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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis
Autoren: Angela Scherer-Kern
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zugeschwommen und sagt ihm mit einer Stimme wie von weit weg:
    „ Kyr , ich danke dir – für mich ist es das schönste auf dieser Welt, solch schönen Klängen zu lauschen! Du hast mich mit deiner Stimme nach Hause getragen – eben gerade, in dieser kurzen Zeit – wunderbar! Du kannst heilen mit deiner Stimme, alles um dich herum!“
    „Danke, Salana !“, sagt Kyr lächelnd zu Salana und „Danke euch allen!“, ruft er mit einer kleinen Kopf-Verbeugung in der Runde. 
    Nun kommen die zum Spielen aufgelegten Wellen zurück, und alle warten gespannt auf die letzten drei Springerinnen: Welche von ihnen kommt als nächste?
     
    Hanaskea ist eher zierlich, mit schwarzen, glatten, sehr langem Haar und sehr weißer Haut, welche durch den Kontrast zu ihrem schwarzen Haar noch weißer wirkt, als sie eh schon ist. Neben ihr steht Gimra mit blonden, etwa schulterlangen unbändig lockigen Haaren. Sie ist vollschlank und eher mittelgroß, neben Hanaskea sieht sie jedoch richtig groß aus. Die beiden Freundinnen scheinen einen gemeinsamen Auftritt zu planen. Rauch steigt auf. Sie haben etwas entzündet. Zwei große Kerzen, woher auch immer sie diese jetzt haben, jede in der Form eines halben Balls mit sieben entzündeten Dochten, die zu einem großen Feuer zusammen hoch empor brennen, stehen nun links und rechts von den beiden. Gimra geht nach vorn und macht einen Handstand direkt am vordersten Punkt des Felsvorsprungs. Spannung liegt über dem Meer. Als sie ruhig steht, stellt Aleyna eine der beiden brennenden Kerzen auf die Fußsohlen von Gimra . Es sieht aus, als habe sie brennende Füße. Schon drückt sie sich kräftig mit ihren Händen ab, und wie ein brennender Pfeil schießt sie gerade hinunter ins Wasser. Während sie abtaucht bleibt die brennende Kerze schwimmend auf der Wasseroberfläche, und Gimras Delfin springt vergnügt darüber. Jetzt taucht Gimra wieder auf, direkt unter der Kerze und hält diese beim Auftauchen auf ihrem Kopf. Eine phantastische Idee. Sie zeigt hoch zu Hanaskea , nickt ihr zu und gibt den Zuschauenden ein kurzes Zeichen, sich mit dem Beifall noch etwas zu gedulden.
    Hanaskea nimmt die zweite Kerze in die Hände und hält diese vor ihren Körper. Mit drei kleinen Schritten nimmt sie Anlauf und springt hoch in die Luft. In diesem Moment lässt sie die brennende Kerze los, dreht in einem kleinen Bogen zum Wasser und taucht ein. Die brennende Kerze segelt gen Wasser, und in dem Moment, als sie aufkommen will, taucht Hanaskea direkt darunter auf und fängt die Kerze sanft über ihrem Kopf. Ihr Delfin springt vor Freude über sie, und auch Gimra ist sogleich bei ihr. Ein schönes Bild, die beiden mit den brennenden Kerzen über den Köpfen, im Meer schwimmend.
    Sie tauchen ab, lassen die Kerzen wieder schwimmen und rufen auch alle anderen Delfine herbei. Diese tun es Gimras und Hanaskeas Delfinen gleich, und so springen sie einer nach dem anderen in hohen Bögen über die schwimmenden Flammen und treiben sie langsam von dem Sprungareal hinüber zu den wartenden Freunden, die sie mit Begeisterungsrufen empfangen. Zum Abschluss löschen die beiden Delfine die beiden Feuer indem sie beim Eintauchen mit ihren Schwanzflossen Wasser darüber spritzen.
     
    Alle schauen nun gespannt auf die letzte Darstellerin. Niemand hat auf sie geachtet, als die Feuer-Wasser-Vorführungen waren. Aleyna steht dort oben etwas weiter zurück, so, als stünde sie dort schon eine Ewigkeit in sichtbarer Ruhe versunken. Sie sieht aus, als wäre sie ein Teil des Felsens, der übergeht in Luft, denn Windböen spielen fast liebevoll mit den zarten Tüchern, die sie sich umgebunden hat, und ebenso spielt der Wind mit ihren langen Haaren. Sie sieht aus wie eine Melodie, als würde der Wind in Farben und sanften Bewegungen singen.
    Langsam hebt sie ihre Arme, läuft an und springt in einem leichten Sprung von der Felskante ab. Gleich einem Vogel fliegt sie durch die Luft, wehen die bunten leichten Stoffe wie Federn. Direkt neben ihr, als wären sie eins, ihr Delfin. Dieses Bild scheint zu stehen und doch nicht, wie in Zeitlupe, so langsam schweben sie durch die Luft, und Aleyna bewegt dabei langsam die Arme, als seien es Flügel. Ein Bild, einem Schwarm Paradiesvögel gleich, eng beieinander. Ebenso sanft gleitend kommen sie herunter. Aleyna samt ihrem bunten Federkleid und ihr Delfin tauchen in einem einzigen Laut ein. Jetzt endlich als sie auftauchen atmen die anderen wieder ein, denn während der Vorführung haben alle die
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