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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom
Autoren: Jack Williamson
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„Wie ich sehe, haben Sie mich erwartet.“
    Mit einem heiseren, ärgerlich wirkenden Geräusch winkte Keth’s Vater die Hand beiseite. Sein Gesicht war starr und seltsam, und seine Narbe wurde langsam weiß.
    „Sie … Sie können nicht hier sein!“
    „Und doch bin ich hier.“ Brong konnte nicht lächeln, aber seine Stimme klang eigenartig zufrieden. „Hier, um zu sagen, daß Sie in bezug auf die Humanoiden recht hatten. Ich habe sie gesehen, Schutzmann, habe gesehen, was für eine Art von Welt sie machen wollen. Eine sehr eigenartige Hölle.“
    „Ich konnte Ihnen nie vertrauen.“ Kyrone nickte grimmig. „Aber ich will mir anhören, was Sie sagen möchten.“
    „Das habe ich auch erwartet.“ Brong sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Selbst wenn wir nie Freunde waren.“
    Sie gingen nach hinten in den verschlossenen Raum. Keth lauschte draußen, bis Schwester Vesh ihn wegschickte. Er hörte wie ihre Stimmen schärfer und lauter wurden. Nach langer Zeit kamen sie wieder heraus, murmelten etwas, blickten finster und riefen Vorns Bruder über das Wohnzimmer-Holo an.
    Admiral Torku Vorn war Brückenmann und Flottendirektor. Er sei in einer Besprechung, sagte das Mädchen, und sie könne ihn nicht stören. Als Brong mit seinen goldenen Händen herumfuchtelte und ihr sagte, er sei an Bord der Kyrone gewesen, überlegte sie es sich anders.
    Der Admiral sah wie sein Bruder aus, nur jünger und breiter und stärker. Sein Gesicht war kräftig und rot und wachsam, das Gesicht eines Spielers, das überhaupt keinen Ausdruck zeigte, während Brong seine Geschichte wiederholte. Dann lächelte er.
    „Eine großartige Geschichte, Bosun, aber es gibt da ein paar Punkte, die mich verwirren.“ Seine freundliche Stimme wirkte fast, als wolle er um Entschuldigung bitten. „Wir haben keine Berichte, daß ein Landungsboot von der Kyrone zurückgekehrt ist.“
    „Ich habe das Raumdeck nicht erreicht, Sir.“ Brong schien noch kleiner zu werden, wirkte in dem zottigen Winteranzug winzig und blickte aus zusammengekniffenen Augen ins Holo. „Ich bin auf einer Ranch auf der Darkside abgestürzt und bis zu einer Rohrstation zu Fuß gegangen.“
    „Könnte sein.“ Der Admiral nickte bedächtig. „Aber ich habe bei der Konstruktion jener Landefahrzeuge mitgeholfen. Ihre normale Reichweite ist nur für eine Strecke vom Orbit bis zum Planeten ausgelegt, nicht von Stern zu Stern.“ Seine blaugrauen Augen waren weit und mild. „Bosun, Sie sind in keinem Landungsboot zurückgekommen. Nicht vom Drachen.“
    „Es war nicht leicht, Sir.“ Brong begann unruhig zu werden. „Wenn Sie erlauben, will ich erklären.“
    „Erklären Sie es der Schiffswache.“ Das Grinsen des Admirals wurde kalt. „Ich nehme an, sie wollen sich das Wrack Ihres Landungsbootes ansehen. Wenn sie es nicht finden können, erwarten Sie Schwierigkeiten.“
    Sein Bild erlosch.
    „Ich werde nicht der einzige sein, der Schwierigkeiten hat.“ Brong erhob sich mit einem müden kleinen Seufzen und bat, den geheimen Raum von Keth’s Vater benutzen zu dürfen. „Nicht, wenn die Humanoiden herkommen.“
    Im Korridor blieb Brong neben dem rotblinkenden Licht stehen.
    „Sie haben meine Nachricht erhalten, Schutzmann. Die Schiffswache wird sagen, daß ich in bezug auf das Landungsboot gelogen habe. Aber was ich über die Humanoiden gesagt habe, das ist alles wahr. Erinnern Sie sich daran, Schutzmann, und ich hoffe, Sie können sie draußen halten.“
    Er ging in den Raum und schloß die Tür hinter sich. Eine halbe Stunde später erschienen drei Offiziere der Schiffswache mit den Befehlen für seine Verhaftung. Keth’s Vater ließ sie ein und führte sie nach hinten, um an die Tür zu klopfen. Das rote Licht blinkte immer noch, aber Brong reagierte nicht. Die Offiziere zogen ihre Laserpistolen, und Keth’s Vater öffnete die Tür.
    Brong war verschwunden.

 
4
 
Schutztrupp Eine Organisation mit dem Auftrag, das Volk von Kai vor den Humanoiden zu warnen und es zu schützen. Ehemals einflußreich, später aber durch zu häufigen falschen Alarm unglaubwürdig geworden.
     
    Die Männer der Schiffswache wollten nicht glauben, was sein Vater sagte. Sie zeichneten Pläne der einzelnen Räume, beklopften die Wände, runzelten die Stirn über das Blinklicht und holografierten alles. Sie schrien seinen Vater, Schwester Vesh und sogar Keth an, stellten immer wieder die gleichen Fragen und wurden dabei immer ungehaltener.
    Der Raum hege achtzig Meter unter der
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