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Das waren schöne Zeiten

Das waren schöne Zeiten

Titel: Das waren schöne Zeiten
Autoren: Mary Scott
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das er früher nur sehr selten Zeit und Gelegenheit gefunden hatte. Er hatte Pferderennen immer geliebt; nun holte ihn sein Schwiegersohn sehr oft an Samstagvormittagen ab, und sie besuchten alle die Pferderennplätze in der näheren Umgebung. Walter gefielen diese Ausflüge, obwohl er behauptete, er brauchte nur einen Schilling auf ein Pferd zu setzen, um sicher zu sein, daß es stürzte oder vor dem Hindernis scheute. Er war niemals ein Spieler gewesen und verlor sehr wenig und nur, was er sich ohne Verdruß leisten konnte. Ihm kam es auf die Freude an, die Pferde zu beobachten, und nicht auf einen eventuellen Gewinn.
    Noch eine Beschäftigung, der er sich mit Leidenschaft widmete und die mich mit Sorgen erfüllte, ergab sich für ihn. Man hatte ihm ein junges, vielversprechendes Füllen anvertraut, das noch nicht vollständig zugeritten und überhaupt noch nicht geschult war. Die Idee war, daß er die junge Stute mieten, sie trainieren und vielleicht auf dem Rennplatz laufen lassen sollte. Dies, glaube ich, war immer ein Traum von ihm gewesen; aber für mich wurde es zu einem Alptraum. Meiner Meinung nach war das für einen Mann mit seinem Gesundheitszustand das unpassendste Hobby, das er sich hätte aussuchen können. Ich haßte das Pferd, während ich zusah, wie es sich aufbäumte und auf der geteerten Landstraße ebenso durchging wie auf der Weide. Doch wie schon gesagt: Reiten war für Walter so selbstverständlich wie Atemholen, und die junge Stute schaffte es nie, ihn abzuwerfen.
    Unseligerweise war das Ende dieses Experiments sehr traurig — wie es bei hochgezüchteten Pferden oft vorkommt, bekam es die Stute eines Tages mit der Angst zu tun, während sie auf der Koppel war. Sie sprang über den Zaun, der die Nachbarfarm abgrenzte, überschlug sich zweimal und brach sich ein Bein. Für Walter war es ein schwerer Schlag, daß sie geschlachtet werden mußte. Aber ihr Besitzer, statt über den Verlust des wertvollen Tieres zu jammern, machte sich nur Sorgen wegen der Auswirkung, welche die ganze Episode auf die Gesundheit Walters haben könnte. Wenn ich auch eine gewisse Erleichterung nicht zu unterdrücken vermochte, daß nun diese gefährlichen Ritte vorbei waren, bedauere ich heute noch die Art und Weise, wie das Ende kam.
    Nachdem Walter sich nun mit dem Leben ausgesöhnt hatte, war es für mich eine besonders schöne Zeit; denn nun gab es für uns wie in unseren jungen Jahren wieder einmal Dinge, die wir zusammen tun konnten. Ich liebte es, über die Weiden zu gehen, die Schafe friedlich und ohne Hast von einer zur anderen zu treiben, und genoß die angenehme Erregung während der Lammung. Wenn nicht Walters Freund und Hausherr dabei war, begleitete ich ihn überall hin. Es war eine unendliche Erleichterung zu wissen, wo er war; denn nun konnte ich ihn von unserem Garten aus fast immer sehen. Gott sei gedankt, die Zeiten, da ich stundenlang voller Sorgen auf ihn wartete, heimgesucht von den abscheulichsten Vorstellungen, waren vorbei! Bei der einen einzigen Gelegenheit, da er plötzlich krank wurde, rief ich Herbert Morrison an und innerhalb fünf Minuten war er da.
    Alles in allem, ganz besonders in den letzten sechs Monaten, hatten wir einen glücklichen Lebensabend. Vielleicht empfanden wir es um so intensiver, weil wir beide in unserem Herzen fühlten, daß er nur kurz sein würde.
     

Hauptsächlich schreiben
     
    Schreiben war für mich natürlich inzwischen eine Gewohnheit geworden, vielleicht eine beklagenswerte. Ich hatte, seit Frühstück um Sechs erschienen war, jedes Jahr einen dieser leichten Romane geschrieben, außerdem meinen wöchentlichen Artikel für den Dunedin Star, und gelegentlich auch mal einen journalistischen Job übernommen, jedoch immer nur vorübergehend.
    Nach den ersten drei Romanen wechselte ich meinen Verleger. Ich gab >Hurst and Blackett< auf und arbeitete nun mit >Paul’s Book Arkade<, dem jetzigen >Blackwood and Janet-Paul-Verlag<. Mein Grund dafür war zuerst ein finanzieller. Ich erhielt in Neuseeland zweimal soviel Tantiemen, als wenn mein Buch in England veröffentlicht worden wäre. Und da mein Leserkreis doch hauptsächlich aus Neuseeländern bestand, war das eigentlich nur vernünftig. Ich brauchte den Wechsel nie zu bereuen, denn es war angenehm, mit meinem Verleger in engerer Verbindung zu stehen, die Möglichkeit zu haben, über meine Bücher mit ihm zu diskutieren, seinen Rat und seine Kritik einzuholen und die Entwürfe für die Buchumschläge zu
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