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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders
Autoren: Raven Cove
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vielleicht ausfin-dig machen. Und dann Gnade seiner bemitleidenswerten Exis-tenz!
    Das, was Khryddion mit ihm im Sinn gehabt hatte, würde dann mit tödlicher Konsequenz auf ihn zurückfallen. Er, Duncan würde diese Aufgabe keinen stümpernden Sterblichen über -lassen und Khryddion ein für allemal in die seelenlose Ver-dammung schicken.
    Eine halbe Stunde später gab er die Suche zähneknirschend auf.
    Gerade wollte er sich vom Schauplatz seiner ersten, ernst zu nehmenden Beinahe-Niederlage seit Jahren machen, als er ein leises Wimmern vernahm. Khryddions schwächlicher Sklave war noch nicht ganz hinüber.
    Verächtlich blickte er auf die zitternde, knabenhafte Gestalt herab. Zäh war der Junge ja – aber das würde ihm auch nichts mehr nützen.
    Hätte Duncan zuvor bereits seine Kräfte wieder gebrauchen können, würde sich der Bursche das Gewimmere jetzt auch sparen können. Der konnte sich bei seinem Gott dafür be-danken, dass die Nachwirkung des Charmadins das nicht erlaubt hatte. Murmelnd wandte er sich ab und verschwand in der Nacht
    Rhyann dämmerte fiebrig vor sich hin, als der Morgen graute.
    Ihr Körper war ein einziger Klumpen Brei und nur die bereits winterliche Kälte der Novembernacht hatte sie vor dem Ver-bluten bewahrt. Außer den schmerzenden Schockwellen drang nichts zu ihr durch, doch sie klammerte sich verzweifelt an ihren verblassenden Lebensfunken.
    Als der unheimliche Hüne aus den morgendlichen Nebel -schwaden trat, zuckte ihre Hand unwillkürlich empor, als würde sie auf ihn zustreben wollen und plumpste mit einem lauten Platscher ins kalte Nass zurück.
    Duncan hielt kurz inne, lauscht e in die dumpf blubbernden Moorgeräusche und schüttelte dann unwirsch seinen, gut bis zur Hälfte des mächtigen Rückens reichenden, nachtschwarzen Schopf.
    Verdammt, er sah schon Gespenster – oder besser, er hörte sie!

    Dabei sollte er sich dringlichst auf die Suche nach dem ver-fluchten Charmadin begeben. Wenn er dieses Relikt aus uralter Zeit ergatterte, könnte er auch Khryddions Pläne durchkreuzen und sich in diesem ewigen Spiel einen Vorteil verschaffen. Vielleicht sogar den entscheidenden ...
    Immer wieder lief er den gestrigen Kampfplatz ab und ver -suchte verzweifelt ein Aufblitzen des begehrten Amuletts zu erhaschen.
    Da ertönte erneut das Platschen – und dieses Mal hatte er es sich ganz be stimmt nicht eingebildet. Außer ihm war noch jemand hier! Khryddion?
    Geduckt pirschte Duncan sich an die Stelle, von der das Ge -räusch erscholl.
    Als er die Quelle des Platschens schließlich vor sich liegen sah, verdrehte er vergrätzt die tiefschwarzen Augen. Dieses dumme Kind!
    Er warf dem Knaben einen vernichtenden Blick zu und emp-fahl ihm süffisant, einfach loszulassen, als sein Blick wie hyp-notisiert auf die hoch erhobene Handfläche fiel.
    Bevor Rhyann`s Hand erneut willenlos in den Sumpf zurück -gleiten konnte, griff Duncan danach und studierte die einge-brannten Zeichen. „Das glaube ich einfach nicht!” Überrascht pfiff er leise durch die Zähne. Der kleine Mistkerl trug das Mal des Charmadins auf seiner Hand. Wie konnte das sein?
    Duncan wusste, dass kein Golem sich gegen die Kraft des machtvollen Charmadins erwehren konnte – was bedeutete, der Junge wäre längst nicht mehr am Leben, auch wenn er es noch so stur festhalten würde, hätte er das mächtige Bannwerkzeug ungeschützt berührt.
    Was das Brandmal auf seiner Handfläche aber zweifelsfrei bewies ...
    „Was bei allen Göttern, bist du?”, verlangte Duncan zu wissen und zwang den Geist des Jungen mit sanftem Murmeln seiner Druidenstimme an die Oberfläche.
    Ruckartig öffnete Rhyann ihre Augen und stierte ihn blind an.
    „Bei Danu!”, schockiert starrte Duncan den Jungen an. Vor ihm lag ein Tuatha de` Danaan!
    Der junge Feenmann hatte goldfunkelnde Augen!
    Ein charakteristisches Merkmal, das ihn zu einem Angehörigen des uralten Lichtelbenvolkes abstempelte, auch wenn ihm ansonsten absolut nichts Überirdisches mehr anhaftete. Der übel zugerichtete Knabe starrte vor Dreck, schwar ze Strähnen klebten ihm im blutverschmierten Gesicht und er sah völlig heruntergekommen aus. Was auch zu verstehen war, nach der letzten Nacht.
    Wie konnte sich Khryddion nur unterstehen, andere Licht-Elben mit hinein zu ziehen? Doch vor allem: Woher hatte er die Macht dazu?
    Und wieso wählte er derart kraftlose Kreaturen aus, die noch so grün hinter den Ohren waren, dass sie nicht einmal sich selbst heilen, geschweige denn die
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