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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier
Autoren: Trudi Canavan
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kann keine anderen Geister hier unten wahrnehmen als unsere eigenen. Dieses Geräusch ist nur der Wind. Er strömt durch diese Höhlen wie Atem durch ein Rohr - aber nicht so melodisch«, fügte sie mit einem Lächeln hinzu. »Es gibt hier unten kein anderes Ungeheuer als unsere eigenen Fantasie. Denkt stattdessen an die frische Luft, die dieser Wind mit sich bringt. Ruht euch aus und erfreut euch an den Wundern, die euch umgeben.«
    Die Armee war still geworden. Jetzt konnte Reivan Soldaten hören, die das Geräusch nachäfften oder sich über jene lustig machten, die ihre Ängste laut ausgesprochen hatten. Ein Götterdiener trat an Reivan heran.
    »Denkerin Reivan? Die Zweite Stimme wünscht, dich zu sprechen«, sagte der Mann.
    Reivans Herz setzte einen Schlag aus. Sie eilte hinter dem Mann her. Als sie den Felsvorsprung erreichte, wandten sich die anderen Götterstimmen ihr voller Interesse zu.
    »Denkerin Reivan«, begann Imenja. »Hast du einen Weg ins Freie entdeckt?«
    »Vielleicht. Ich habe einen Tunnel gefunden, durch den der Wind weht. Dieser Wind könnte von draußen kommen, aber wir werden erst wissen, ob der Tunnel passierbar ist, wenn wir ihn erkundet haben.«
    »Dann erkunde ihn«, befahl Imenja. »Nimm zwei Götterdiener mit. Sie werden dir Licht geben und Verbindung mit mir aufnehmen, sollte sich der Tunnel als nützlich erweisen.«
    »Ich werde tun, was du sagst, Heilige«, erwiderte Reivan. Sie machte das Zeichen der Götter über ihrer Brust, dann entfernte sie sich. Zwei Götterdiener, ein Mann und eine Frau, traten neben sie. Sie nickte ihnen höflich zu, bevor sie sie wegführte.
    Sie fand den Tunnel mühelos wieder und ging hinein. Der Boden war uneben, und sie mussten an manchen Stellen steile Anhöhen erklimmen. Das Stöhnen wurde lauter, bis das Geräusch durch ihren Körper vibrierte. Die beiden Götterdiener rochen trotz des kalten Windes nach Schweiß, verloren jedoch kein Wort über ihre Ängste. Ihre magischen Lichter waren vielleicht eine Spur zu hell, aber Reivan beschwerte sich nicht darüber.
    Als das Geräusch ohrenbetäubend wurde, sah sie zu ihrem Entsetzen, dass der Tunnel sich vor ihnen zu einem Spalt verengte. Sie wartete darauf, dass der Wind ein wenig schwächer wurde, dann schob sie sich seitwärts in den Spalt. Die Götterdiener blieben unsicher stehen.
    Der Spalt wurde noch enger, bis Reivan förmlich zwischen den Felswänden festsaß. Vor ihr lag nur Dunkelheit, aber sie konnte ertasten, dass die Wegenge um eine Kurve führte.
    »Könnt ihr mit euren Lichtern ein wenig tiefer hineinleuchten?«, rief Reivan.
    »Du wirst mich leiten müssen«, kam die Antwort.
    Der kleine Lichtfunke schwebte an Reivans Kopf vorbei und hielt dann inne.
    »Wohin jetzt?«
    »Ein wenig weiter nach rechts«, rief sie zurück.
    »Bist du dir sicher, dass du das wirklich tun willst?«, fragte der andere Götterdiener. »Was ist, wenn du stecken bleibst?«
    »Dann werde ich mich befreien«, erwiderte sie in der Hoffnung, dass sie recht hatte. Denk nicht darüber nach. »Ein wenig weiter nach vorn und dann nach rechts. Das ist es... jetzt nach links - nicht so schnell.«
    Als sich das Licht dem Ende der Biegung näherte, konnte sie erkennen, dass der Tunnel dahinter wieder breiter wurde. Er mochte sich später abermals verengen, aber das konnte sie nur erfahren, wenn sie ihn weiter erkundete. Sie zwängte sich ganz durch die Lücke, spürte, wie der Druck nachließ, schob sich um die Biegung herum...
    ... und seufzte erleichtert auf, als sie feststellte, dass der Tunnel vor ihr immer breiter wurde. Sie brauchte nur wenige Schritte zu tun, dann konnte sie die Arme ausstrecken, ohne den Felsen zu beiden Seiten zu berühren. Vor ihr setzte sich die Rechtskurve fort. Das magische Licht der Götterdiener erhellte jetzt zwar nicht länger ihre Umgebung, aber vom Ende des Stollens kam ein schwacher Lichtschein. Sie eilte weiter und stolperte beinahe auf dem unebenen Boden. Als sie eine weitere Biegung erreichte, stellte sie dankbar fest, dass die Wände des Tunnels vor ihr grün und grau gefärbt waren.
    Felsen und Bäume. Sie war draußen.
    Lächelnd kehrte sie zu der Stelle zurück, an der der Tunnel sich verengte, und berichtete den Götterdienern, was sie gefunden hatte.
     
    Reivan beobachtete, wie sich die Armee aus dem Tunnel ergoss. Während alle Männer und Frauen kurz innehielten, um sich umzusehen, stand ihnen die Erleichterung deutlich ins Gesicht geschrieben. Dann gingen sie weiter den
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