Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)

Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)

Titel: Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
Autoren: Steeve M. Meyner
Vom Netzwerk:
anzuhalten, lief er auf dem schmalen Waldweg immer tiefer in den Wald hinein. Zuerst war der Wald noch recht licht und viele majestätische Buchen und Eichen standen in größeren Abständen verteilt zu beiden Seiten des Weges. Zwischendrin waren immer wieder kleine Schonungen mit kleinen, neu angepflanzten Bäumen.
    Je tiefer er aber in den Wald eindrang, umso mehr wandelte sich dessen Aussehen, bis er beinahe wie ein Urwald wirkte. Adrian war an der Stelle im Wald angekommen, wo er hinwollte. Außer dem schmalen Weg schien es kaum Möglichkeit zu geben, den Wald zu durchqueren. Überall lagen umgestürzte Baumstämme, die teilweise schon ziemlich vermodert und mit Moos überwachsen waren, zwischen den kleinen und großen Bäumen und Büschen, die trotzdem sehr dicht zusammenstanden.
    Er schaute noch einmal in alle Richtungen, um sicher zu sein, dass niemand in der Nähe war, und verließ dann den Waldpfad, um sich seinen Weg durch das Dickicht in ein dichtes Gehölz zu seiner Rechten zu bahnen. Teilweise standen die Bäume und das Unterholz so dicht, dass der Himmel überhaupt nicht mehr zu sehen und es so finster war, dass die Wurzeln am Boden wie gespenstische Schlangen aussahen.
    Nach einiger Zeit öffnete sich das Gestrüpp plötzlich und vor ihm lag eine kleine Lichtung von nicht viel mehr als zehn Metern Durchmesser. Der Boden war ebenfalls mit dickem, dunkelgrünem Moos bewachsen, das sich so weich wie ein Fell anfühlte. Beinahe in der Mitte befand sich ein bizarrer Felsbrocken. Rechts davon plätscherte ein kleines Bächlein vor sich hin. Die Bäume am Rand der Lichtung standen so dicht und waren so hoch, dass man das Gefühl haben konnte, sich in einem Turmzimmer mit grünschwarzen Wänden ohne Tür und dem blauen Himmel als Decke zu befinden. Auch wenn die Sonne hoch oben stand, war immer ein Teil des Bodens im Schatten.
    Adrian hatte diesen besonderen Ort vor einigen Jahren ganz zufällig gefunden, als er mit Peter, seinem damaligen besten Freund, im Wald gespielt hatte. Und nur sie schienen den Ort zu kennen. Seitdem war es ihr geheimer Rückzugsort und Treffpunkt geworden, aber als Peter vor zwei Jahren mit seinen Eltern nach Spanien gezogen war, war Adrian nur noch sehr selten hierher gekommen.
    Aber heute war es genau der Ort, den er brauchte. Er setzte sich in das Moos, stellte den Rucksack vor sich ab und öffnete ihn vorsichtig. Das Paket steckte noch unverändert in der Tasche. Adrian schüttete es aus seinem Rucksack in das Moos und wartete, was passieren würde. Aber nichts geschah. Er erinnerte sich, dass sein Vater es mehrmals berührt hatte, bevor es sich von allein geöffnet hatte. Also berührte er das Päckchen vorsichtig mit dem Zeigefinger seiner linken Hand. Wieder geschah überhaupt nichts. Dann legte er seine ganze Hand auf die Oberseite des Päckchens. Wieder nichts.
    In der nächsten halben Stunde versuchte er noch alle möglichen und unmöglichen Dinge, er hob es hoch, drehte es in alle Richtungen, schüttelte es, strich mit der Hand darüber, drückte auf das Wappen und vieles mehr. Doch alles vergeblich. Nichts. Überhaupt nichts passierte. Sollte das Paket etwa nur auf die Berührung seines Vaters reagieren? Oder hatte es gar nichts mit der Berührung zu tun?
    Adrian legte es frustriert vor sich auf den Boden, wütend darüber, dass es nicht so funktionierte, wie er es sich vorgestellt hatte und wartete. Als dann nach einiger Zeit sein Blick auf seinen Rucksack fiel, der neben ihm im Moos lag, schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass er kürzlich erst ein kleines Taschenmesser in eine der Seitentaschen gesteckt hatte. Sekunden später saß er wieder über das Päckchen gebeugt da und versuchte, es mithilfe des Messers zu öffnen. Die äußere Verpackung ließ sich zwar an der Oberfläche anschneiden und es gelang ihm, ein paar Löcher hineinzustechen, aber mehr ging eben auch nicht! Es schien einfach unmöglich zu sein, es auf diese Weise zu öffnen.
    Nach unzähligen weiteren erfolglosen Versuchen verlor Adrian endgültig die Beherrschung und schleuderte das Paket mit aller Macht mehrmals gegen die scharfen Kanten des Felsbrockens, der nur ein paar Armlängen von ihm entfernt war, und legte sich, ohne noch einmal einen Blick in Richtung des Päckchens zu werfen, auf den Rücken und schaute in den blauen Himmel über sich.
    Wie lange er so da lag, konnte er gar nicht sagen. Als er sich aber wieder aufsetzte, stand das Paket wieder direkt vor ihm - völlig unbeschädigt,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher