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Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden

Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden

Titel: Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden
Autoren: Peter Hilton
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Poldi nun schon etwas liebenswürdiger.
    „Ach du lieber Himmel", quietschte Emil dazwischen, der immer noch über Mrs. Poldis rechtem Arm lag.
    „Das war die Puppe", erklärte Watson. „Ich warf sie zum Fenster hinaus, weil sie immer dazwischengeredet hat."
    „Hach", machte die Witwe und ließ sie mit dem Kopf zuerst auf den Fußboden fallen.
    „Au", quiekte Emil empört, „das war mein Kopf!"
    Tim Blow bückte sich und hob ihn auf, während Mrs. Poldi und die beiden anderen Ladies ganz still waren.
    „Wir kamen wegen des Vagabundenheimes", begann die Witwe nach einer Weile. „Der Verein der Kämpferinnen für Frauenrechte vertritt die Ansicht, daß dieses Haus eine Gefahr für Somerset darstellt. Können wir denn wissen, ob sich unter diesen Vagabunden nicht ein Schwerverbrecher verbirgt, der es auf unsere Stadt abgesehen hat?"
    „Meine Damen", raffte sich Watson noch einmal auf, „ich kann Ihnen versichern, daß das Vagabundenheim in

    Kürze geschlossen wird. Und nun darf ich Sie bitten, mich mit den beiden Halunken hier allein zu lassen, damit das Verhör zu Ende geführt werden kann."
    „Na gut, Watson", erklärte Mrs. Poldi herablassend, „aber wenn das Heim innerhalb der nächsten vierzehn Tage nicht geschlossen wird, dann sollen Sie mich kennen lernen. Außerdem verlange ich, daß dieses unheimliche Geschöpf hier", sie wies empört auf Emil, „schnellstens verschwindet."
    „Ja, ja", versicherte Watson und machte einen wilden Satz auf die Damen zu, weniger um diese umzurennen als die Tür aufzureißen. Dies verstanden aber Mrs. Poldis Begleiterinnen, die höchst schreckhaft waren, falsch, taumelten schreiend zurück und stolperten. Dies wäre nun nicht weiter schlimm gewesen, wenn Harry Slogan dem Sheriff nicht ein Bein gestellt hätte. Und so prallte John Watson gegen die Witwe, und diese riß ihre schon schwankenden Kolleginnen mit zu Boden. John Watson flog auf die Damen drauf, und alsbald wälzte sich ein wirrer Knäuel schreiender Menschen auf dem Fußboden-des Office.
    Dies alles war natürlich sehr schnell gegangen. Ehe sich John Watson wieder aufraffen konnte, waren die empörten Damen wie Furien über ihm. Mrs. Poldi kniete ihm auf dem Brustkasten, und die beiden anderen hielten ihm Arme und Beine fest.
    Pete, Sam, Harry und Tim wieherten vor Vergnügen, und sogar aus Henrys Kehle kamen Laute, die man als „freudige Anteilnahme" bezeichnen konnte.
    „Lassen Sie mich los!" schrie John Watson, „oder ich sperre Sie wirklich ein!"
    „Das war Absicht, das war Absicht, das war Absicht", keifte Mrs. Poldi und versetzte ihm bei jedem Wort einen leichten Hieb.
    „Der Kerl dort hat mir ein Bein gestellt", japste Watson, „es war nicht meine Absicht, gegen Sie zu fliegen."
    „Das glauben wir nicht", schrien die Damen, und auf einmal begann John Watson ganz furchtbar zu lachen. Er lachte so, wie man es bei ihm noch nie gehört hatte. Die Leute, die sich vor dem Office angesammelt hatten, spitzten die Ohren und sahen zum Teil zu den Fenstern hinein.
    „Ha, ha, ha, ha", lachte Watson, und die Lachtränen kullerten seine Wangen hinunter. Watson lachte nicht etwa, weil er alles so komisch fand, sondern weil ihn Mrs. Poldi ganz unverschämt kitzelte. Sie hatte damit seine schwache Seite herausgefunden. Die Kitzelei war für ihn schlimmer als ein Trommelfeuer von Boxhieben.
    „Aufhören I" schrie er und zuckte vor Lachen hin und her.
    „Hören Sie jetzt endlich auf, Mrs. Poldi", riet Pete, „sonst lacht er sich noch tot."
    „Ha, ha, ha, ha", schallte es aus Watsons Mund, aber es war kein fröhliches Gelächter mehr.
    „Na schön, wir wollen aufhören. Mr. Watson wird es sich nie mehr einfallen lassen, uns zu Boden zu reißen. Oder denken Sie anders darüber, Mister Watson?" kam drohend die Frage.
    „Nein", beteuerte Watson, und Mrs. Poldi befreite ihn von ihrer Last. Auch seine Arme und Beine wurden losgelassen.
    John Watson richtete sich auf und sah die drei Damen groß an. In seinem Blick lag soviel Wut, daß Mrs. Poldi

    es nun doch mit der Angst bekam und sich eilig zurückzog.
    „Das gibt eine Anzeige!" brüllte Watson hinter ihr her. Dann schloß er die Tür ab, damit sie nicht noch einmal gestört werden konnten. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah Pete und Sam verlegen an.
    Er wußte, daß er sich eben gewaltig blamiert hatte, aber gegen drei „Ladies" hatte er halt nichts ausrichten können. Schließlich konnte er einer Frau keinen Kinnhaken versetzen. Was
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