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Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman

Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman

Titel: Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman
Autoren: Grafit
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deren Inhalt, zwölf Kapuzineraffen, entführt worden waren. Außerdem entdeckten wir im Flur einen gesprayten Text: Affen sind Brüder, ihr gehört in die Käfige! Alles deutete darauf hin, dass wir einer gezielten Aktion von Tierbefreiern zum Opfer gefallen waren.
    »Ich weiß nicht«, sagte Koslowski. »Die waren plötzlich da. Keine Ahnung, wo die herkamen.«
    »Und du, Georg«, wandte sich Sigi an mich, »wie erklärst du dir das Eindringen?«
    »Auf den Monitoren war nichts zu sehen«, verteidigte ich mich.
    »Du bist doch nicht etwa eingeschlafen?«, mischte sich Max ein.
    »Nein, soweit ich mich erinnern kann, nein«, versicherte ich lau.
    »Aber als Koslowski nicht zurückkam«, hakte Sigi unbarmherzig nach, »da hättest du doch reagieren müssen. Warum hast du nicht die Polizei angerufen?«
    »Gerade weil ich an Weiduschat gedacht habe. Ich wollte uns nicht schon wieder blamieren.«
    »Stattdessen bist du in eine plumpe Falle gelaufen und hast nicht nur dich, sondern die gesamte Security Check kompromittiert. Wie stehe ich denn vor unserem Auftraggeber da? Kaum zwei Tage liegt der Wachdienst in unseren Händen, und schon geschieht ein derart dreister Überfall.«
    Ich senkte den Kopf und warf Koslowski einen solidarischen Blick zu. Auch der blonde Hüne sah ziemlich zerknittert aus.
    »Ich habe vorhin mit dem verantwortlichen Manager von Arilson gesprochen«, fuhr Sigi fort. » Arilson verzichtet auf eine Anzeige, weil sie nicht möchten, dass die Presse davon Wind bekommt. Aber natürlich – und das hat mir der Mann unmissverständlich klargemacht – ist es unsere Aufgabe, die Affen zurückzuholen.«
    »Die Affen müssen wieder her, kein Thema«, unterstützte Max sie in seinem üblichen Flachsprech.
    Ich grinste. »Dann können wir ja wieder unserer eigentlichen Arbeit nachgehen.«
    »Und wen soll ich euch als Kindermädchen mitgeben?«, versetzte Sigi.
    »Das war ein Schlag unter die Gürtellinie«, protestierte ich.
    »Okay, geschenkt. Zum Glück seid ihr unverletzt.«
    Ich fasste mir an den Kopf. »Wenn nur nicht diese verdammten Kopfschmerzen wären.«
    »Komm bloß nicht mit solchen Wehwehchen!«, knurrte Max.
    Ich fuhr auf. »Da möchte ich dich sehen, wenn du bewusstlos …«
    »Schluss!«, kommandierte Sigi. »Hört auf damit! Was passiert ist, ist passiert, das können wir nicht mehr ändern. Georg und Hjalmar, ihr seid mir dafür verantwortlich, dass die Affen zurückkommen. Und jetzt möchte ich ein paar konstruktive Vorschläge hören.«
    Ich nahm noch eine Tablette und schüttete mir die sechste Tasse Kaffee ein. Dann zündete ich einen Zigarillo an. Der Fall begann, mich zu interessieren. »Was hat die Tatortuntersuchung ergeben?«
    »Die Zäune sind tatsächlich nicht beschädigt worden«, erläuterte Max.
    Ich schnalzte. »Das heißt, die Täter hatten einen Schlüssel?«
    »Sieht ganz so aus. Außerdem müssen sie sich mit der Alarmanlage bestens auskennen. Sie haben alle sensiblen Stellen vermieden. Wir haben uns die Videoaufnahmen des fraglichen Zeitraums genau angeschaut. Am Hintertor, das ist der Ausgang, der nur im Notfall benutzt wird, sind einige schemenhafte, vermummte Gestalten zu erkennen. Wenn du hingeguckt hättest …«
    »Ich kann nicht alle Monitore gleichzeitig im Auge haben«, sagte ich.
    »Na schön. Im Übrigen verlief die Spurensuche negativ. Keine Fingerabdrücke, keine zurückgelassenen Werkzeuge oder Ähnliches.«
    »Profis«, stellte Sigi fest. »Wir haben es mit einer Organisation zu tun, die den Überfall exakt geplant hat.«
    Ich erzählte ihnen von der Begegnung mit dem Motorradpärchen.
    »Das war in der Nacht zuvor«, sagte Sigi nachdenklich. »Dann haben wir leider keine Aufzeichnungen mehr. Schade. Könntest du die beiden identifizieren, Georg?«
    »Es war ziemlich dunkel, aber ich glaube schon, ja.«
    »Gut. Das ist eine Spur. Wir brauchen nachher eine genaue Personenbeschreibung. Weitere Ideen?«
    »Wir sollten die legalen Tierfreunde abchecken«, schlug Max vor. »Die Tierbefreier agieren zwar im Untergrund, doch möglicherweise gibt es Kontakte zu etablierten Gruppen, Tierschützern, Veganern, was weiß ich.«
    »Veganer?«, fragte Koslowski.
    »Das sind Leute, die alle tierischen Produkte ablehnen, nicht mal Milch trinken oder Eier essen.«
    »Und damit kann man überleben?«, wunderte sich Koslowski.
    »Vermutlich sehen sie ungesund aus, aber es soll gehen.«
    »Das würde ich gern übernehmen«, sagte ich. Die Sache sah nach einem ruhigen
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