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Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)
Autoren: Heiko Rolfs
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hob Conrads Waffe vom Boden auf, „aber leider ist es zu
auffällig. Du hast die große Ehre, es behalten zu dürfen, nachdem ich damit die
beiden Wegelagerer erschlagen habe, die dir Gesellschaft leisten werden.“
    „Warum hast du mich verraten?“, fragte Conrad und fixierte
Knut, der noch immer seinem Blick auswich.
    „Er hat dafür gesorgt, dass du mir und meinen Leuten in die
Falle gehst“, antwortete Rupert für ihn. „Nachdem wir dich abgestochen hatten,
wollten wir uns ein paar Tage mit unseren neuen Kumpels amüsieren, die ich
extra für dich angeheuert hatte. Aber Knut konnte es kaum erwarten, unserem Herrn
die freudige Nachricht deines Ablebens zu überbringen und war sofort
aufgebrochen. Keine Ahnung, wie du das überleben konntest, aber dieses Mal wird
dich nichts mehr retten.“
    „Dich auch nicht“, erwiderte Conrad, „du wirst direkt in der
Hölle landen, Froschauge.“
    „Dann werde ich dort diese kleine glutäugige Schlampe
treffen und mich mit ihr vergnügen.“
    Die Waffenknechte, die bereits ihre Schwerter gezogen
hatten, um dem jungen Ritter den Garaus zu machen, lachten über seinen derben
Scherz.
    Aber Conrad entging nicht, dass Knut nicht lachte. Jetzt hob
sein ehemaliger Waffengefährte den Blick und sah Conrad mit einem
undefinierbaren Blick in die Augen. 
    „Wir sollten ihm wenigstens die Ehre erweisen, mit dem
Schwert in der Hand zu sterben“, sagte er, an Rupert gewandt. „Immerhin ist er
ein Ritter und dazu ein Kreuzfahrer.“
    Das sorgte erneut für Belustigung, denn Conrad war mit oder
ohne Schwert völlig hilflos, da er seine Arme nicht bewegen konnte. Rupert
persönlich ließ es sich nicht nehmen, dem Hilflosen das Schwert mit einem
zynischen Grinsen in die Hand zu legen. Conrad umklammerte den vertrauten Griff
und erwartete auf dem Boden kauernd den tödlichen Hieb.
    „Du zuerst, Knut“, befahl Rupert und fixierte den
Waffenknecht mit einem lauernden Blick, als traute er ihm nicht.
    Knut trat vor, packte seinen Schwertgriff mit beiden Händen
und holte von vorn zum Schlag aus. Conrad hob den Kopf und sah ihm direkt in
die Augen. Knut erwiderte seinen Blick und zwinkerte kurz, bevor er den Schlag
ausführte. Mit voller Wucht führte der erfahrene Kämpfer das Schwert haarscharf
an Conrads Leib vorbei und durchtrennte mit einem Hieb die Fesseln. Im nächsten
Moment drehte er sich um und führte einen waagerechten Schlag gegen den ihm am
nächsten stehenden Waffenknecht aus, der den Gambeson und das Kettenhemd des
verblüfften Gegners durchschlug. Der Waffenknecht sackte in sich zusammen.
    Rupert war der Erste, der die Situation erfasste. Sofort
stürzte er sich auf Conrad, der dabei war, sich von den Stricken zu befreien
und im letzten Moment seinem Hieb ausweichen konnte, indem er sich auf die
Seite rollte. Dadurch lösten sich die durchtrennten Stricke endgültig und
Conrad sprang auf die Füße, sein Schwert noch immer in der rechten Hand
haltend.
    Während er sich Rupert zum Kampf stellte, hieben Knut und
der unverletzte Waffenknecht aufeinander ein.
    Rupert war ein geschickter Kämpfer, aber gegen Conrad konnte
er nicht lange bestehen. Gambeson und Kettenhemd schützten ihn zwar gegen die
seitlich ausgeführten Hiebe, aber Conrad war mit seiner leichten Kleidung viel
wendiger und Rupert geriet immer mehr in Bedrängnis.
    Dann ging Knut zu Boden und Rupert erhielt Unterstützung
durch seinen Spießgesellen, so dass Conrad plötzlich zwei Gegnern gegenüber
stand.
    Bisher hatte Conrad beinahe wütend und heftig auf seinen
Gegner eingeschlagen, um den Kampf so bald wie möglich zu beenden. Jetzt musste
er sich darauf besinnen, was er gelernt hatte.
    Er durfte sich keine Blöße geben, musste seine Gegner
studieren und den richtigen Moment für einen Angriff abwarten. Vor allem aber
musste er sich den Rücken frei halten.
    Eine Weile beschränkte er sich darauf, die Hiebe der
Angreifer einfach schräg abgleiten zu lassen, um sie zu ermüden, ohne selbst
zuviel Kraft zu vergeuden.
    Aber auch seine Gegner waren gut ausgebildet, sie griffen
abwechselnd an, versuchten ihn in die Mitte zu nehmen oder ihn gleichzeitig von
vorn und von hinten anzugreifen. Da sie zusätzlich ihre Messer zogen, musste
Conrad sein ganzes Geschick aufbieten, seine Waffe nicht einbinden zu lassen.
    Conrad wurde bei der Abwehr der Hiebe immer träger, was
seine Angreifer immer mehr ermutigte. Als er kurz das Schwert senkte, um seinen
Arm auszuruhen, durchschaute Rupert die Finte nicht und
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