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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Autoren: Liz Carlyle
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wie Castle Kerr.
    »Ist Merrick deswegen unterwegs?«, fragte Esmée. »Schaut er sich die Trockenmauer an?«
    »Aye.« Sir Alasdair stellte seine Kaffeetasse ab und betupfte sich den Mund mit seiner Serviette. »Wer immer auch gesagt hat, ›Müßiggang ist aller Laster Anfang‹ kann meinen Bruder damit nicht gemeint haben. Wir werden ihn vor dem Dinner vermutlich nicht zu Gesicht bekommen.«
    Nachdem sie ihr Frühstück beendet hatte, entschuldigte Madeleine sich und ging zu Geoff, um ihn zu Lady Annis' Räumen zu begleiten. Ein Hausmädchen war damit beschäftigt, das Frühstück aus dem provisorisch hergerichteten Schulzimmer abzutragen. Mr. Frost, dem der Vormittag freigegeben worden war, tat seine Absicht kund, ins Dorf zu gehen, das ungefähr drei Meilen entfernt lag.
    Geoff war in einer seltsamen Stimmung, fast beschwingt. »Freust du dich darauf, heute Vormittag ein wenig Zeit mit Lady Annis zu verbringen?«, fragte Madeleine ihn, als sie das Schulzimmer verließen.
    »Mummy, ich bin so aufgeregt«, sprudelte der Junge hervor. »Ich habe bestimmt hundert Fragen. Meinst du, Lady Annis wird etwas dagegen haben, sie zu beantworten?«
    »Nun, vielleicht nicht mehr als ein Dutzend oder so pro Tag, mein Liebling«, erwiderte Madeleine mit einem Lachen. »Aber ich glaube, der Zweck unseres Besuches ist der, dass du deine Fragen stellen kannst - alle davon.«
    An der Tür beugte sich Madeleine herunter, um die Jacke des Jungen zurechtzuziehen. »Nun, Geoff, siehst du aus wie ein sehr präsentabler Schüler.«
    Er überraschte sie damit, dass er die Arme um ihren Hals schlang und sie so fest umarmte, wie er es nicht mehr getan hatte, seit er ein kleiner Junge gewesen war. »Oh, es wird ein wunderbarer Tag werden, Mummy!«, sagte er und strahlte vor Glück über das ganze Gesicht. »Ich weiß es ganz genau. Mein Leben wird sich ändern, für immer und ewig, und bald wird es vollkommen sein.«
    Madeleine empfand einen Ansturm der Freude. Konnte es sein, dass sie nicht völlig verstanden hatte, wie viel diese Besuche bei seiner Urgroßmutter ihm bedeuteten? Gestern war er ganz angetan gewesen, aber nicht so euphorisch. Aber heute Morgen war ›euphorisch‹ ganz gewiss kein zu starkes Wort. Geoff schien wirklich ein ganz anderer zu sein. Sie sprach ein stilles Dankgebet für Merricks weise Entscheidung, sie hierherzubringen, dann küsste sie den Jungen und klopfte an.
    Nachdem sie Geoff bei seiner Urgroßmutter abgeliefert hatte, wusste Madeleine nicht recht etwas mit sich anzufangen. Ihr Glücksgefühl wegen Geoff trübte sich nur ein wenig, nachdem der Junge fort war. Sie fühlte sich ein wenig niedergeschlagen und beschloss, einen Spaziergang um den See zu machen. Ihn bei Tageslicht zu sehen, könnte ihr vielleicht eine gewisse Klarheit über das verschaffen, was in der vergangenen Nacht geschehen war.
    Am alten Bootshaus verweilte sie für einen Moment. Der seltsame Stocherkahn war immer noch dort festgemacht, und sein Anblick ließ Madeleines Herz schneller schlagen. Sie hatten so viel geteilt auf diesem Floß, sie und Merrick. Eine Nacht voller Ehrlichkeit hatte, so schien es, viele Jahre des Zweifels ungeschehen gemacht. Und eine Nacht der Liebe - nun, es hatte nur die Flammen eines Feuers angefacht, das niemals erloschen war und niemals verlöschen würde. Das wusste sie jetzt ganz sicher.
    Zu ihrer Verlegenheit kamen ihr wieder die Tränen. Guter Gott, was für eine Heulsuse war nur aus ihr geworden! Hastig wischte sie sie fort und ging mit energischen Schritten weiter.
    Ihre Stimmung hatte sich ein wenig aufgehellt, nachdem sie ein Stück um das untere Ende des Sees gegangen war und die kleine Steinbrücke überquerte, um auf die andere Seite zu gelangen. Den halben Weg herunter zum gegenüberliegenden Ufer wurde ihr Anfall von Selbstmitleid durch die Begegnung mit Sir Alasdair unterbrochen, der aus der entgegengesetzten Richtung kam. Er sah nicht so aus, als machte er einen müßigen Spaziergang.
    »Guten Morgen, Lady Bessett«, begrüßte er Madeleine. »Sie schnappen ein wenig gesunde Highlandluft, wie ich sehe.«
    Madeleine schniefte diskret. »Ja, Ihr Zuhause ist wunderschön, Sir Alasdair.«
    Er wandte sich ihr zu und bot ihr seinen Arm an. »Darf ich Sie begleiten?«, fragte er. »Ich gestehe, dass ich Ihnen absichtlich aufgelauert habe.«
    Madeleine blieb kaum eine Wahl, als den angebotenen Arm anzunehmen.
    Sir Alasdair schlug einen gemächlichen Schritt an, blieb von Zeit zu Zeit stehen, um auf
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