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Denk doch, was du willst

Denk doch, was du willst

Titel: Denk doch, was du willst
Autoren: Thorsten Havener
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die untersteKarte, sondern die zweitunterste nach vorne aus dem Spiel und legt sie verdeckt auf den Tisch, genau auf die Karte, die dort schon liegt.
    Vor den Augen Ihres Zuschauers haben Sie nun seine gewählte Karte verdeckt auf den Tisch gelegt. Er hat allerdings keinen Schimmer davon. Diesen Griff nennt man im Fachjargon auch Schleifen. Das Schöne daran: Ihr Mitspieler denkt, Sie würden seine Karte noch nicht kennen. Sie wissen aber sowohl um die Karte als auch um deren Position – mehr noch, Sie haben sie bereits vor seinen Augen auf den Tisch gelegt. Dabei schauen Sie so unschuldig wie ein Rehlein – ich liebe solche Momente. Als Letztes legen Sie wieder irgendeine Karte aus dem Spiel nach unten, zeigen sie vor und legen sie auf die anderen beiden Karten, die sich schon auf dem Tisch befinden. Die anderen Spielkarten können Sie jetzt weglegen.
     
    Fassen wir nochmal zusammen: Auf dem Tisch liegen aufeinander drei Karten mit der Rückseite nach oben. Die mittlere ist die des Mitspielers, was der aber nicht weiß, da Sie ein ausgefuchstes Schlitzohr sind, womit er nicht rechnet.
    Jetzt kommt die Finte, die mich damals im Zeltlager komplett weggebeamt hat: Sie nehmen die drei Karten vom Tisch mit der Rückseite nach oben in Ihre linke Hand. Die Finger greifen das Spiel an den Längsseiten, gegenüber liegt der Daumen. Jetzt zeigen Sie kurz die unterste Karte vor – betonen Sie, es sei nicht die Karte des Mitspielers – und legen sie – das geben Sie jedenfalls vor – mit der Bildseite nach unten auf den Tisch.
    Achtung: Dabei wieder schleifen. Das bedeutet, Sie legennicht wirklich die gezeigte Karte auf den Tisch, sondern die des Zuschauers! Jetzt nehmen Sie von den beiden verbleibenden Karten in Ihrer linken Hand eine in die rechte. Die andere bleibt in der linken. Als Nächstes zeigen Sie kurz gleichzeitig beide Karten vor. Dabei sagen Sie scheinheilig: «Und die war’s nicht und die auch nicht, oder?» Schauen Sie dabei nicht auf die Karten, sondern Ihrem Mitspieler in die Augen. Glauben Sie mir: Wenn Sie das geschickt und mit Unschuldsmiene machen, wird keiner bemerken, dass Sie eine Karte zweimal vorgezeigt haben! Es hilft zusätzlich, möglichst Karten mit Zahlen dafür auszuwählen. Bildkarten und Asse sind zu auffällig. Nehmen Sie besser Sechsen, Vierer oder Achter.
    Auf dem Tisch liegen jetzt drei Karten in einer Reihe. Die mittlere ist die des Zuschauers. Der denkt allerdings, Sie seien auf dem Holzweg, und hat keinen Schimmer von dem, was hier wirklich abläuft. Jetzt kommt die nächste Finte: Sie geben Ihrem Zuschauer das Gefühl, frei wählen zu können. In Wirklichkeit reagieren Sie aber nur immer auf das, was er macht. Ich zeige Ihnen, was ich meine.
    Lassen Sie Ihren Zuschauer auf zwei Karten auf dem Tisch zeigen. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Er weist auf die beiden äußeren. Bingo! In dem Fall legen Sie die beiden einfach weg. Die mittlere Karte – seine gewählte – bleibt übrig. Er zeigt auf eine der beiden äußeren Karten und dann auf die mittlere. Macht auch nichts. Jetzt legen Sie die Karte, die übrig bleibt, weg, also die äußere. Dann bitten Sie ihn, Ihnen eine Karte zuzuschieben. Falls das jetzt die gewählte Karte ist, kommt die andere weg. Sollte er Ihnen die nicht gewählte Karte entgegenschieben, dann nehmen Sie seelenruhig genau die hoch und legen sie weg.
    Merken Sie, was hier gerade läuft? Genau: Egal, was der Zuschauer macht, Sie handeln, als wäre genau das Teil Ihres Auswahlverfahrens und machen in der Art weiter, sodass Sie zu Ihrem Ziel kommen. Seien Sie dabei ganz locker und flexibel. Die Methode ist sehr einfach. Um sie allerdings unauffällig anzuwenden, muss die Präsentation geübt werden und wie geölt ablaufen. Sie können übrigens Ihre Chancen auf einen direkten Treffer erhöhen, wenn Sie bei der Aufforderung, zwei Karten zu zeigen, selbst auf die beiden äußeren Karten weisen.
    Wie dem auch sei: Auf dem Tisch liegt nach dieser Prozedur jetzt noch eine einzige Karte, nämlich die Ihres Mitspielers. Bitten Sie ihn, Ihnen tief in die Augen zu schauen und an seine Karte zu denken. Nachdem Sie ihn konzentriert fixiert haben, nennen Sie ihm die richtige Karte. Ich sagte Ihnen doch bereits, dass Sie sich die richtige Karte bis zum Schluss merken müssen, oder? Nach dem ersten verblüfften Blick bitten Sie ihn, die Karte auf dem Tisch umzudrehen   … Halten Sie ein Glas Wasser – oder auch einen Cognac – bereit, Ihr Zuschauer wird das eine oder
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