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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel
Autoren: Derrik Day
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andere. Ihre Augen blitzten wohl, aber was nützte das alles? Watson war machtlos! Die Leute ringsum begannen noch lauter zu lachen.
    „Das verstehe ich nicht!" japste Watson und schaute seinen Neffen fragend an. „Begreifst du das?"
    „Nö!" Jimmy schüttelte den Kopf. „Ich auch nicht!"
    „Hmmm, ich werde Aristoteles mal ein bißchen piesacken!" knurrte Watson nachdenklich. „Vielleicht geht er dann aus sich heraus?"
    Er zog also einen spitzen Gegenstand hervor und kitzelte den Hahn von hinten durch die Federn. Dabei schrie er unentwegt „Kickerickiiih!". Das Gekrähe war täuschend nachgemacht. Aristoteles legte seinen Kopf schief, lauschte auf das Krähen und spürte dann die nächste Stichelei. Er drehte sich erstaunt um. Was war das bloß für ein Tier?

    — Groß, dürr . . . und gar keine Federn! Watson grinste böse und kitzelte weiter. Und das Unglaubliche geschah! Aristoteles ging endlich aus sich heraus. Er ging zum Angriff über, aber zum Angriff auf sein Herrchen, der gar nicht begriff, was nun passierte. Plötzlich wirbelte nämlich der gereizte Hahn auf ihn zu, wütend krähend, hieb mit seinen scharfen Krallen schnell und tief in das bloße Fleisch von Watsons Arme. Dieser zuckte entsetzt zurück. Aber es half ihm nichts. Aristoteles stieß immer mehr. Die Leute ringsum lachten nun gellend. Watson ließ die Leine fallen, hob die Hände vor das Gesicht und schrie wie ein Verrückter los. Das interessierte aber den Hahn wenig. Er flatterte wieder in die Höhe und ließ seine Krallen nochmals fühlen, worauf der so Angegriffene sich umdrehte und brüllend die Flucht ergriff. Die Zuschauer gerieten außer Rand und Band. Es war aber auch ein zu tolles Bild, was sich ihnen darbot. Watson, der tapfere Streiter für öffentliche Ordnung, nahm mit gewaltigen Sätzen Reißaus, verfolgt von einem böse krähenden Hahn.
    „Ladies and gentlemen!" erscholl in diesem Moment eine fröhliche Jungenstimme. „Der große Kampf hat ein vorzeitiges Ende gefunden. Hier das Ergebnis: Im Ring standen Herkules und Aristoteles, zwei Kampfhähne. Verloren aber hat John Watson, der Gehilfe des Sheriffs von Somerset und Vorsitzender des Fremdenverkehrs-Komitees. Er verlor, weil er ein Sprichwort nicht kannte, das Sprichwort: Quäle nie ein Tier zum Scherz . . . denn es könnte geladen sein!"
    Und Pete verneigte sich tief und stieg von der Kiste des Hahnes Aristoteles. —
    Die zweite Sensation dieses Tages sollte das Museum werden! Die Leute verließen also die Arena des verunglückten Hahnenkampfes und wanderten voller Spannung nach dem Haus, das John Watson für diesen Zweck von einem Mitglied des Komitees zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Das Haus war ein uralter Kasten, schon halb verfallen und abenteuerlich anzusehen. Es hatte bereits Altertumswert, paßte also als Museum für Altertumskunde ausgezeichnet!
    Völlig außer Atem langte Watson vor dem Museum an, öffnete die Tür und rannte die morschen Stufen empor. Im ersten Raum stand der Steinzeitmensch. Hier wollte er die Besucher empfangen. Watson zog erst einmal sein Schnupftuch hervor und rieb sich die Stirn trocken. — Was er in den letzten Tagen durchgemacht hatte, ging auf keine Kuhhaut mehr! Als er sich einigermaßen beruhigt hatte, schaute er sich um. Und sofort fuhr ihm wieder ein Schreck in die Glieder. Der Steinzeitmensch war verschwunden; leer und verlassen stand der kleine Holzsockel in einer Ecke. Neben dem Fenster aber lagen am Boden die „Bekleidungsstücke" der Puppe verstreut: ein Lendenschurz aus Bast und ein Paar Holzschuhe von äußerst verwegener Form. Und die Keule lag auch dabei!
    Watson überlegte blitzschnell. Klar, das war wieder ein Werk des Bundes der Gerechten. Man wollte ihn restlos zermürben; man wollte ihn fertigmachen!
    Ein kühner Gedanke kam ihm. Er nahm das Schild des Steinzeitmenschen, schrieb rasch „bemalter" davor, keuchte dann nach unten, wo er die Tür des Hauses verriegelte und in eins der Zimmer lief. Hier lagen in einem

    Karton die Farben, mit denen er die uralte Modepuppe angemalt hatte. Er entkleidete sich bis auf seine kurze Unterhose und begann fieberhaft, sein Gesicht, seine Arme, den Rücken, den Bauch, kurzum alles, was zu Watson gehörte, mit gelben, roten, grünen und blauen Streifen zu schmücken. Well, die Leute sollten ihren Steinzeitmenschen haben . . . Den Führer durch das neue Museum aber mußten die Schilder ersetzen.
    Watson sauste wieder nach oben, nachdem er vorher die Tür geöffnet
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