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Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren

Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren

Titel: Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren
Autoren: Peter Hilton
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und griff dann plötzlich in die Luft. Zwischen seinen Fingern erschienen eine ganze Reihe Zigaretten, die er spielerisch unter das Publikum warf. Dieser Trick war nun sehr billig, fand daher auch keinen großen Beifall.
    Darum zeigte er gleich noch etwas anderes. Aus seiner Hosentasche holte er einen riesigen Nagel hervor und winkte Mr. Hilton herbei. „Prüfen Sie bitte den Nagel", bat er höflich. Der Ansager tat es; seiner Ansicht nach war der Nagel echt. Benifax lächelte und bohrte sich den Nagel mit schmerzverzerrtem Gesicht durch seinen Arm. Alle sahen, wie das lange Ding an der unteren Armseite wieder herauskam! Einige Frauen kreischten entsetzt auf, und die Männer starrten fassungslos auf die Bühne. Langsam zog sich Jesse Limper nun den Nagel wieder aus dem Arm und trat, von brausendem Beifall begleitet, ab.
    Doch John Watson gab sich noch nicht geschlagen! „Unser Hilfssheriff zeigt Ihnen nun seinen .Feuerdaumen'!" erklärte Hilton. Und John Watson schnippte lässig mit einem Daumen, der kurz danach hell aufloderte. Leider bekam er die Flamme nicht mehr zeitig genug aus, so daß er seinen Daumen schnell in Hiltons Wasserglas tauchen mußte. Watson überlegte fieberhaft, was er jetzt tun solle,

    um diese „Panne" auszugleichen. Aus seinem „Turban" zog er nun ein kleines Stück Bindfaden hervor, das höchstens fünfundzwanzig Zentimeter lang sein mochte. Er begann darauf nach Herzenslust an dem Fädchen zu ziehen, so daß sich die Schnur ständig verlängerte ... zur allgemeinen Heiterkeit der Zuschauer natürlich. Watson zog und zog und schwitzte und keuchte nicht schlecht dabei. Zuletzt hatte die Schnur eine Länge von fünfundzwanzig Metern erreicht, hatte sich also verhundertfacht! Der Hilfssheriff verbeugte sich und dachte im stillen: Jetzt hab' ich noch einen Trick bereit! Was mache ich aber, wenn der Maharadscha tatsächlich nicht kommt?
    Diese Frage war durchaus berechtigt; denn Jesse Limper hatte noch allerhand auf Lager, und als er jetzt vortrat, strahlte er furchtbar überlegen. Er legte allerlei Utensilien auf den kleinen Tisch und entfaltete eine große Papiertüte, die Mr. Hilton zuvor untersucht und für in Ordnung befunden hatte. Benifax hielt nun eine alte Taschenuhr hoch: „Das ist eine alte Uhr! Weg damit!" rief er den Zuschauern zu. „Und das hier ist ein schöner Schuh ... allerdings fehlt dazu der zweite. Auch weg damit! Hier habe ich eine Angelrute, oder besser gesagt ein Stück davon ... weg damit! Hier ein abgebrochenes Tischbein ... fort damit! auch dieser Handschuh ist nicht mehr zu gebrauchen, und dieser Hammer hier hat keinen Stiel mehr!" So ging es weiter, bis die Tüte voll war. „Und nun zeige ich, wie man sich altes Gerümpel vom Leibe schafft! Man spreche nur die Worte .Hokuspokus' — dreimal schwarzer Kater, und alles ist weg!" Jesse Limper kehrte die Tüte um, und alles, was er hineingeworfen, war nicht mehr vorhanden.
    „Braaaavoooo!" rasten die Somerseter vor Begeisterung, nur der gute Hilfssheriff John Watson zog etwas den Kopf ein. Jetzt kam sein letzter Trick heran; aber der konnte mit dem eben gezeigten nicht konkurrieren!
    Er trat vor und wußte, daß er verspielt hatte, wenn jetzt nicht ein Wunder geschah! Langsam schritt er zur Mitte der kleinen Bühne. Absolute Stille trat ein. John Watson streckte seine Arme gen Himmel und murmelte den „magischen" Spruch: „Spiritisto, komm und erhöre mich ... edler Meister!"
    Und John Watson wurde erhört! Urplötzlich verlosch das Licht ...
    *
    „Du bist eine ganz lahme Ente", schimpfte Pete, denn sein Freund prominierte wie eine Filmdiva vor dem Spiegel auf und ab.
    „Kommt schon, Boys!" rief Walter Huckley ungeduldig.
    „Mein Bart sitzt schief!" murmelte Sam Dodd und rückte an dem unförmigen Ding herum, mit dem er sich gar nicht so recht befreunden konnte.
    „Dann fahren wir eben allein!" sagte Huckley ärgerlich und polterte mit Pete die Treppe hinunter.
    Nun wurde aber das Rothaar lebendig und sprang gerade noch auf die anfahrende Kutsche.
    „Wir kommen ja zu spät und können Watson nicht mehr helfen, denn seine Tricks reichen höchstens nur für eine Stunde aus, und das auch nur, wenn sich beide Parteien ständig abwechseln! Well, Cowboy Mud, fahr etwas schneller!"
    Mud Funney knallte mit der Peitsche; dann ging es über Stock und Stein nach Somerset.
    Die Straßen waren fast menschenleer, als sie im Town ankamen. Der „Maharadscha von Badapur" sowie sein Gehilfe „Mura Fuad" betraten in
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