Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Titel: Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)
Autoren: Tina Folsom
Vom Netzwerk:
lange und intensiv über etwas nachgedacht. Ein Stirnrunzeln störte ihr hübsches Gesicht. Ihre geöffneten Lippen waren Beweis dafür, dass sie ihre nächsten Worte bedächtig wählte.
    „Es freut mich zu sehen, dass die Tatsache, dass Sie beinahe ertrunken wären, keinerlei dauerhafte Schäden hinterlassen hat.“ Während sie sprach, blieb ihr Rücken steif, als zwinge sie sich zu Formalität.
    Raphael nickte und verneigte sich leicht. „Ich bin Ihrem Diener dankbar und möchte den Mann, der mich aus dem Kanal gezogen hat, ein kleines Geldgeschenk machen, wenn Sie es mir erlauben.“ Wer so mutig gewesen war, in das eisige Gewässer zu springen und die Kraft gehabt hatte, seinen schweren Körper herauszuziehen, sollte belohnt werden.
    „Mein Gondoliere wurde bereits von mir belohnt. Es bedarf keiner weiteren Belohnung.“
    Raphael würde ihm trotzdem eine stattliche Summe zukommen lassen. Sein Leben war es wert. Aber Isabella gegenüber nickte er nur, denn er wollte sie nicht vor den Kopf stoßen. „Ich danke Ihnen für Ihre Großzügigkeit. Und wenn ich darf, möchte ich mich auch für mein Fehlverhalten entschuldigen. Lassen Sie mich Ihnen versichern, dass – “
    „Keinerlei Zusicherungen sind notwendig“, unterbrach sie ihn. „Die traumatischen Umstände erklären Ihr Verhalten. Ich bin eine anständige Witwe und habe einen guten Stand in der venezianischen Gesellschaft, den ich nicht gefährden möchte. Ich vertraue deshalb auf Ihre Diskretion.“
    Raphael verbeugte sich und lächelte in sich hinein. Bevor er sich wieder aufrichtete, wischte er das Grinsen von seinem Gesicht. Sie bat um seine Diskretion? Das konnte nur eines bedeuten: Sie wollte ihn als ihren Liebhaber nehmen.
    Er hatte nicht erwartet, dass sie ihm so ein Angebot machen würde. Vielleicht hatte er sie unterschätzt. Vielleicht war sie eine Witwe, die häufig Liebhaber nahm. Der Gedanke behagte ihm nicht und er wusste nicht warum. „Meine Diskretion ist legendär, Signora.“
    „Gut. Dann leben Sie wohl. Mein Gondoliere wird Sie nach Hause bringen.“
    Sie entließ ihn? Aber hatte er ihr nicht gerade eben versichert, dass er diskret sein würde? Dass der venezianischen Gesellschaft nichts von ihrer Affäre zu Ohren kommen würde?
    „Signora? Ich verstehe nicht. Wie ich Ihnen gerade versichert habe, ist meine Diskretion beispiellos. Nichts von unserer Affäre wird an die Öffentlichkeit – “
    „Affäre?“, rief sie empört aus und wich einen Schritt zurück. „Sie denken, ich biete Ihnen eine Affäre an?“ Ihr Busen hob sich, und ihre Wangen färbten sich in einem wunderschönen Rotton. Und nicht nur das. Er konnte die Vene an ihrem Hals pochen sehen. Ein Anblick, der ihn in Versuchung führte, sie über seine Schulter zu werfen, sie auf die nächste flache Oberfläche zu legen und ihre Röcke hochzuheben, bevor er sie fickte und seine Reißzähne –
    „Ich lege Ihnen nahe, mein Haus sofort zu verlassen. Ich bin eine anständige Frau, keine Schlampe.“
    Die Empörung in ihrer Stimme gab ihm zu denken. Es schien, als würde er diese Eroberung nicht so leicht machen, wie er angenommen hatte.
    Er verbeugte sich wieder und zog sich zurück. Für den Moment. Er würde herausfinden, wie er sie für sich gewinnen könnte – je schneller, desto besser.
    Der Gondoliere erwartete ihn am Dock. „Signore, wohin darf ich Sie bringen?“
    Raphael stieg in die Gondel und setzte sich, bevor er dem Mann eine Adresse in der Nähe seines Hauses gab. Er offenbarte nie die Lage seiner Unterkunft. Sein Leben hing davon ab.
    „Gut, Signore.“
    Raphael lehnte sich zurück und ließ seine Gedanken zurück zu Isabella schweifen. Warum er plötzlich gedacht hatte, dass sie ihm eine Affäre anbot, konnte er nur darauf schieben, was in ihrem Schlafzimmer vorgefallen war. Warum hatte sie ihn dorthin gebracht, ihn entkleidet, ihn vermutlich liebkost, während er bewusstlos war, wenn sie nicht die Absicht hatte, die Sache weiterzuführen?
    Und warum war sie so provokativ gekleidet, als sie sich um ihn gekümmert hatte? Warum war sie nicht in ihrem anständigen Kleid geblieben? Denn diese skandalöse Kleidung hatte ihn dazu provoziert, sie zu küssen. Dieser verdammte Kuss! Er konnte ihn nicht vergessen, war er auch noch so kurz gewesen. Er konnte sie immer noch auf seiner Zunge schmecken.
    „Wir sind hier, Signore.“ Der Gondoliere legte an einem Dock an.
    Raphael blickte den Mann an. „Wenn du hier ein paar Minuten auch mich wartest, werde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher