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Das Vampir-Pendel

Das Vampir-Pendel

Titel: Das Vampir-Pendel
Autoren: Jason Dark
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Mallmann, der sich auch Dracula II nannte.
    Er hatte mich nach Rumänien gelockt, weil er von einer besonderen Waffe gesprochen hatte, die auf keinen Fall in falsche Hände gelangen durfte. Es war eine Waffe für und gegen Vampire gewesen, wobei ich diesen Widersinn nicht begriff.
    Da er mich telefonisch kontaktierte, hatte ich ihn natürlich sofort nach dem Widerspruch gefragt, aber eine Antwort hatte ich nicht erhalten.
    Mallmann hatte mich gedrängt, nach Petrila zu fahren, in diese kleine Stadt, wo auch Marek, der Pfähler, lebte, der mit dieser Waffe zu tun hatte, die leicht zu einem Bumerang werden konnte. Das alles war mir gesagt worden, aber ich schwamm trotzdem, und ich sollte in Petrila angeblich mehr erfahren.
    Nur hatte ich den guten Marek nicht erreicht. Aber meine Neugierde war trotzdem geweckt worden. Auch wenn mir Mallmann möglicherweise eine Falle stellen wollte, ich war letztendlich auf seinen Vorschlag eingegangen und nach Rumänien geflogen. Auch nach Kronstadt, um von dort aus meinen Weg nach Petrila zu nehmen, der beschwerlich war, wie ich von früheren Besuchen her wußte.
    Von einer freundlichen Dame wurde ich auf deutsch angesprochen. »Sie haben auch einen Leihwagen bestellt?«
    »Ja.«
    »Ihr Name?«
    »John Sinclair.«
    »Sie sind kein Deutscher.«
    »Nein, Engländer.«
    Die junge Frau in der roten Bluse nickte. Ihr Finger fuhr über die Spalten einer Liste hinweg, bis sie meinen Namen gefunden hatte und mir erklärte, daß ein Golf auf mich wartete. Ich bekam auch gesagt, wo ich ihn finden konnte.
    Die Leihwagen standen auf einem neben dem Rollfeld abgeteilten Platz.
    Ein staubiges Dach diente als Carport.
    Ich hielt den Schlüssel in der rechten Hand und öffnete die Fahrertür. Ein dicker Dunst schlug mir entgegen. Hitze gemischt mit einem Gestank aus Gewürzen und anderen Aromen, die meine Vorbesitzer wohl hinterlassen hatte.
    Auf dem Boden fand ich einige Kippen, die ich in den Ascher stopfte.
    Das Schiebedach funktionierte nicht, aber die Scheiben ließen sich zum Glück nach unten kurbeln. Der Motor tat es auch. Wenn die Anzeige stimmte, war der Tank bis zum Rand voll.
    Eine Karte trug ich in der Innentasche. Zwar war ich den Weg nach Petrila schon einige Male gefahren, aber nicht so oft, als daß ich ihn auswendig gekannt hätte, und so schaute ich erst auf der Karte nach, bevor ich losfuhr.
    Eine Strecke, die durch die Berge führte. Nicht unbedingt schlimm bei Tageslicht. In der Nacht sah es anders aus, das hatte ich schon oft genug erlebt.
    Ich startete.
    Allein auf weiter Flur, so kam ich mir später auf der Strecke vor. Es gab kaum Fahrzeuge, die mir entgegenkamen, denn Petrila gehörte nicht unbedingt zu den Orten, die pulsierten. Es war eher ein kleines, verschlafen wirkendes Nest mit einer Kirche, die den Blutsaugern früher einmal ein Dorn im Auge gewesen war.
    Sie aber stand immer noch, so mancher Blutsauger war gepfählt oder erschossen worden.
    Ich schaltete das alte Radio ein. Der Empfang war nicht gut und von vielen Kratzgeräuschen begleitet. Kein Wunder bei den hohen, dicht bewachsenen und deshalb düster wirkenden Bergen, die meinen Weg immer wieder begleiteten.
    Diese Welt war mit der, aus der ich kam, nicht zu vergleichen. Beinahe menschenleer, trotz des Sonnenlichts immer düster und geheimnisvoll, als läge über ihr ein Schleier aus Legenden und Geschichten, die auf die Dunkelheit warteten, weil sie dort ihre andere Welt verlassen konnten, um den Menschen zu zeigen, daß sie noch vorhanden waren.
    Der Golf war nicht eben das neueste Modell, aber er tat durchaus seine Pflicht. Der Motor lief rund, die Stoßdämpfer waren noch in Ordnung, und ich konnte wirklich zufrieden sein. Mit Autos hatte ich es schon schlechter getroffen.
    Ärgerlich war nur der Durst, der mich quälte. Ich hätte mir vom Flughafen etwas zu trinken mitnehmen sollen. Vielleicht gab es in einem der kleinen Orte ein Geschäft.
    Ein staubiges Nest, ziemlich hoch gelegen. Nur wenige Häuser aus alter Zeit, aber auch hier hatte der westliche Einfluß seine Arme ausgebreitet.
    Es gab einen großen Kiosk mit Waren, die ich kannte. Sie wurden auch gekauft, denn der Kiosk war so etwas wie ein Treffpunkt für Trucker.
    Zwei Frauen bedienten.
    Ich kaufte einen Sechserpack Wasser. Die erste Dose leerte ich vor dem Kiosk, umringt von Männern, die ebenfalls eine Pause eingelegt hatten, dann stieg ich wieder in den Golf.
    Mehr als die Hälfte der Strecke hatte ich hinter mich gebracht, aber noch immer
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