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Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie

Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie

Titel: Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie
Autoren: Pierre Dinner
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Symptome und mindestens drei (besser vier) der anderen häufigen Symptome vorliegen.
    Eine Person mit einer mittelgradigen depressiven Episode bekundet erhebliche Schwierigkeiten, soziale, häusliche und berufliche Aktivitäten fortzuführen.
    Bei leichten und mittelgradigen depressiven Episoden kann mit der fünften Stelle das Vorkommen eines somatischen Syndroms (als Syndrom bezeichnet man eine Gruppe zusammengehöriger Symptome) gekennzeichnet werden. Das als «somatisch» bezeichnete Syndrom könnte auch «melancholisch», «vital» oder «biologisch» genannt werden. Die wissenschaftliche Absicherung dieser fakultativen Zusatzinformation ist etwas fragwürdig und ihre Nützlichkeit wird sich erst noch zeigen müssen.
    •    Merkmale des somatischen Syndroms sind:
    1)  Interessenverlust oder Verlust der Freude an normalerweise angenehmen Aktivitäten.
    2)  Mangelnde Fähigkeit, auf eine freundliche Umgebung oder freudige Ereignisse emotional zu reagieren.
    3)  Frühmorgendliches Erwachen; zwei oder mehr Stunden vor der gewohnten Zeit.
    4)  Morgentief.
    5)  Der objektive Befund einer psychomotrischen Hemmung oder Agitiertheit.
    6)  Deutlicher Appetitverlust.
    7)  Gewichtsverlust, häufig mehr als 5 % des Körpergewichts im vergangenen Monat.
    8)  Deutlicher Libidoverlust.
    F32.00 bzw. F32.10 = ohne somatisches Syndrom
F32.01 bzw. F32.11 = mit somatischem Syndrom
    Für die Diagnostizierung eines somatischen Syndroms müssen vier oder mehr somatische Symptome vorliegen (bei zwei oder drei ungewöhnlich schweren Symptomen dieser Art kann die Verwendung dieser Kategorie ebenfalls gerechtfertigt sein).
    F32.2 schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome
    Alle drei typischen Symptome finden sich vor und dazu mindestens vier andere, von denen einige besonders ausgeprägt sein sollten. Bei besonders schweren Fällen besteht ein hohes Suizidrisiko. Das somatische Syndrom ist bei schweren depressiven Episoden praktisch immer vorhanden und wird deshalb nicht gesondert vermerkt. Besonders agitierte oder gehemmte Patienten sind gegebenenfalls nicht in der Lage, ihre Symptome detailliert zu beschreiben. Eine zusammenfassende Einschätzung als schwere depressive Episode ist in solchen Fällen dennoch gerechtfertigt.
    Ein Patient mit einer schweren depressiven Episode ist höchstens noch sehr begrenzt in der Lage, soziale, häusliche und berufliche Aktivitäten durchzuführen.
    F32.3 schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen
    Diese Diagnose wird gestellt, wenn bei einer schweren Depression, die die Kriterien von F32.2 erfüllt, zusätzlich Wahnideen (siehe Frage 9 ) , Halluzinationen (akustische Halluzinationen anklagender oder verurteilender Stimmen, Geruchshalluzinationen von Fäulnis oder Verwesung) oder ein depressiver Stupor (Reglosigkeit und Unansprechbarkeit als Extremform einer depressiven Hemmung) auftauchen.
    B.
Die Einteilung der Depressionen nach DSM-IV-TR *
    Einführung
    1952 übernahm die APA (Amerikanische Psychiatrische Vereinigung) die Ausarbeitung eines D iagnostischen und S tatistischen M anuals, das als DSM bezeichnet wurde, wobei von Anfang an versucht wurde, die Codierungsziffern mit der ICD ( I nternational C lassification of D iseases) der WHO abzustimmen. Von DSM liegt heute eine vierte, textrevidierte Fassung vor, die als DSM-IV-TR abgekürzt wird. Zwischen den genannten beiden Klassifikationssystemen bestehen Unterschiede, die Anlass zu weiterer Forschung geben. An der Entstehung von ICD-10, der zehnten Fassung von ICD, sind mehr als 140 WHO-Mitgliestaaten beteiligt, so dass dieses Klassifikationssystem ausgeprägt kompromissorientiert ist, während bei DSM mehr Raum für Innovationsbestrebungen besteht.
    Das Ziel des DSM-IV besteht darin, klare Beschreibungen diagnostischer Kategorien zu geben, um Kliniker und Forscher in die Lage zu versetzen, Personen mit bestimmten psychischen Störungen zu diagnostizieren, sich über sie zu verständigen, sie zu untersuchen und zu behandeln.
    Das begleitende offizielle Codierungssystem, das in den Vereinigten Staaten derzeit im Gebrauch ist, ist die ICD-9-CM (International Classification of Diseases, 9th Revision, Clinical Modification). Zu einem noch offenen Zeitpunkt in den nächsten Jahren wird auch in den USA die ICD-10 eingeführt werden.
    Multiaxiale Klassifikation
    DSM-IV enthält eine multiaxiale Klassifikation, die eine möglichst umfassende und systematische Beurteilung unter Beachtung der verschie-denenpsychischen
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