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Das Rosie-Projekt

Das Rosie-Projekt

Titel: Das Rosie-Projekt
Autoren: Graeme Simsion
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seines besten Freundes und Trauzeugen Geoffrey Case beeinflusst worden war.
    Ich testete die Probe. Isaac Esler war nicht Rosies Vater.
    Ich nahm Genes Probe.
Mein
bester Freund. Er strengt sich inzwischen an, eine gute Ehe zu führen. Als ich der Dekanin meine Kündigung brachte, hing die Landkarte in seinem Büro nicht mehr an der Wand. Aber ich konnte mich nicht erinnern, je einen Stecknadelkopf in Irland gesehen zu haben, dem Geburtsort von Rosies Mutter. Es bestand kein Grund, die Serviette zu testen. Ich warf sie in den Mülleimer.
    Nun hatte ich alle Kandidaten mit Ausnahme von Geoffrey Case eliminiert. Isaac Esler hatte gesagt, er wisse, wer Rosies Vater sei, und habe Stillschweigen geschworen. Hatten Rosies Mutter – und Esler – Rosie vor dem Wissen bewahren wollen, dass in ihrer Familie ein Selbstmord verübt worden war? Oder dass möglicherweise eine genetische Disposition zu Geisteskrankheit bestand? Oder dass Geoffrey Case sich umgebracht hatte, nachdem er erfahren hatte, dass er Rosies Vater war und Rosies Mutter bei Phil bleiben wollte? Das alles waren gute Gründe – gut genug, dass ich Geoffrey Case als Kandidaten für die Ausschweifung nach der Abschlussfeier für sehr wahrscheinlich hielt.
    Ich griff in meine Tasche und zog die DNA -Probe hervor, die das Schicksal mir ohne Rosies Wissen geliefert hatte. Ich war nun fast sicher, dass sie meine Hypothese bezüglich der Vaterschaft bestätigen würde.
    Ich schnitt ein Stück aus dem Stoff heraus, goss etwas vom Reagens darüber und ließ es einige Minuten wirken. Während ich den Gewebefetzen in der klaren Flüssigkeit beobachtete, ließ ich das Vaterprojekt noch einmal in Gedanken Revue passieren und wurde mir meiner Vorhersage immer sicherer. Ich entschied, dass Rosie mir beim Ergebnis Gesellschaft leisten solle, egal, ob ich recht hatte oder nicht. Ich schrieb ihr eine SMS . Sie war auf dem Gelände und kam wenige Minuten später vorbei. Sofort erkannte sie, was ich vorhatte.
    Ich verbrachte die aufbereitete Probe in das Gerät und startete die Analyse. Gemeinsam starrten wir auf den Bildschirm, bis das Ergebnis erschien. Nach all dem Blutabnehmen, Wangenschaben, Cocktailschwenken, Tassenstehlen, Mauerklettern, Gläsersammeln, Fliegen, Fahren, Antragschreiben, Gabelreiben, Taschentuchklauben, Urinaufwischen, Zahnbürstenstehlen, Haarbürstenzupfen und Tränenabtupfen gab es endlich eine Übereinstimmung.
    Rosie hatte wissen wollen, wer ihr biologischer Vater war. Ihre Mutter hatte die Identität des Mannes, mit dem sie – möglicherweise nur ein einziges Mal während durch Alkohol und Gefühlsüberschwang bedingter Untreue – Sex gehabt hatte, für immer geheimhalten wollen. Beiden Wünschen konnte ich nun entsprechen.
    Ich zeigte Rosie den Rest des blutgetränkten Turnhemds aus Phils Fitnesscenter, aus dem ich eine Probe herausgeschnitten hatte. Es bestand kein Grund mehr, das Taschentuch zu testen, mit dem ich Margaret Case die Tränen abgewischt hatte.
    Letzten Endes war das ganze Vaterproblem durch Gene hervorgerufen worden. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte er den Medizinstudenten ein stark vereinfachtes Modell der Vererbbarkeit äußerer Merkmale beigebracht. Hätte Rosies Mutter gewusst, dass die Augenfarbe kein verlässlicher Indikator für Vaterschaft ist, und einen DNA -Test machen lassen, um ihren Verdacht zu bestätigen, hätte es kein Vaterprojekt gegeben, keine Große Cocktailnacht, kein Abenteuer in New York, kein Don-Generalüberholungs-Projekt – und kein Rosie-Projekt. Hätten all diese unvorhergesehenen Ereignisse nicht stattgefunden, hätten ihre Tochter und ich uns nicht verliebt. Und ich würde immer noch jeden Dienstagabend Hummer essen.
    Unfassbar.

Danksagung
    Das Buch
The Rosie Project
wurde binnen kurzer Zeit geschrieben. Ich verließ meinen Schreibtisch nur, um meine Schriftsteller-Ehefrau Anne, meine Tochter Dominique und meinen Romanschriftsteller-Kurs am Royal Melbourne Institute for Technology ( RMIT ) unter der Leitung von Michelle Aung Thin um Rat zu bitten.
    Nachdem der Verlag
Text Publishing
das Manuskript angenommen hatte, profitierte es ungemein von der Sorgfalt meiner Lektorin Alison Arnold, die genau verstand, was ich ausdrücken wollte, sowie der eifrigen Unterstützung von Michael Heyward samt seinem Team, speziell Jane Nowak, Kirsty Wilson, Chong Weng Ho und Michelle Calligaro. Dank Anne Beilbys Bemühungen, Verlage in der ganzen Welt auf
Rosie
aufmerksam zu machen, wird die Geschichte von Don und
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