Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas
Autoren: George Berings
Vom Netzwerk:
doch für kleine Gläser. Bei uns in Texas benutzt man so was als Fingerhut. Bei uns ist eben alles viel größer---"
    „---und besser!" vollendete John Watson gottergeben den Satz. „Mr. Goldsmith, dieses Texas muß ja ein großes und schönes Land sein. Ein Land, so recht für mich. Wenn ich rübergehe, würde es mir bestimmt auch bald besser gehen, Mr. Goldsmith. Ein großer Mann gehört eben in ein großes Land! Ich gehe also mit nach Texas, wo alles größer und besser ist!" John Watson gab wieder einmal an wie eine offene Selter. Er konnte nicht so viel Whisky vertragen wie sein Gast und sah schon alles doppelt. Ob das auch in Texas so war? —
    „Hohohoho!" Der Texaner lachte dröhnend und schlug sich dazu auf die Schenkel, daß es krachte. „Sie haben da gerade noch gefehlt, Watson! Auf Ihren Typ wartet man in Texas schon lange!"

    „Okay!" John Watson nahm den Hohn für bare Münze. „Ich werde sofort meinen Renner satteln und mich auf den Weg machen. Wenn man schon lange auf mich wartet, warum hat man mir nicht früher einen Brief geschrieben?"
    „Männer wie Sie müssen von selber kommen", grinste Mr. Goldsmith, „Männer wie Sie bittet man nicht gern. Helden sind sehr knapp geworden im sterbenden Wilden Westen. Da Sie aber der ,Held von Arizona' sind, haben sich die Texaner halt nicht getraut, Sie zu rufen."
    „Nicht getraut?" John Watson freute sich wie ein Kind. „Okay", lallte er, „ich nehme ihnen das nicht übel. Ich werde sofort los reiten und in drei Wochen auch der ,Held von Texas' sein!"
    Damit trank Onkel John sein Whiskyglas leer und torkelte zur Tür, um sich auf den Weg zu machen.
    „Stop!" donnerte da Mr. Goldsmith. „Hierbleiben, Watson!"
    Der Hilfssheriff blieb verdattert stehen. So eine gewaltige Stimme hatte er noch nie gehört. Nicht einmal Sheriff Tunker hatte solche Stimme.
    „Was ist los? Warum soll ich hierbleiben? Ganz Texas wartet doch auf mich!"
    „Sie haben erst noch andere Aufgaben zu erfüllen, Watson. Klemmen Sie sich hinter Ihren Schreibtisch, ich habe mit Ihnen zu reden."
    „Andere Aufgaben zu erfüllen?" stammelte Watson. „Okay, ich erfülle! Was soll ich füllen?"
    „Zuerst mal unsere Gläser."
    John Watson öffnete umständlich die vierte Flasche, dann goß er ein.

    „Also", sagte Mr. Goldsmith, nachdem sie angestoßen hatten, „jetzt geht es los. Sie wissen, warum ich hier bin?"
    „Nein! Eh — ja, Sie wollen mich, den besten Hilfssheriff der Staaten, doch nach Texas holen!"
    „Quatsch! Ich will hier Versicherungen abschließen, verstanden? Ich bin Teilhaber des großen Versicherungskonzerns ,Goldsmith &c Goldsmith', verstanden?"
    „No, keine Ahnung! Wieso zweimal Goldsmith?"
    „Der andere Teilhaber ist mein Bruder. Er sitzt in Amarillio in Texas und leitet den Innendienst, während ich den Außendienst mache."
    „Hihihihi", meckerte Onkel John, „das ist schön. Innen und außen, alles muß seine Ordnung haben!"
    „Klar, Watson? Wir werden also zusammenarbeiten. Wir werden Gott und die Welt versichern."
    „Gott und die Welt?" staunte der Hilfssheriff, „wie machen wir denn das? Was geben wir für Versicherungen ab?"
    „Wir geben gar keine Versicherungen ab, sondern wir versichern Leib und Leben, Gut und Geld."
    „Wunderbar!" Onkel John wackelte begeistert mit den Ohren, „das ist mal etwas ganz Neues. Leib und Leben, Gut und Geld! Aber was soll i c h dabei tun?"
    „Sie müssen als Amtsperson die Einwohner von Somerset davon überzeugen, das es gut ist, bei mir eine Versicherung abzuschließen."
    „Okay, das mache ich. Was bekomme ich dafür?"
    „Eine Versicherung über hunderttausend Dollar."
    John Watson riß das Maul auf. Er verdrehte die Augen und schnaubte durch die Nase wie ein Nilpferd.
    i Beringt, Der Mann aus Texas

    „Hu — hundert — tausend Dollar?" stotterte er. „Wann bekomme ich das Geld?" „Na, wenn Sie tot sind."
    „Okay, wenn ich tot bin." Watson nickte tiefsinnig. Aber dann fiel ihm plötzlich etwas ein. „Wenn ich tot bin? — He, was soll ich mit dem Geld, wenn ich tot bin? Wenn ich gestorben bin, kann ich doch kein Geld mehr ausgeben!"
    „Nein, aber Ihre Nachkommen, Watson. Ihre Frau wird sich freuen, nach Ihrem Tode ein sorgenfreies Leben führen zu können."
    „Wieso?" wollte Onkel John wissen.
    „Na, wenn der Ernährer ausfällt, muß doch jemand für die Frau sorgen. Das tut in diesem Falle die Versicherung."
    „Für meine Frau?"
    „Ja, für Ihre Frau."
    „Huhuhuhu! — Huhuhuhu!" John Watson
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher