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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium
Autoren: Edward E. Smith
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Organisation restlos zerstört. Wir sind zudem im Besitz sämtlicher Unterlagen – es müßte also für unsere Jungens eine Routinearbeit sein, auch noch die letzten Geschwüre zu beseitigen.«
    »Aber wenn du deiner Sache so sicher bist, warum wendest du dich dann nicht an Mentor und fragst ihn – gleich jetzt? Im Gegensatz zu mir fürchtest du dich nicht davor, mit ihm in Verbindung zu treten, sondern du hast Angst vor seiner Antwort.«
    »Ich werde dich heiraten – vorher tue ich keinen Handschlag mehr!« erklärte er entschlossen.
    »Das höre ich gern – auch wenn ich weiß, daß du wahrscheinlich nur angibst!« sagte sie und schmiegte sich an ihn. »Ich bin derselben Meinung – aber wir wissen auch, daß wir Mentors Ruf sofort ... Wenn er nun während der Zeremonie ... Kim, rufen wir ihn jetzt – zusammen! Ich halte diese Ungewißheit nicht mehr aus.«
    »In Ordnung, mein Schatz«, sagte Kinnison. »Versuchen wir es. Aber ich sage dir gleich, daß ich ihn an den Rand der Galaxis schicken und ihn bitten werde, einen Kopfsprung ins Nichts zu machen, wenn er wieder ›nein‹ sagt.«
    Sie tastete sich in seinen Geist vor. »Du weißt selbst, daß das nur unsinniges Gerede ist. Du könntest unmöglich ...« Sie unterbrach sich, als Kinnisons Gedankenimpulse die Verbindung zu Mentor herstellte.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir nun endlich etwas durchführen, das schon längst überfällig ist – unsere Heirat?« fragte der Lens-Träger mutig.
    »Ah, willkommen Kinnison und MacDougall«, erwiderte der Arisier. »Ich habe schon auf Ihren Ruf gewartet. Sie können beruhigt sein. Ihr Vorhaben ist nicht nur sehr begrüßenswert, sondern inzwischen auch notwendig.« Damit unterbrach Mentor die Verbindung – wie üblich ohne Abschiedswort.
    Die beiden jungen Menschen konnten ihr Glück kaum fassen. Der einzige Wermutstropfen war für Clarissa die Ausdrucksweise des Arisiers. »Was hat er nur mit dem Wort ›notwendig‹ gemeint?« fragte sie. »Ich verstehe das nicht.«
    »Keine Sorge«, erklärte ihr Kinnison. »Mentor hat ausgezeichnete Kenntnisse über die künftige Entwicklung des makrokosmischen Universums – er nennt das die ›Vision des kosmischen Seins‹ – und offensichtlich paßt es in diese Vision, daß wir jetzt heiraten. Insofern ist unsere Heirat ›notwendig‹ – um nämlich die Vision nicht zu verfälschen.«

    Clarissa MacDougall reichte am nächsten Morgen ihren Abschied ein und wunderte sich, wie reibungslos sie ihre Wünsche durchsetzte. Sie machte sich nicht klar, daß sie als Freie Lens-Trägerin gewisse Rechte und Pflichten übernommen hatte und in gewisser Weise von jeder Beschränkung frei war. Sie hatte sich noch nicht daran gewöhnt.
    Zum Beispiel in Geldangelegenheiten. Geld schien ihr irgendwie nicht wichtig. Doch die bevorstehende Hochzeit brachte sie dazu, ihre finanzielle Situation zu überdenken. Sie hatte ein kleines Guthaben bei einer irdischen Bank, das sie vielleicht über die hiesige Zahlmeisterei abheben konnte. Kurzentschlossen machte sie sich auf den Weg. Als sie die Bank betrat, stellte sie zu ihrer Überraschung fest, daß sie keine Unbekannte war und daß man sie bereits erwartet hatte.
    »Wir haben uns schon gewundert, daß Sie Ihre Unterlagen nicht abgerufen haben, Lens-Trägerin MacDougall«, sagte ein Beamter und führte sie in sein Büro. »Bitte unterschreiben Sie hier und geben Sie mir hier einen Daumenabdruck – aber bitte erst den Plastikstreifen entfernen.«
    Chris unterzeichnete die Dokumente, drückte ihren Daumen in das vorbezeichnete Feld und beobachtete fasziniert, wie die Linien des Abdrucks schwarz hervortraten.
    »Sie haben jetzt Ihr Guthaben an den allgemeinen Fonds der Patrouille überwiesen. Gleichzeitig haben Sie diese Unterlagen quittiert. Bitte sehr. Wenn die Abschnitte verbraucht sind, können Sie sich in jeder Bank oder Patrouillenstation ein neues Heft ausstellen lassen. Es hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Lens-Trägerin MacDougall.« Und er führte sie zur Tür.
    Clarissa fühlte sich etwas überfahren. Sie war zur Bank gegangen, um ihre Ersparnisse abzuheben – doch statt dessen hatte sie sie an die Patrouille überwiesen und dafür etwas anderes bekommen – aber was? Sie blätterte das kleine Buch durch. Hundert blau-weiße Abschnitte, die nicht einmal die Größe eines Geldscheins erreichten. Zwei Druckzeilen, eine Spalte für Verwendungszweck und Empfänger, ein Kästchen für den Betrag und ein plastikbedecktes
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