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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition)
Autoren: Elke Becker
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sich an die Arbeit.
     
    ***
     
    Célia Crespo blickte aus dem Fenster und wollte ihren Augen nicht trauen. Vor dem Haus ihrer Freundin seit Kindheitstagen parkte ein Krankenwagen. Sie schnappte sich ihre Haustürschlüssel und eilte durch den Garten zum Nachbargrundstück.
    Als sie Carmens Grundstück erreichte, fuhr der Wagen schon vom Hof. Célia hastete die Einfahrt hoch. Enrique Zapatero blickte gemeinsam mit María Sastre dem Wagen nach. Die Haushälterin hatte Tränen in den Augen.
    »Was ist passiert?«, fragte Célia und blickte zwischen den beiden hin und her.
    »Ach, Doña Célia«, schluchzte die Haushälterin. »Doña Carmen ist tot!« María brach erneut in Tränen aus.
    Célia sah ungläubig von María zu Doktor Zapatero, den sie seit vielen Jahren kannte. »Ist das wahr?«, fragte sie ihn mit zitternder Stimme.
    Enrique Zapatero schluckte trocken. »Ja, das ist es. Doña Carmen ist friedlich im Schlaf für immer von uns gegangen. Es tut mir sehr leid.«
    Die alte Dame schwieg einen Augenblick und ihr Blick ging ins Leere. »Ich wollte gestern Abend zu ihr. María sagte, Carmen sei schon schlafen gegangen, weil sie sich nicht wohlfühlte.« Célia nestelte in ihrer Jackentasche und zog ein Papiertaschentuch heraus. Sie putzte sich die Nase und sackte betroffen in sich zusammen. »Ich kann nicht glauben, dass sie tot ist. Sie war doch bisher putzmunter und auch sonst nie krank.« Ihr Blick wanderte von María zu Enrique, der betreten wegsah.
    María setzte sich auf eine Gartenbank, die unter einem peruanischen Pfefferbaum stand. Niedergeschlagen nahm Célia neben ihr Platz. »Wo bringen sie Carmen hin? Ich möchte sie ein letztes Mal sehen.«
    Der Arzt wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. »Das Bestattungsunternehmen Último Descanso kümmert sich um alles. María teilte mir mit, dass Doña Carmen keine Angehörigen mehr hat. Ich wusste nicht, wen ich hätte informieren sollen. Da Sie offenbar gut mit Doña Carmen befreundet waren, wissen Sie eventuell, wo sie beerdigt werden will. Vielleicht steht das auch in ihrem Testament. In ihrem Alter hat sie mit Sicherheit eines bei ihrem Anwalt hinterlegt.«
    Dr. Zapatero ging auf die Holzbank zu und drückte Célia die Visitenkarte des Unternehmens in die Hand. »Mein aufrichtiges Beileid. Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen. Ich muss noch zu einem Patienten.«
    »Danke, Doktor. Ich werde mich um alles kümmern.«
    Der Arzt entfernte sich. Célia blieb reglos neben der Haushälterin sitzen.
    »Dios mío, die arme Doña Carmen.« María wirkte verzweifelt. »Was soll nun aus meinem Bruder und mir werden? Sie wissen vermutlich, dass Gabriel etwas zurückgeblieben ist, oder? Selbst, wenn ich wieder eine Arbeit finde, ihn stellt bestimmt niemand ein.«
    Célia nahm Marías Hand und drückte sie. »Machen Sie sich keine Sorgen. Es findet sich schon eine Lösung.«
     
    ***
     
    Nachdem Cristina den Tagesbericht abgeschlossen hatte, schaltete sie den Computer aus und verließ das Büro. Sie bog auf die Via Cintura ein, die Stadtautobahn, und fuhr von Palma in westliche Richtung, bevor sie bei Cala Major auf die Autobahn nach Andratx wechselte. Seit einem Jahr war die Autobahn fertig. Anfangs war sie gegen den Bau der Straße gewesen, die sich wie ein breiter Gürtel durch die Landschaft fraß. Wenigstens war der Mittelstreifen mit rosa blühenden Oleandersträuchern bepflanzt worden, was ein wenig von der Hässlichkeit der Schnellstraße ablenkte. Zwischenzeitlich musste sie widerwillig gestehen, dass die neue Verbindungsstraße auch ihre Vorteile hatte. Sie benötigte nur noch die halbe Zeit für die Strecke nach Es Camp de Mar. Gemächlich fuhr sie am Golfplatz von Andratx vorbei, durchquerte den verschlafenen Ort und bog in die Straße Camí de la Cala Blanca ein, die zum Cap des Llamp führte, wo das Haus ihrer Freundin Célia Crespo lag.
    Sie parkte den Wagen und ging um das Haus herum zum Hintereingang, um in die Küche zu gelangen. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Célia unter einer Palme in einem der Gartenstühle saß und aufs Meer hinausblickte.
    »Wolltest du nicht kochen?«, rief sie Célia von der Küche aus zu. Célia reagierte nicht. Sie hatte sie offenbar nicht gehört. Cristina überquerte den Rasen, um ihre Freundin zu begrüßen, und sah an den rot geränderten Augen, dass sie geweint haben musste. Sie kniete neben der alten Dame nieder. »Was ist denn passiert?«
    »Carmen ist tot!« Erneut füllten Tränen Célias
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