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Der Blut-Pirat

Der Blut-Pirat

Titel: Der Blut-Pirat
Autoren: Jason Dark
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sagen, denn mir war noch kein Blutsauger – in welcher Gestalt auch immer – zu Gesicht gekommen.
    Sir James ließ sich den Bericht durch den Kopf gehen. Dann meinte er:
    »Es könnte durchaus Probleme geben, nehme ich an – oder?«
    »Damit rechne ich.«
    »Ich werde natürlich die Adresse überprüfen lassen, die Sie mir gegeben gaben, aber kommen wir noch einmal zu Ihnen. Da sind Diebe, die Blutkonserven stehlen. Gleichzeitig existieren da riesige Fledermäuse, die ihnen die Beute höchstwahrscheinlich wieder abnehmen wollen. Das lässt darauf schließen, dass die bei der Firma TRANS EX zwischengelagerten Konserven nicht für die Fledermäuse bestimmt waren.«
    »So denke ich auch.«
    »Für wen dann?«
    »Das ist die große Frage. Als einzige Spur haben wir eben nur diese Anschrift. Durch sie können wir weiterkommen und den Fall möglicherweise aufrollen, aber ich will mir da keine Grenzen setzen, denn es kann auch ganz anders laufen.«
    »Sehe ich ein, John. Wann kann ich Sie zurückerwarten? Oder wollen Sie noch Jagd auf Ihre speziellen Freunde machen?«
    »Das hatte ich eigentlich nicht vor. Ich würde aber auch nicht nein sagen, wenn sie mir über den Weg laufen.«
    »Das ist gut. Noch eine Frage. Denken Sie auch an Mallmann, der im Hintergrund die Fäden ziehen könnte?«
    »Ja, auch an ihn.«
    »Und an Assunga?«
    »Sicher.«
    »Dann seien Sie bitte auf der Hut, John.«
    »Werde ich, Sir. Eine gute Nacht noch.« Er lachte und legte auf.
    Ich erhob mich. Die Luft stand. Wieder war mir der Schweiß ausgebrochen. Durch die breite Verglasung schaute ich nach draußen, wo der Innenhof still vor meinen Augen lag.
    Wirklich so still?
    Ich war mir da nicht sicher. Mein Gefühl sagte mir, dass die andere Seite auf Fehler wartete, um dann blitzschnell zuschlagen zu können. Und Fehler wollte ich vermeiden.
    Um gegen die Blutsauger ankämpfen zu können, trug ich die richtigen Waffen bei mir. Deshalb machte es mir auch nichts aus, das Gebäude zu verlassen und in die tiefe finstere Nacht hineinzutreten. Ich ließ eine Treppe zurück und schaute mich um.
    Nichts war zu sehen. Nicht einmal Staub trieb durch die hellen Lichtinseln der Lampen.
    Alles lag still und verlassen. Still stimmte schon, aber auch verlassen?
    Um das herauszufinden, musste ich einen Stellungswechsel vornehmen.
    Ich wollte mir auch die Rückseiten näher anschauen, denn noch immer glaubte ich daran, dass die Vampire hier lauerten. Für sie bewegten sich hier Blutkonserven auf zwei Beinen.
    Als so etwas fühlte ich mich nicht, aber ich dachte auch an das ahnungslose Wachpersonal, und das musste ich vor den Blutsaugern in Schutz nehmen.
    In der Ferne war der Himmel etwas heller. Dort lag der gewaltige Moloch London, der auch in der Nacht nie zur Ruhe kam. Ich schaute zum Himmel, wo sich nichts tat.
    Stille um mich herum.
    Ich ging weiter über den Hof. Die Wachposten sah ich nicht mehr. Der Alarm war aufgehoben worden, und so hatten die Männer auch ihre Außenstellen verlassen.
    Gedanklich beschäftige ich mich wieder mit den beiden Bluträubern. Mit ihnen kam ich nicht zu Recht und noch weniger mit der unbekannten Person, die ihnen die Aufträge erteilt hatte. Ich glaubte auch nicht mehr daran, dass dieses Blut in die Länder der Dritten Welt weiter verschachert wurde, man hatte damit etwas anderes vor.
    Vampire spielten plötzlich mit…
    Untote, die auf das Blut aus der Konserve scharf waren? Das wollte mir einfach nicht in den Kopf, und meine Rechnung stimmte hier vorn und hinten nicht.
    Ich hatte das Gebäude umrundet und die Rückseite erreicht. Hinter den allermeisten Fenstern lag die tiefe Dunkelheit, nur eines in der Mitte war erleuchtet.
    Dort befand sich das Büro des Sicherheitschefs Hogan. Da wartete auch Suko mit den beiden Dieben.
    Über dem Fenster gab es keine zweite Reihe mehr. Eine Etage hatte ausgereicht.
    Doch auf dem flachen Dach sah ich eine Bewegung.
    Sofort meldete sich meine innere Alarmglocke. Diese Bewegung auf dem Dach war nicht normal. Dort lauerte etwas Fremdes, und für mich kam nur ein Blutsauger in Frage.
    Hatte er mich gesehen?
    Davon ging ich aus, weil ich mich auf keinen Fall versteckt hatte. Ich stand gewissermaßen auf dem Präsentierteller als Lockvogel für den Blutsauger.
    Etwas flatterte auf.
    Ich wollte meine Waffe ziehen.
    Im selben Augenblick hörte ich hinter mir ein Geräusch. Ein leichtes Zischen, mehr nicht.
    Es reichte aus.
    Ich wirbelte herum, zog noch in der Bewegung meine Beretta, setzte sie
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