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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Tod in Guatemala und El Salvador. Die hingerichteten Milizionäre am Straßenrand. Freigelassene Strafgefangene. Zensierte Berichterstattung bei CNN, ABC und der ›New York Times‹. Schmelztiegel voller Waffen, Warteschlangen vor dem Arbeitsamt. Und dann sah er sich in diesem Paradies auf Erden um.
    Unbewusst schüttelte er den Kopf. Ob es für Jansen auch das Paradies war?
    Er sah zu Rosalie, die vor einem Zitronenbaum stand und sich mit T. unterhielt. Wie Jansen gesagt hatte: Der Kreis hatte sich geschlossen. So viele Jahre waren vergangen, und hier waren sie nun wieder zusammengekommen.
    Niemand kann das Schicksal lenken. Das Schicksal lenkt sich selbst.
    Ein Schmetterling zog Wesleys Aufmerksamkeit auf sich. Federleicht flatterte er von Blüte zu Blüte. Neongrün war er, mit langen Fühlern, und wunderschön. Wesley folgte ihmums Haus, wo er sich auf einem Zweig voller kleiner Blüten niederließ.
    Da hörte er Jansens Stimme.
    Wird wohl was Geschäftliches sein, dachte Wesley, was sonst sollte der Mann zu erledigen haben? Unwillkürlich trat er einen Schritt näher an die offene Tür, vor der sich im Tropenwind ein Vorhang bauschte.
    Jansen hatte den Lautsprecher des Telefons eingeschaltet, und die Stimme, die nun zu hören war, kam Wesley bekannt vor. Er zog sich diskret hinter einen der Zitronenbäume zurück, war aber doch neugierig genug, um einen Blick ins Arbeitszimmer zu werfen. Es war erheblich größer, als Wesley erwartet hatte.
    Jansen hatte die Füße auf den Schreibtisch gelegt, gestikulierte beim Sprechen und lächelte völlig entspannt.
    So hatte Wesley ihn schon früher gesehen. Vor genau einem Jahr, während des Wahlkampfes, bei einer Lagebesprechung oder irgendeinem Briefing in einem Hotel. So gab Jansen sich, wenn er in seinem Element war. Er schien die Situation zu genießen, und das überraschte Wesley.
    Eine Bö verfing sich im Vorhang und gab kurz den Blick auf eine Wand des Büros frei. Was Wesley da sah, weckte unbehagliche Erinnerungen in ihm: Sie war über und über mit Zeitungsartikeln bedeckt, Artikeln über Brennpunkte in aller Welt und in den USA, er erkannte die Überschriften. Hier und da war etwas rot unterstrichen. Fotos von wichtigen Regierungschefs waren mit handschriftlichen Kommentaren versehen. Landkarten, Satellitenfotos, Kopien von Dokumenten, genauso hatte es auch in Sunderlands Büro ausgesehen.
    Wesley hielt fast den Atem an, um dem Gespräch besser folgen zu können. Die herrliche Meeresluft war vergessen.
    »Ein Letztes noch, Michael«, hörte er Jansen sagen. »Ich finde nicht, dass du mit dem russischen Präsidenten über die Pipelines aus Afghanistan reden solltest. Du musst ihn hinhalten,er traut sich sowieso nicht, irgendetwas zu machen. Und in der Zwischenzeit versuchst du, die Stahlfabrikanten der Oststaaten für dich zu gewinnen. Lass sie Vorschläge machen, die sind jetzt wirklich kooperativ, glaub mir. Behalt die Ruhe und halte dich an den Zeitplan, den wir besprochen haben. Immer mit der Ruhe, Michael, nichts überstürzen. Der Kongress kann auch später noch hinzugezogen werden. Wenn die Gesetze geändert werden müssen, bist du allein es, der festlegt, wann. Verstanden?«
    Wesley wich einen kleinen Schritt zurück. Sein Herz klopfte wild.
    »Ja!«, tönte die Antwort aus dem Lautsprecher. Keine Frage, das war Michael Lerner. Der Präsident der Vereinigten Staaten. »Immer mit der Ruhe, genau, wie wir es besprochen haben! Danke, Bruce. Vielen Dank für deinen Rat. Ich rufe dann morgen wieder zur gleichen Zeit an, Mister President!«
    »Mach’s gut, Michael. Du weißt, wo ich bin.«

Dank
    Ich danke meiner Frau Hanne Adler Olsen für all die Inspiration und ihre scharfe Beobachtungsgabe. Ohne sie würde mir die Freude zu schreiben fehlen. Dank auch an Henning Kure, Jesper Helbo, Eddie Kiran, Elsebeth Wæhrens, Rasmus Dahlberg und Søren Schou für sorgfältige Kommentare. Dank an Gitte und Peter Q. Rannes und an das Dänische Autoren- und Übersetzerzentrum Hald für Ruhe zum Schreiben in entscheidenden Zeiten.
    Dank auch an Kjeld Sjærbæk, der mit mir nach Virginia fuhr und mich geduldig zu Interviews mit Waffenhändlern, mit dem Mann auf der Straße, Museumsleuten und vielen anderen Amerikanern begleitete. Dank an Henrik Rehr und Jeannie Kim, die uns in den amerikanischen Alltag einführten. Dank an Patricia White, die mir den Slang der New Yorker Straßen vermittelte. Dank für freundliche Aufnahme im Lynchburg Museum und bei dem lokalen
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