnte, desto besser, dachte Zach. Er hielt sich gern im Hintergrund. Und unter Carsons statt unter seinem Namen würde die Benefizveranstaltung am Sonnabend vermutlich ein ganzer Erfolg werden.
    “Ich wollte mich nur vergewissern”, sagte Zach und dachte an die Abendgesellschaft, an der er nicht teilnehmen würde. “Lass es mich wissen, wenn du mich brauchst.” Stattdessen würde er am Wochenende mit den Jungs von Teen Vision die Scheune weiterbauen, eine Beschäftigung, die ihm viel Freude bereitete.
    “Bist du sicher, dass du nicht kommen möchtest?”, fragte Carson, obwohl Zach davon ausging, dass er das schwarze Schaf der Familie wohl als Allerletztes dabei haben wollte.
    “Nein, danke. Ich will dir nicht in die Quere kommen.”
    “Du könntest Lisa mitbringen. Ich komme mit Elizabeth Conners.”
    Liz Conners.
Sie war vier Jahre jünger
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