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Das Zauberschwert - 10

Das Zauberschwert - 10

Titel: Das Zauberschwert - 10
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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er plötzlich (obwohl seine Füße den Boden nicht ganz berührten) auf einem Abhang unmittelbar vor einer großen dunklen Höhlenöffnung, und ein Stück unter ihm kamen Damon und seine beiden Männer mit gezogenen Schwertern langsam den Berg herauf. Andrew hob die Hand, wollte Damon auf sich aufmerksam machen, und da erlebte er wieder diese merkwürdige Verschmelzung und sah die Welt durch Damons Augen.
    … Flach atmen, die Füße so geräuschlos wie möglich aufsetzen! Wie wir es auf Kundschaftergängen beim Feldzug letzten Jahres tun mussten …
    Große Katzen lagerten unverschämt vor dem Höhleneingang, auf ihrem Posten dösend. Sie waren der festen Überzeugung, dass die Macht, der sie dienten, sie wiederum beschützen werde.
    Aber trotzdem waren sie Katzen. Bei dem leisen Streifen von Stiefeln durch Gras spitzten sie die mit Haarbüscheln versehenen Ohren, und sofort waren sie auf den Beinen, die Klauensäbel bereithaltend. Damon fand sich wieder, wie er in großen Sprüngen auf die ihm nächste Katze zuhielt. Das Schwert in seiner Hand war Schon zum Leben erwacht. Die krumme Klinge der Katze fuhr in dieser seltsamen, zirkelnden Parade herab, verwischte sich vor seinem Körper zu einem Halbmond und schlug die Spitze von Damons Schwert nach unten und zur Seite. Damon sah seitlich von sich glänzenden Stahl aufblitzen.
    Dann sah er auf sein Handgelenk nieder, als sein Arm hochschoss, und spürte die Klinge in seiner Hand zucken, als sein Gegner die erdwärts gerichtete Spitze traf, er hörte die um seinen Körper wirbelnde Schneide an seinem Ohr vorbeizischen und die bepelzte Schulter aufschlitzen. Der Katzenmann parierte; Damon sprang zurück, und der Krummsäbel schnitt einen Zoll vor seinen Augen durch die Luft. Das Fechten mit den großen gekrümmten Klingen sah unbeholfen aus, und doch erforderte es Estebans ganzes Geschick, eine Schwäche in dieser wirbelnden Verteidigung zu finden. Eduin und Rannan kämpften ganz in der Nähe – Damon hörte ihre Schwerter hinter sich klirren. Sein Arm streckte sich in einer Finte – er wusste, dass es eine Finte war, weil seine Füße sich nicht bewegten. Der Klauensäbel sauste herunter, Dom Estebans Schwert verließ seine Bahn, schwang nach hinten und oben und landete zwischen den Katzenohren.
    Damon zog sein Schwert fachmännisch aus dem blutigen Schädel. Rannan, das Hemd aufgerissen und nass von Blut, wurde von einem der tanzenden Krummsäbel in Bedrängnis gebracht. Damon kam ihm zu Hilfe; Hiebe prasselten auf den Kopf des Katzenmenschen nieder. Er sprang vor einem gewaltigen Streich zurück, der ihn entlang der Gürtellinie hätte halbieren können. Der Krummsäbel schwang herum und zielte jetzt auf seinen Kopf. Dann sah er, wie sein Handgelenk sich senkte und die lange, dünne Klinge durch das Knie des Feindes schnitt. Von neuem ging sein Arm in die Höhe, und als das Geschöpf schreiend vornüber fiel, senkte sich die Spitze von Dom Estebans Schwert in seine Kehle. Eduin und Rannan standen vor der Leiche des letzten Wachtpostens, und wieder empfand Damon für einen Augenblick diesen grundlosen Zorn Dom Estebans …
    Damon schüttelte den Kopf. Ihm schwindelte, als sei er betrunken. Was tat er? Er öffnete die Augen und steckte das Schwert in die Scheide, und dabei wurde er sich der schmerzenden Muskeln am Handgelenk und unten an seinem Daumen bewusst, Muskeln, von denen er gar nicht gewusst hatte, dass er sie besaß. Ein bisschen schwankend wandte er den blutigen Haufen aus grauen Fellen den Rücken, taumelte auf die Höhlenöffnung zu und gab Eduin und Rannan ein Zeichen, ihm zu folgen. Im Laufen sah er die Gestalt eines Mannes in fremdartiger Kleidung aus dünnem Stoff vor sich. Es dauerte eine Weile, bis er Andrew Carr erkannte … und da drehte sich Andrew wenige Fuß von ihm entfernt um und winkte ihn vorwärts.
    Andrew kam es merkwürdig vor, dass er Damon sehen konnte, wenn sich Damon nicht in der Überwelt befand, aber schließlich hatte er „hier unten“ auch Callista gesehen. Vor Damon betrat er den Höhleneingang. Es war eine große dunkle Kammer, und zuerst war auch im Überlicht kaum etwas zu erkennen. Damon hatte den Eingang bereits passiert und wartete ungeduldig auf seine Männer. Eduin und Rannan schienen von einer Barriere aufgehalten zu werden, die für Andrew – und offenbar auch für Damon – unsichtbar war.
    Einen Augenblick lang wirkte der Darkovaner verwirt. Dann meinte er – und Andrew wusste weder jetzt noch später zu sagen,
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