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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)
Autoren: N. N.
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machen. Es bringt nichts, innerlich dagegen zu sein. Das habe ich ja in der DDR gelernt. Auch da kam man am weitesten, indem man so tat, als sei man für das, was die Führung beschlossen hat. Also bin ich jetzt für Ischia und mache wie jedes Jahr eine Packliste! Wir brauchen ja nicht viel. Unsere wetterfesten Sachen, Socken, Schuhe. Außerdem nehmen wir noch löslichen Kaffee, Halberstädter Würstchen und Knusperflocken mit.
    Kulinarisch kann man den Italienern nämlich nicht trauen. Es gibt zwar hin und wieder dort zum Beispiel auch deutschen Filterkaffee oder Wiener Schnitzel, aber verlassen kann man sich darauf nicht. Oft gibt es nämlich auch Pasta, Nudeln und andere Sachen, die wir nicht so mögen. Die Italiener in Italien kochen auch anders als die Italiener bei uns. Aber wir sind durch die Sachen, die wir mitnehmen, ziemlich autark.
    Urlaub ist für uns beide eigentlich tatsächlich die schönste Zeit des Jahres – auch wenn es wieder nach Ischia geht. Angela regiert dann nur halbtags. Hauptsächlich simst sie mit der SS, wie ich es scherzhaft nenne, wenn sie sich mit Seibert und Schäuble schreibt. Und natürlich mit der Baumann, die ist so unvermeidlich wie Ischia. Die Baumann und die Insel sind sich auch sonst recht ähnlich: klein, zerklüftet, schwer zu erreichen, wie ich mal scherzhaft in der Humboldt-Mensa erzählt habe.
    Das Gute an den Urlaubsvorbereitungen ist, dass wir die meisten Sachen, die wir mitnehmen, beide anziehen können. Die Fleecejacken, die Multifunktionshosen, die Unterwäsche, die Schlafanzüge, selbst die Mützen. Wir teilen alles. Ihre Sachen sind mir teilweise etwas weit, aber wir sind ja schließlich im Urlaub und nicht auf einer Modenschau. Wir haben uns auch schon eine Zahnbürste geteilt und ein Deo, wobei Angela es ja als Befreiung empfindet, dass sie im Urlaub endlich mal auf Deo, Parfüm und Wimpern verzichten kann. Insofern ist auch unser Kulturbeutel schmal …
    Ich werde dieses Jahr aber unbedingt ein paar Spiele einpacken. Letztes Jahr haben wir uns an manchen Abenden ein bisschen gelangweilt. Sie wollte dann plötzlich auch nicht mehr Physiker-Raten spielen, als sie peinlicherweise Alessandro Volta und André Ampère verwechselt hat. Dieses Mal packe ich ein Reise-Scrabble ein und Würfel.
    Unser gemeinsamer Koffer wiegt nur zwölf Kilo. Noch weniger, wenn ich die Sportsachen zu Hause lasse. Aber es fehlen ja noch die Bücher. Urlaubszeit ist Lesezeit. Ich nehme ein Buch über Fresenius mit, den Vater der deutschen analytischen Chemie, und Mutti will »Machiavelli für Fortgeschrittene« lesen sowie »Aufruhr des Herzens – Cora kämpft um ihre Liebe«. Das Buch soll ich aber vorher noch in den Einband eines Wagner-Librettos umpacken, wegen der Paparazzi.

    8. April  Sitze neben Mutti im Flugzeug. Gestern Abend, als ich vom Doppelkopf nach Hause kam, hat sie mich sehr geküsst. Sie hat die Haftnotizen mit den Gedichten gefunden und gesagt, sie würde die Regierungserklärung gern auch so machen wie ich meine Liebeserklärung. Das ist eine schöne Vorstellung. Ich schreibe im Flugzeug auf das Bordmagazin:
    Schäuble hat jetzt auch erkannt
    Griechenland ist abgebrannt
    Jedoch ist die Erklärung
    Der Grieche braucht ’ne eigne Währung
    Mit mir einfach nicht zu machen
    Da kann Herr Gysi noch so lachen
    Griechenland bleibt, was ich betone,
    noch lange in der Eurozone
    Angela sagt, ich soll das lassen und mich auf Liebe und Physik beschränken. Ihre Laune wird zusätzlich noch dadurch eingetrübt, dass sie einen dicken Rüffel von der Stewardess bekommen hat, weil sie ihr Handy beim Start nicht nur angelassen hat, sondern damit auch noch SMSn verschickt hat. Auf Linienflügen ist das verboten. Die Stewardess hat versucht, Angela zu erklären, was passieren kann, wenn sie die Bordelektronik stört, Angela hat versucht, der Stewardess zu erklären, was passieren kann, wenn Seibert, Pofalla und die anderen eigenmächtig was entscheiden. Außerdem hat sie ihr physikalisch bewiesen, dass das Quatsch ist mit den Handystrahlen, aber die Stewardess hat gesagt, gerade sie als Kanzlerin müsse doch wissen, dass viele Vorschriften keine Grundlage haben und trotzdem befolgt werden müssen.
    Angela hat die Stewardess gefragt, ob sie sich vorstellen kann, zeitnah in die Politik zu gehen. Es könne zum Beispiel sein, dass in der NRW-CDU bald ein Platz frei würde. Die Stewardess wohnt allerdings in Berlin. Auch da sei bei der CDU schon seit Jahren ein Platz frei, sagte Angela. Aber
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