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Der bunte Hund von Schreckenstein

Der bunte Hund von Schreckenstein

Titel: Der bunte Hund von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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ab.
    „Die zerreißt es wie Knallfrösche!“ freute sich Martina.

    Drüben auf der Burg begann das Herbsttrimester mit gewohnter Hochstimmung. „Endlich wieder die vertrauten Mauern!“ freute sich Computergehirn Strehlau.
    „Und unser würziger Burgmief!“ alberte Witzbold Klaus. Die Sommerferien erschienen den Rittern entschieden zu lang. Nicht nur darin unterschieden sie sich von den Jungen der Neustädter Schulen, wo sie selbst hergekommen waren, als es dort zu eng wurde und Graf Schreckenstein das Angebot gemacht hatte, sie in seiner Burg aufzunehmen. Das Leben hier hatte sie völlig verwandelt. Sie schlossen Freundschaften mit Lehrern und verwalteten sich selbst wie ein kleiner Staat.
    Ottokar wurde Schulkapitän und kam in Angelegenheiten der Gemeinschaft gleich nach dem Rex, wie Direktor Meyer, der Schulleiter, genannt wurde.

    Ohne daß es ein Lehrer anordnete oder überwachte, ging jeder seinen Pflichten und dann erst seinen Neigungen nach. Pummel kümmerte sich als Wasserwart zusammen mit seinem Freund Eugen um die Ruderboote, das Bootshaus, den Steg und um ihr Segelschiff Marke Eigenbau.
    Ottokar und Stephan untersuchten die Sportanlagen, die vier Miniritter Eberhard, Herbert, Kuno und Egon hatten alle Glühbirnen und Schalter geprüft. Jetzt saßen sie auf der Bank am Durchgang zum Sportplatz bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: Sie dachten sich Streiche aus.
    „Wir sollten gleich was machen. Schon heut’ nacht“, schlug der kleine Eberhard vor. „Damit rechnen die Hühner bestimmt nicht.“
    Sprach man drüben von Idiotenrittern, sprach man hier von Hühnern.
    „Strategisch ist das richtig“, bestätigte der kleine Kuno.
    „Machen wir also was. Aber was?“
    „Auf jeden Fall muß es unter uns bleiben!“ Der kleine Egon legte den Finger an die Lippen. „Streng geheim! Sonst machen’s wieder die Großen.“
    „Stellen wir erst mal fest, ob die schon was vorhaben“, empfahl der kleine Herbert. „Wenn sie sich heut’ abend in der Folterkammer treffen…“
    „…ist es vielleicht schon zu spät“, fiel ihm Miniritter Egon ins Wort.
    Sie standen auf und schlenderten auffallend unauffällig zum Durchgang. Als sie im Burghof wieder auftauchten, kamen Dampfwalze und Andi gerade auf ihren Rennrädern über die Zugbrücke hereingeflitzt. Scharf bremsten sie ab und stellten sich auf ihre anfangs recht unfolgsamen Beine.
    „Na, neue Rekordrunde um den See?“ frotzelte Miniritter Herbert.
    Dampfwalze bekam seinen berühmten Karpfenblick und japste nach Luft. „Casablanca, aber leider Kap Horn!“ stieß er mühsam hervor.
    Für Außenstehende klang das leicht verrückt, doch gerade das erschien den Rittern nützlich. Gewissermaßen als Ableger der neuen Schreckensteiner Geheimsprache hatte irgendein Witzbold vor den Ferien die Idee gehabt, gängige Redewendungen durch Städtenamen zu ersetzen. Er hatte sich sogar die Mühe gemacht, seine Vorschläge zu vervielfältigen und zu verteilen.

    Städte-Code:

    Casablanca heißt soviel wie: Klarer Fall
    Tokio : Beeilt euch
    Lissabon so viel wie: Wir regeln das !
    Peking heißt: Geht in Ordnung !
    Dublin : Kein Problem
    Amsterdam : Immer mit der Ruhe!
    Madrid : Mir nach
    Chicago bedeutet: Halt den Mund !
    London : Vorsicht
    New York : Schnell weg von hier
    Tripolis : Abwarten
    Kairo : Was ist denn hier los
    Athen : Ohne mich!
    Kap Horn : Es ist etwas dazwischengekommen

    Der Grund für Kap Horn, das im Kreis der Weltstädte eigentlich nichts verloren hatte, lag auf der Hand. Hinter so manchem, das sich als störend erwies, steckte bei genauerer Betrachtung FDH, Fräulein Doktor Horn, die Leiterin von Rosenfels.
    „Hat einer ‘nen Platten gefahren?“ fragte Miniritter Eberhard folgerichtig.
    Da kamen Ottokar und Stephan dazu. „Kairo?“ fragte der Schulkapitän.
    „Wir haben grad trainiert“, begann Andi und mußte Luft holen, „da sehen wir drüben an der Steigung im Wald, nach der dritten Kurve, mitten in der Schonung oder Baumschule einen wilden Camper mit Mordsvilla am Haken…“
    „Und der Kerl fällt grade ein Bäumchen“, fügte Dampfwalze hinzu. „Das ist Waldfrevel!“
    Der kleine Egon rollte die Augen wie der Drache beim chinesischen Neujahrsfest. „Da müssen wir sofort was unternehmen!“
    „Amsterdam!“ beschwichtigte ihn Stephan.
    „Aber gleich heut’ nacht!“ beharrte der Mini, worauf eine Stimme eine Stadt nannte, die überhaupt nichts bedeutete.
    „Saloniki!“
    Witzbold Klaus hatte sich dazugesellt und grinste in
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