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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten
Autoren: Christopher Paolini
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auch sein mochte -, dass er diesen nur durch pures Glück besiegt hatte. 
Sollte ich es jemals mit einem anderen Schatten zu tun bekommen, oder mit den Ra’zac oder mit Galbatorix, muss ich stärker sein, wenn ich siegreich bleiben will. Brom hätte mir noch so viel beibringen können, da bin ich mir ganz sicher. Aber ohne ihn bleibt mir nur eine einzige Möglichkeit: die Elfen.
    Saphira atmete tief, dann schlug sie die Augen auf und gähnte ausgiebig. 
Guten Morgen, Kleiner!
    Von wegen guter Morgen!
 Er schaute auf seine Hände hinab, auf die er sich stützte und die die Matratze zusammendrückten. 
Es ist schrecklich... Murtagh und Ajihad... Warum haben uns die Wächter in den Tunneln nicht vor den Urgals gewarnt? Es hätte nicht passieren dürfen, dass sie unbemerkt Ajihads Trupp verfolgen konnten... Arya hatte Recht, es ergibt keinen Sinn.
    Vielleicht finden wir die Wahrheit nie heraus,
 sagte Saphira sanft. Sie erhob sich und ihre Flügel streiften die Decke. 
Du musst etwas essen, Kleiner, und danach müssen wir in Erfahrung bringen, was die Varden vorhaben. Wir dürfen keine Zeit verlieren! Binnen weniger Stunden könnte ein neuer Anführer gewählt sein.
    Eragon stimmte ihr zu und dachte daran, wie sie die anderen gestern verlassen hatten: Orik war davongeeilt, um König Hrothgar die traurige Kunde zu überbringen. Jörmundur hatte Ajihads Leichnam an einen Ort gebracht, wo man ihn bis zur Beerdigung aufbahren würde, und Arya hatte allein dagestanden und still die Betriebsamkeit beobachtet.
    Er stand auf, gürtete Zar’roc um seine Hüfte und hängte sich den Bogen um, dann bückte er sich, um Schneefeuers Sattel aufzuheben. Da durchfuhr ein schneidender Schmerz seinen Oberkörper und zwang ihn zu Boden, wo er sich gekrümmt an den Rücken griff. Es fühlte sich an, als würde er entzweigesägt. Saphira knurrte, als das Gefühl des Zerrissenwerdens sie erreichte. Sie versuchte, ihn mit ihrem Geist zu beruhigen, konnte seine Schmerzen jedoch nicht lindern. Instinktiv stellte sie den Schwanz auf, drohend, wie zum Angriff.
    Es dauerte einige Minuten, bis der Anfall abklang und das letzte Pochen verebbte. Eragon keuchte vor Erschöpfung. Der Schweiß stand ihm im Gesicht, verklebte seine Haare und brannte ihm in den Augen. Er drehte den Arm zurück und tastete vorsichtig nach der Narbe. Sie war heiß und entzündet und schmerzte bei der Berührung. Saphiras Nase berührte sanft seinen Arm. 
Mein armer Kleiner
...
    Diesmal war es schlimmer,
 sagte er und erhob sich taumelnd. Er lehnte sich an Saphira und wischte sich mit einem Tuch den Schweiß aus dem Gesicht, dann steuerte er vorsichtig auf die Tür zu.
    Kannst du dich denn schon wieder auf den Beinen halten?
    Wir müssen gehen. Als Drache und Reiter sind wir verpflichtet, unsere Meinung zu dem neuen Anführer der Varden in die Waagschale zu werfen und damit möglicherweise sogar die Wahl zu beeinflussen. Ich würde die Macht unserer Position nicht unterschätzen; wir besitzen nun große Autorität bei den Varden. Wenigstens sind die Zwillinge nicht da, um das Amt an sich zu reißen. Das ist das einzig Gute an der Situation.
    Ja, aber Durza soll tausend Jahre in der Hölle schmoren für das, was er dir angetan hat.
    Eragon brummte. 
Bleib einfach immer in meiner Nähe
.
    Gemeinsam zogen sie durch Tronjheim und suchten nach der nächsten Küche. In den Gängen und Fluren blieben die Leute stehen, verneigten sich und murmelten »Argetlam« oder »Schattentöter«. Selbst Zwerge erwiesen ihm diese Ehre, wenngleich nicht ganz so oft. Eragon nahm bekümmert die ernsten, gequälten Mienen der Menschen und ihre dunkle Kleidung wahr, mit der sie ihre Trauer zum Ausdruck brachten. Viele Frauen waren ganz in Schwarz gekleidet, das Gesicht hinter Spitzenschleiern verborgen.
    In der Küche nahm sich Eragon einen Steinteller voller Speisen mit an einen niedrigen Tisch. Saphira beobachtete ihn aufmerksam, für den Fall, dass er wieder einen Anfall bekäme. Mehrere Leute versuchten, sich ihm zu nähern, doch sie zog jedes Mal drohend die Lefzen hoch und knurrte Furcht erregend, sodass alle prompt auf dem Absatz kehrtmachten. Eragon gab vor, die Störungen nicht zu bemerken, und stocherte in seinem Essen herum. Um nicht ständig an Murtagh zu denken, fragte er Saphira schließlich: 
Wer, glaubst du, vermag neuer Anführer der Varden zu werden, wo Ajihad und die Zwillinge nun nicht mehr unter uns sind?
    Sie zögerte. 
Möglicherweise du, wenn man Ajihads letzte
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