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Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
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einstimmig gewählt. Damit stellte ein neutrales Land den mächtigsten Mann der Erde, wenn diese Macht auch nur symbolischer Natur sein mochte.
    Zwei Tage hatte es gedauert, die Menschheit aus der Tiefe kosmischer Dunkelheit in das Licht höchster zivilisatorischer Vollendung zu rücken. Eine natürliche Entwicklung von vielen Generationen war auf wenige Stunden zusammengeschrumpft, weil einige Menschen die innere Größe gehabt hatten, sich selbst zu überwinden. Und dieses Bewußtsein unermeßlicher Größe als neuerschaffene Zivilisation gab den Menschen die Kraft, an noch Größeres zu glauben.
    Damit erreichte die Menschheit die Entwicklungsstufe 10. Das Reich schickte sich an, sie in seine Arme aufzunehmen.
    Hader kehrte gerade von einem Rundgang auf der Mondoberfläche zum Psychospeicher zurück, als das Raumschiff materialisierte.
    Zuerst bemerkte er es nicht, aber als sich ein gigantischer, schwarzer Schatten vor die mattschimmernde Scheibe der Erde schob, blieb er verdutzt stehen und blickte aufmerksam in die Höhe.
    Dann landete das Riesenschiff ruhig und fast wie eine Feder schwerelos auf der Ebene am Rand des Gebirges. Langsam sank es herab und setzte auf der Staubschicht auf, in die es viele Meter tief einsank. Unsichtbare Strahlen aus geheimnisvollen Antigravitationsmechanismen trugen es.
    Als sich die Luke öffnete, wußte Dr. Hader plötzlich, daß Nichelson zurückgekehrt war. Aber er war nicht allein gekommen, denn ein zweiter Mann schritt neben ihm her, ein riesiger, breitschultriger Mensch mit ungeheuer kraftvollen, energieerfüllten Bewegungen. Hader erstarrte auf der Stelle. Er kannte den Mann.
    Von weitem schon begrüßte ihn Nichelson durch Sprechfunk.
    „Hallo, Doc! Wie geht es Ihnen? Sie werden keine Zeit mehr haben, Ihre Aufgabe zu Ende zu führen. Dieses Schiff dort bringt uns zur Erde.“
    Hader vergaß seine Überraschung lange genug, um halb abwesend zu entgegnen: „Die Beamten des Ministeriums sind eingetroffen. Wir wollten in einer Stunde in der Von Braun zur Erde starten …“
    „Daraus wird natürlich jetzt nichts“, fuhr Nichelson fort. „Die Dinge haben sich beschleunigt. Wie Sie sehen, hat sich Seine Exzellenz entschlossen, mit der Eingliederung der Erde nicht länger zu warten.“
    Dr. Hader verneigte sich tief vor dem Herrn des Universums.
    Der Flug zur Erde gestaltete sich zu einem kurzweiligen Abenteuer, das in keiner Weise mit ihrer ursprünglichen Pioniertat zu vergleichen war.
    Bereitwillig erklärte Charus den Wißbegierigen die Einzelheiten der Kontrollen, und ein feines Lächeln umspielte seine Lippen, wenn die irdischen Wissenschaftler vergeblich versuchten, die technischen Angaben zu verarbeiten. Laudas hatte schon längst vor dem Nullzeitradio kapituliert.
    „In ein, zwei Generationen werden auch Sie soweit sein“, verkündete er lächelnd. „Aber Sie müssen es allein schaffen. Sie begreifen natürlich nicht, warum dieses Schiff in wenigen Stunden Entfernungen von Millionen von Lichtjahren zurücklegt, aber Sie zerbrechen nicht an der Tatsache. Allein dieser Umstand beweist Ihre Reife, meine Herren. Lassen Sie mich den Versuch machen, es Ihnen zu erklären. Sehen Sie, die Illusion der Materie war Ihnen bisher niemals als solche erschienen …“
    Nichelson vernahm nicht mehr, was Jon Charus sagte. Er verließ die mächtige Kuppelzentrale des Schiffes und schloß sich in seiner Kabine ein. Ungestört wollte er jetzt sein, um über das nachzudenken, was ihn seit den letzten Stunden bewegte.
    Übermorgen war er tot.
    Die Zeitmaschine und das Kosmohirn hatten einwandfrei bewiesen, daß er am 32. Tarth aus dem Leben scheiden würde. Morgen war sein letzter Tag.
    Er hatte nicht gewagt, Charus von, der heimlichen Aktivierung des Kosmohirns zu berichten. Aber, wenn Charus von seinem Schicksal wußte – warum hielt er es dann nicht auf?
    Als er aus der Luke blickte, sah er die nahe Horizontlinie der Erde. Die Landung stand kurz bevor, und er wollte sie nicht versäumen. Eilig verließ er seine Kabine und stand wenige Augenblicke später auf der riesigen Kommandobrücke des interstellaren Schiffes.
    „Da sind Sie ja, Nords“, sagte Jon Charus mit seiner tiefen, sonoren Stimme. „In zehn Minuten landen wir. Die Weltregierung ist bereit, den feierlichen Staatsakt einzuleiten. Morgen findet die Eingliederung statt.“
    „Morgen erst?“ entfuhr es Nichelson, der zu Tode erschrak.
    Chams betrachtete ihn aufmerksam. Dann lächelte er. „Warum nicht, Norris? Was
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