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Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Titel: Das Tal Bd. 7 - Die Jagd
Autoren: Krystyna Kuhn
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laut, als plötzlich ein Knacken zu hören war und die gereizte, ungeduldige Stimme eines Mannes erklang: »Mysteries. Geheimnisse, Wunder, Phänomene. Mein Name ist Adam Fool. Was kann ich für Sie tun?«
    Debbie blieb stehen. »Was Sie für mich tun können? Zum Beispiel meine Anrufe entgegennehmen.«
    Sie wartete, doch als keine Antwort kam, fürchtete Debbie, aus der Leitung zu fliegen. Hastig rief sie: »Es geht um den Artikel von Sammy Linford.«
    Am anderen Ende erklang ein ungeduldiger Seufzer. »Wir haben bereits auf unserer Webseite alle zusätzlichen Informationen freigeschaltet, wenn Sie also …«
    »Erstens funktioniert …«, Debbie wollte sagen »… mein Internet nicht«, doch dann überlegte sie es sich anders. »Ihre Seite nicht und zweitens muss ich unbedingt den Autor sprechen.«
    Jetzt waren Stimmen im Hintergrund zu hören, jemand fluchte laut: »Wenn das so weitergeht, bricht hier alles …«
    »Tut mir leid, da kann ich Ihnen nicht helfen. Wie gesagt, auf unserer Webseite …«
    Adam Fool, Debbie hatte sich den Namen gemerkt, war tatsächlich ein Narr der ersten Stunde, wenn er sich einbildete, sie würde sich so einfach abspeisen lassen.
    »Ich brauche diese Nummer«, erwiderte sie scharf. »Die Telefonnummer von Mr Linford …«
    »Ich bin nicht befugt …« Dieser Fool klang zunehmend gereizter.
    Noch während sie rief: »Ich habe wichtige Informationen …«, hörte sie wieder im Hintergrund eine Stimme: »Ein lauter Knall und dann ein riesiger Feuerball.«
    Was?
    Was war los?
    Alle Alarmglocken läuteten.
    »Rufen Sie später wieder an«, sagte Adam Fool am anderen Ende, dann tutete es. Das Gespräch war unterbrochen.
    Sie drückte erneut auf Wahlwiederholung.
    Abermals die Warteschleife.
    Wieder Mozart.
    Wieder Please hold the line.
    Debbie setzte sich hastig in Bewegung und bog wenig später in die Eingangshalle des Grace ein. Zwei Security-Beamten steckten vor dem Kamin die Köpfe zusammen, Debbie kannte sie, der eine von ihnen hatte etwas mit Miranda Bloom laufen, die manchmal im Club Voltaire hinter der Bar arbeitete.
    Geklimper.
    Please hold the line.
    Verflucht. Man behandelte sie wie eine ganz gewöhnliche, naive, paranoide Leserin ihres Blattes. Was hatten sie sich denn gedacht? Sie veröffentlichten ein Datum für den nächsten Weltuntergang, waren damit auf Leserfang aus, und wenn dann die Leitungen heiß liefen und die Menschen in Panik gerieten, wunderten sie sich. Als ernsthafte Journalisten mussten sie Verantwortung übernehmen. Wer wusste das besser als sie, Debbie?
    Während sie durch die Halle auf das Eingangsportal zueilte, fuhr sie sich mit der Zunge zwischen die Zähne und hatte das dringende Bedürfnis, den Essensresten, die bestimmt noch vom Abendessen in den Zwischenräumen steckten, mit Zahnseide zu Leibe zu rücken. Aber dazu hatte sie jetzt keine Zeit.
    Sie griff nach der Klinke, ohne den Blick vom Display zu nehmen, und gleichzeitig wählte sie erneut die Telefonnummer. Oben rechts bewegte sich das Symbol für die Internetverbindung. Vielleicht hatte sie Glück … nein … hatte sie nicht.
    »Eve Gate. Mysteries. Geheimnisse, Wunder, Phänomene.«
    »Ich brauche die Telefonnummer von Sammy Linford.«
    »Die kann ich Ihnen nicht geben.«
    »Mein Name ist Debbie Wilder, ich bin die Chefredakteurin des Grace Chronicle .«
    »Mr Linford ist nicht zu sprechen …«
    »Verstehen Sie überhaupt, wovon ich spreche? Grace Chronicle . Das College, das im Tal liegt. Ich habe wichtige Informationen für Mr Linford.«
    »Moment …«
    Na also, ging doch.
    Wieder Stimmen. Jemand brüllte. »Schmeißt die Leute aus der Leitung. Wir brauchen die Telefone. Hier ist eine Meldung aus Sibirien … dort …«
    Die Stimme sagte etwas von Telefonbuch und dann einen Namen.
    Was?
    Debbie trat raus ins Freie. Der Lärm wurde noch lauter. Und der Regen peitschte ihr ins Gesicht.
    »Wie bitte?«, schrie sie und presste den Hörer an ihr Ohr.
    Die Stimme am anderen Ende sprach so schnell und aufgeregt, dass Debbie kaum ein Wort verstand.
    Im Hintergrund Gequatsche, sie bekam einen Namen mit: Marjanovka? Und irgendetwas von einem Meteoriteneinschlag.
    Eine gebückte Gestalt tauchte aus dem Regen auf und lief auf sie zu. Security. Er war groß, breitschultrig und seine Haare waren nass vom Regen. Er baute sich vor ihr auf und deutete zurück auf das Gebäude.
    »Hallo?«, schrie Debbie in den Hörer. »Was haben Sie gesagt?«
    Debbie lauschte und plötzlich verstand sie, was die Frau
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